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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    wieder da!
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    04.01.2007
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    816
    Die Diskussion Ärztliche Tätigkeit/Pflegerische Tätigkeit wurde bei meinem alten Job auf der Intensiv verbissen geführt, wobei für einige Kollegen aus der Pflege die wahre Bedeutung von Team war: "Toll, ein Arzt machts".
    Ich fand und finde das immer noch sehr schade. Ich persönlich bin immer sehr gut damit gefahren, sehr teamorientiert mit den Kollegen aus der Pflege zusammen zu arbeiten, also mit anzufassen, wenn ein Pat. gelagert wurde... Im Gegenzug haben die Kollegen dann mir genauso geholfen, wenn es gerade mal eng war. Allerdings wurde das oft von Stationsleitungen (besagte Intensivstation) oder Pflegedienstleitungen torpediert. Und ich habe in den letzten Jahren oft erlebt, wie frustriert viele Kollegen aus der Pflege sind, weil sie von ihren Standesvertretern/Pflegedienstleitungen immer mehr in Richtung "Betten machen, Essen austeilen, nicht mehr nachdenken" gedrängt wurden. Schade, denn das sind zum Teil extrem gute Schwestern/Pfleger, von denen ich damals als ärztlicher Berufsanfänger wahnsinnig viel lernen konnte.

    So, jetzt aber zum eigentlichen Thema:

    - Blutentnahme durch Venenpunktion: ja, wird doch sogar durch Arzthelferinnen gemacht.

    - Intramuskuläre Injektionen: ja

    - Punktion und intravenöse Injektionen: Wenn die medis gut bekannt sind, ja. Ist aber sicherlich was für den Notfall.

    - Anhängen von Infusionen: ja

    - i.v. - Antibiotikagaben: ja, vor allem auch die Erstgaben. habe nie verstanden, warum ich im Dienst Erstgaben anhängen soll, denndanach bin ich meist gleich wieder weg. Da ist es doch sicherer, es wird von der Pflege gemacht, dann können die viel besser aufpassen. Und die allerg. Reaktion kann deutlich zeitverzögert oder erst bei späteren gaben auftreten.

    - Verabreichen von Transfusionen: Ja, wenn Arzt Bedside gemacht und alles vorbereitet hat.

    - Legen periphervenöser Zugänge: natürlich

    - Legen zentralvenöser Zugänge: nein

    - Patientenaufklärung vor ausgewählten operativen Eingriffen: nein, wie bereits beschrieben auch wichtig für das Vertrauen des Pat.

    - Patientenaufklärung vor Narkose / Regionalanästhesie: nein, s.o.
    - Durchführung Abdomensonographie: nein

    - Durchführung Echokardiographie: nein

    - Auswertung Langzeit - EKG: nein, da die komplette Aufzeichung gesehen werden muss

    - Oro- / nasotracheale Intubation: ja, viele aus der Anästhesiepflege haben mehr Erfahrung damit als mancher Jungassi. Außerdem dürfen dass doch auch Rettungsassis im Notfall, und deren Ausbildung ist kürzer *schonmalvorsichtshalberindeckunggeh*

    - Durchführung von Narkosen bei ASA 1 - Patienten: nein
    - Durchführung von Narkosen bei ASA 2 - Patienten: nein

    - 1. Assistenz bei OP: ja, bei kleineren Eingriffen machen das doch auch Studenten. IOst aber von der OP abhängig.

    - 2. Assistenz bei OP: ja, Hacken halten kann imho sogar ein dressierter Schimpanse.

    - Codierung nach DRG - Richtlinien: Klar, auf jeden Fall bei Pflegerelevanten Diagnosen. Allerdings sind ausgebildete Kodierkräfte mit Abstand am besten.

    Ich möchte diese Punkte noch um:
    - Blutentnahme durch arterielle Punktion: Jein, ist für viele Ärzte schon schwierig. Aber nach Test und bei Erfahrung, warum nicht.
    - Legen arterieller Zugänge: dito
    Ich würde mich ja gerne mit Dir geistig duellieren, aber ich sehe, Du bist unbewaffnet.



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  2. #22
    Banned Avatar von RS-USER-Bärentöter
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    Original geschrieben von Häuptling weiße Wolke
    Allerdings wurde das oft von Stationsleitungen (besagte Intensivstation) oder Pflegedienstleitungen torpediert. Und ich habe in den letzten Jahren oft erlebt, wie frustriert viele Kollegen aus der Pflege sind, weil sie von ihren Standesvertretern/Pflegedienstleitungen immer mehr in Richtung "Betten machen, Essen austeilen, nicht mehr nachdenken" gedrängt wurden. Schade, denn das sind zum Teil extrem gute Schwestern/Pfleger, von denen ich damals als ärztlicher Berufsanfänger wahnsinnig viel lernen konnte.
    erinnert mich an den Thread über Ausbildung.
    Manchmal habe ich den Eindruck, die Pflege emanzipiert sich, in dem sie sich von medizinischen Themen abwendet.



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  3. #23
    Banned Avatar von RS-USER-Bärentöter
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    Original geschrieben von Hörbird
    Was die Pflegewissentschaft angeht: Ohne diese würden wir Dekubiti immer noch Eisen und Föhnen !
    mag sein, aber manchmal erinnert mich die Wundbehandlung an Schuhmode. Jedes Jahr was neues, und nach zehn Jahren fängt man wieder von vorne an...
    Ich tippe auf Rivanol diese Saison!



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  4. #24
    Die gute Wahl: Thalamonal
    Mitglied seit
    01.03.2004
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    166
    Genaugenommen war das "Eisen und Fönen" auch keine Dekubitus-Therapie, sondern Dekubitusprophylaxe.

    Die "Moden" des pflegerischen Wundmanagements hängen m.E. vor Allem von den pekuniären Zuwendungen der zuliefernden Firmen ab.
    Neminem laede, immo omnes quantum potes iuva



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  5. #25
    Ehemann und Vater Avatar von RS-USER-emergency doc
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    09.05.2007
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    2.316
    Naja, ohne hier nochmal alles zu wiederholen, was die anderen schon geschrieben haben, will ich folgendes mal in den Ring werfen:

    Seit wann sind denn venöse Blutentnahmen ärztliche Tätigkeit?
    Oder Verbandswechsel? Oder das Anhängen von Infusionen, sobald ein Wirkstoff darinnen ist?
    Das abartige ist ja daß während der 70er und 80er zunehmend pflegerische Aufgaben durch Ärzte übernommen wurden (und hier durch billige PJler oder AiPler), und die Pflege immer mehr zu Essensausteilern und Krankenwäschern degradiert wurde.

    Meiner Meinung nach ist der Pflegeberuf ein hochqualifizierter Fachberuf. Die Ausbildung dauert 3 Jahre (wie z.B. im Handwerk) und schließt sogar mit einem Staatsexamen ab. Darum finde ich es jammerschade, daß es offenbar eine Phalanx gegen die Rück-Übernahme pflegerischer Tätigkeiten durch Pflegekräfte gibt.

    [ed]
    .oO°Oo. The Secret Order of the ^v^ .oO°Oo.
    Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, bestechend und falsch ist
    (H.L. Mencken)
    www.krankenhauskantine.de



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