Die Diskussion Ärztliche Tätigkeit/Pflegerische Tätigkeit wurde bei meinem alten Job auf der Intensiv verbissen geführt, wobei für einige Kollegen aus der Pflege die wahre Bedeutung von Team war: "Toll, ein Arzt machts".
Ich fand und finde das immer noch sehr schade. Ich persönlich bin immer sehr gut damit gefahren, sehr teamorientiert mit den Kollegen aus der Pflege zusammen zu arbeiten, also mit anzufassen, wenn ein Pat. gelagert wurde... Im Gegenzug haben die Kollegen dann mir genauso geholfen, wenn es gerade mal eng war. Allerdings wurde das oft von Stationsleitungen (besagte Intensivstation) oder Pflegedienstleitungen torpediert. Und ich habe in den letzten Jahren oft erlebt, wie frustriert viele Kollegen aus der Pflege sind, weil sie von ihren Standesvertretern/Pflegedienstleitungen immer mehr in Richtung "Betten machen, Essen austeilen, nicht mehr nachdenken" gedrängt wurden. Schade, denn das sind zum Teil extrem gute Schwestern/Pfleger, von denen ich damals als ärztlicher Berufsanfänger wahnsinnig viel lernen konnte.
So, jetzt aber zum eigentlichen Thema:
- Blutentnahme durch Venenpunktion: ja, wird doch sogar durch Arzthelferinnen gemacht.
- Intramuskuläre Injektionen: ja
- Punktion und intravenöse Injektionen: Wenn die medis gut bekannt sind, ja. Ist aber sicherlich was für den Notfall.
- Anhängen von Infusionen: ja
- i.v. - Antibiotikagaben: ja, vor allem auch die Erstgaben. habe nie verstanden, warum ich im Dienst Erstgaben anhängen soll, denndanach bin ich meist gleich wieder weg. Da ist es doch sicherer, es wird von der Pflege gemacht, dann können die viel besser aufpassen. Und die allerg. Reaktion kann deutlich zeitverzögert oder erst bei späteren gaben auftreten.
- Verabreichen von Transfusionen: Ja, wenn Arzt Bedside gemacht und alles vorbereitet hat.
- Legen periphervenöser Zugänge: natürlich
- Legen zentralvenöser Zugänge: nein
- Patientenaufklärung vor ausgewählten operativen Eingriffen: nein, wie bereits beschrieben auch wichtig für das Vertrauen des Pat.
- Patientenaufklärung vor Narkose / Regionalanästhesie: nein, s.o.
- Durchführung Abdomensonographie: nein
- Durchführung Echokardiographie: nein
- Auswertung Langzeit - EKG: nein, da die komplette Aufzeichung gesehen werden muss
- Oro- / nasotracheale Intubation: ja, viele aus der Anästhesiepflege haben mehr Erfahrung damit als mancher Jungassi. Außerdem dürfen dass doch auch Rettungsassis im Notfall, und deren Ausbildung ist kürzer *schonmalvorsichtshalberindeckunggeh*
- Durchführung von Narkosen bei ASA 1 - Patienten: nein
- Durchführung von Narkosen bei ASA 2 - Patienten: nein
- 1. Assistenz bei OP: ja, bei kleineren Eingriffen machen das doch auch Studenten. IOst aber von der OP abhängig.
- 2. Assistenz bei OP: ja, Hacken halten kann imho sogar ein dressierter Schimpanse.
- Codierung nach DRG - Richtlinien: Klar, auf jeden Fall bei Pflegerelevanten Diagnosen. Allerdings sind ausgebildete Kodierkräfte mit Abstand am besten.
Ich möchte diese Punkte noch um:
- Blutentnahme durch arterielle Punktion: Jein, ist für viele Ärzte schon schwierig. Aber nach Test und bei Erfahrung, warum nicht.
- Legen arterieller Zugänge: dito