Aaaaalso:

Häufigster Grund für VTs ist die ischämische Herzerkrankung, gefolgt von ischämischer/dilatativer/hypertropher Kardiomyopathie und rechtsatrialen/ventrikulären Veränderungen, die zu Veränderungen des Erregungsbildungs/leitungssystems führen.

Hier sehen wir breite Kammerkomplexe (>0,14s), die gleichförmig aussehen. Verdacht: VTs (ich will jetzt nicht auswalzen, wie das bei Rechtsschenkelblock oder Linksschenkelblock ist, da würde ich auf die einschlägige Literatur verweisen ;) ).

Wir haben einen hämodynamisch beeinträchtigten Patienten - der sich mit dem Nitro sicher keinen Gefallen getan hat, das hat es hier sicher eher schlimmer gemacht mit den AP-Beschwerden) - mit Hypotonie und Kaltschweißigkeit, noch bei Bewußtsein. Da kann man vor Strom wie gesagt noch die Antiarrhythmikagabe in Betracht ziehen, sollte die Cardioversion aber schon vorbereitet haben.
Schließlich sind alle Antiarrhythmika auch proarrhythmogen und das kann mal nach hinten losgehen

Die primäre ERC- Empfehlung ist auch Strom, synchronisiert bis zu 3 Schocks. Das gilt für den instabilen Patienten - instabil heißt hier systolischer RR unter 80mmHg, Ap-Beschwerden, Bewußtseinseinschränkung und Herzversagen. Dann sagt die ERC Amiodaron 300mg und ggf Schock wiederholen.
(die Empfehlung sagt Amiodaron über 10-20min... soviel Geduld möchte ich bei einem instabilen Patienten nicht haben müssen....)

Die erstmal nur medikamentöse Therapie wird für hämodynamisch stabile Patienten empfohlen und die Auswahl an möglichen Medis ist reichhaltig - und läßt sich für Breitkomplextachykardien auf Amiodaron einschrumpfen, außer für SVT mit Schenkelblock, für die wird Adenosin empfohlen.