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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Betäuber Avatar von RS-USER-Morpheus
    Mitglied seit
    20.03.2004
    Beiträge
    36
    An dieser Stelle möchte ich gerne die Frage in den Raum stellen:

    "Ketamin bei SHT - Kontraindikation oder Indikation"

    Würde mich über Beteiligung freuen und enthalte mich vorerst einer eigenen Meinung, um etwas dem Plenum zu lauschen.
    Wenn wenig gut ist, muss mehr besser sein!



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  2. #2
    wartet auf`s Bohrloch! Avatar von Subduralhämatom
    Mitglied seit
    08.04.2003
    Beiträge
    180
    Also wir haben damals gelernt, daß es bei Hirntraumen eher kontraindiziert ist. Wegen Hirndruck und so. Dabei meine ich aber gehört zu haben, daß das nicht mehr so streng gilt.
    Bei den meisten SHTs wird ohnehin intubiert und dann kriegt der Patient auch die ganze Härte der Narkosepharmakologie zu spüren, sprich Trapanal, Fenta & Co. Hab bislang eigentlich selten gesehen, daß Ketanest bei SHTs oder überhaupt zur Intubation genutzt wird.

    Gruß vom Subduralhämatom
    "To Serve and to Protect"



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  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-Rettungsente
    Mitglied seit
    27.09.2003
    Beiträge
    947
    Guten Morgen,
    ich habe mich da mal eben noch einmal etwas schlau gemacht und bin zu den folgenden Ergebnissen gekommen:
    Die Fachinformation sagt hier:

    Ketanest S darf nur mit besonderer Vorsicht
    angewendet werden:
    – bei Herzschmerzen aufgrund unzureichender
    Durchblutung der Herzkranzgefäße
    (instabile Angina pectoris) oder bei
    Herzmuskelinfarkt (Myokardinfarkt) in den
    letzten sechs Monaten
    – bei gesteigertem Hirndruck, außer unter angemessener Beatmung
    – bei erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom)
    und perforierenden Augenverletzungen
    – bei Eingriffen im Bereich der oberen
    Atemwege


    Im EEG lassen sich unter Esketamin-Anästhesie
    die Zeichen einer Dämpfung der bioelektrischen
    Großhirnrindenaktivität beobachten,
    vor allem in den frontalen Arealen,
    und eine Aktivierung subkortikaler Strukturen
    nachweisen. Der Muskeltonus ist erhalten
    oder gesteigert, sodass die Schutzreflexe
    im Allgemeinen nicht beeinträchtigt werden.
    Die Krampfschwelle wird nicht gesenkt.
    Unter Spontanatmung tritt eine Erhöhung
    des intrakraniellen Drucks ein, die bei adäquater
    Beatmung ausbleibt.


    Die Praxis sieht jedoch so aus wie es Subduralhämatom beschreibt, ich habe beim SHT auch noch nie Ketanest "S" eingesetzt, da immer noch andere Optionen zur Verfügung stehen.

    VG Rettungsente
    Früher oder später kriegen wir sie alle ... in den RTW



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  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-Kermit
    Mitglied seit
    19.11.2003
    Beiträge
    284
    Also erstmal muss man sicherlich den Patienten in der Praxis betrachten. Wieviele von Patienten mit 3° SHT haben keine Begleitverletzungen? Ich denke der Anteil liegt relativ gering, insofern muss ich im schlimmsten Fall auch ein Polytrauma mit therapieren. Insofern ist es natürlich besser, wenn der Hirndruck etwas mehr steigt als wenn er gar keinen Druck mehr hat. Gerade Trapanal ist da ja nicht wirklich prall, was die Kreislaufbeeinträchtigung betrifft.

    Bei isoliertem SHT mit gescheiten Kreislaufverhältnissen kann ich mir dann aussuchen, ob Eto, Propofol oder Trapanal, wobei ja Eto auch ein cerebroprotektiver Effekt nachgesagt wird. Da sich dabei der Blutdruck auch recht stabil verhält, ist es sicherlich Mittel der Wahl bei jedem Patienten der nicht gerade an der untersten Grenze beim RR angelangt ist.

    Das mit der Beatmung war mir allerdings neu, hab ich so noch nicht gehört...
    Life is too short not to go big!



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  5. #5
    Endlich Facharzt Avatar von RS-USER-Rippenspreizer
    Mitglied seit
    16.01.2003
    Beiträge
    2.334
    Die aktuellen Empfehlungen sagen eindeutig "Ja" zu Ketamin bei SHT unter kontrollierter Beatmung. Studien belegen schon seit 1985, dass unter kapnometrischer/kapnografischer Überwachung eine Einleitung oder Narkoseunterhaltung mit Ketamin problemlos möglich ist. Der CO2-Gehalt spielt sicherlich eine größere Rolle bei der Hirndruckregulation und die Frage ist berechtigt, ob nicht Ketamin mit eher kardiosteigernder Wirkung einen guten Einfluss auf die zerebrale Versorgung hat als ein alternatives Barbiturat, welches ja eher kardiodepressiv wirkt.
    In diesem Zusammenhang sei vielleicht kurz erwähnt, das Trapanal einen deutlich hinrdrucksenkenden Effekt hat!

    Wie dem auch sein - im Notfall immer gerne Ketanest. Auch bei SHT sofern kontrollierbare Beatmung möglich ist. Wahlweise auch Trapanal zur Einleitung mit engmaschiger RR-Kontrolle.

    Gruß, Daniel
    La vie est dure sans confiture



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