teaser bild
Seite 2 von 8 ErsteErste 123456 ... LetzteLetzte
Ergebnis 6 bis 10 von 40
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Endlich Facharzt Avatar von RS-USER-Rippenspreizer
    Mitglied seit
    16.01.2003
    Beiträge
    2.334
    Ich habe Respekt vor deiner Entscheidung.

    Vor knapp 3 Jahren habe ich mich entschieden, als Rotkreuzarzt in meiner Bereitschaft tätig zu werden. Mitglied bin ich eigentlich seit meinem Beitritt zum DRK nach dem Zivildienst `95 und es war in meinen Augen die logische Konsequenz, dieses Amt zu bekleiden, allderweil der Posten des Rotkreuzarztes seit vielen jahren unbesetzt war.

    Mich reizten einerseits die Aufgaben die vor mir lagen, andererseits aber auch die Möglichkeit, meine "Softskills", also Kompetenzen in Menschenführung, Delegation und Organisation zu erarbeiten bzw. weiterzuentwickeln.

    Nach inzwischen 12 Jahren DRK-Arbeit als Bereitschaftsmitglied und in einer Leitungsposition gab es Höhen, aber auch Tiefen. Mir macht die Arbeit mit Menschen sehr viel Spaß, es ist toll etwas bewegen zu können und an einem Prozess beteiligt zu sein.
    Auf der anderen Seite stehen - und das scheint universell zu sein - die Arbeit im Vorstand, Intrigen, Machtkämpfe und persönliche Unzulänglichkeiten.
    Ich denke, man muss seinen ganz persönlichen Weg finden, dass diese Arbeit weiterhin eine Bereicherung bleibt und keine Last wird. Ehrenamtliche Arbeit in einer Führungsposition kann auch zerstören, brechen. Deshalb ist es völlig legitim, schon alleine zum Selbstschutz, auch mal zurückzutreten und sich fernab der Verantwortung auf die Basisarbeit zu konzentrieren.

    Die ehrenamtliche Arbeit soll und muss Spaß machen und keine Küche der Eitelkeiten und der persönlichen Profilierung werden. Und insofern kann ich Deine Entscheidung nur zu gut verstehen und sie zeigt in meinen Augen ein gesundes Maß aus Verantwortung nicht nur für andere sondern auch für Dich selbst.

    Weiterhin viel Erfolg im Job, im Ehrenamt und im Privatleben wünsche ich Dir,

    Daniel.
    La vie est dure sans confiture



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #7
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    06.04.2006
    Beiträge
    601
    Vielen Dank Daniel
    Danke an alle, die antworten, und mir so das Gefühl geben, gute Arbeit geleistet zu haben. Ich habe sie sehr gern gemacht.

    Also, mein Rüchtrittsemail wurde von meinem Ersten Vorsitzenden an den gesamten Vorstand verschickt. Der Tanz beginnt. Soll ich nun warten, bis sich jemand meldet? Ich habe eigentlich Ideen, wie es übergangsweise weitergehen kann. Es gibt auch vereinzelt Aufagben, die übernommen werden können.

    Komisch, alle sind überrascht, dass ich aufhöre. Dabei haben alle eigentlich immer auf Fehler meinerseits gewartet. Kommentar: "Du kannst doch nicht aufhören. Gibt es keine andere Lösung?" Ein bißchen spät die Einsicht. Aber es gibt sicher auch welche, die sich freuen.

    So, und heute abend erfährt die Bereitschaft davon. Und ich hab auch noch gleichzeitig Rettung Spät. bei meinem Glück habe ich irgendeinen langen Einsatz. Aber kurzfristig tauschen geht auch nicht mehr.

    ach Leutz, wenn das alles nur schon rum wäre, könnte ich die Sonne und die warmen Tage geniesen.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #8
    Dem Kesti seins.... Avatar von RS-USER-Lenchen
    Mitglied seit
    23.05.2005
    Beiträge
    95
    Hallo,
    also ich werde morgen Abend mein Amt als stellv Bereitschaftsleiterin aufgeben und auch nicht weiter als Helferin da sein.
    Dies ist auch für mich eine sehr schwere Entscheidug.
    Und meine Gründe sind ähnlich.

    Ich bemühe mich ständig, es allen recht zu machen, gehe auf Wünsche ein und versuche die Arbeit und meine Ausbildungsabende so abwechlungsreich wie möglich zu gestalten.

    Aber seit einiger Zeit gibt es Leute bei uns, die sich alles erlauben dürfen.
    Die Bereitschaftsleiterin hat es nicht nötig, mich über Entscheidungen zu informieren, ich werde immer nur zu langweiligen Sitzungen geschickt und und und....
    Oft fühle ich mich nur "verarscht".
    Ich kann mal kurz zwei Beispiele nennen:
    - ich mache einen Vorschlag, dass sich das Jugendrotkreuz Paten suchen könnte, die für sie Blutspenden, damit die Blutspenderzahlen wieder steigen. Der Vorschlag will von der Leitung durchdacht werden... ich muss dann nach 3 Wochen aus der Zeitung erfahren, dass diese Aktion schon stattgefunden hat. Im Bericht stand natürlich nicht mein Name, sondern der der Bereitschaftsleiterin... (soll ketzt nicht so aussehen, als müsste unbedingt mein Name da stehen, aber weingstens geholfen hätte ich gerne)


    -das zweite war, dass ich gerne unsere Unterkunft streichen wollte, um es freundlicher aussehen zu lassen. Dir Antwort der Bereitschaftsleitung war, dass momentan kein Geld da sei. Verstehe ich ja auch, was ich aber nicht verstehe ist, dass eine Woche später die Tochter der Bereitschaftsleiterin das nötige Geldmbekommen hat, um Farben etc kaufen zu können und den Raum ohne mein Wissen streichen zu dürfen.

    Das waren nur 2 von den vielen Vorfällen und deshalb musste ich mich jetzt schweren Herzens gegen die Arbeit im DRK entscheiden, obwohl sie mir immer so viel Spaß gemacht hat.
    Aber um ehrlich zu sein, denke ich jetzt lieber an mich und meine Gesundheit und meine Freizeit...



    Liebe Grüße
    Lenchen



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #9
    Registrierter Benutzer Avatar von saddamski
    Mitglied seit
    17.08.2004
    Beiträge
    933
    Vorgesetzter sein heist Kindergärtner sein. Traurig aber wahr.

    Teilweise hat man das Gefühl, je älter die Leute werden, desto schlimmer wird das Verhalten ;)

    Ich ziehe meinen Hut vor Leuten die, ehrenamtlich, eine Führungsposition übernehmen.

    Es sollte sich keiner von euch irgendwelche Vorwürfe machen lassen! Privates geht IMMER vor, egal in welchem Umfang und egal in welcher Position man sich befindet.

    Dass Ihr von den Posten abtretet solltet Ihr nicht als Versagen oder sowas ansehen. Die meisten Leute wollen einfach Meckern und jammern. Es soll nämlich eigentlich gar nicht gut sein, weil wer nicht Meckern kann ist unzufrieden ;)

    Ich seh es ja bei uns im Verein, und in anderen ist es bestimmt nicht anders. Wichtig ist, dass die Leute was zu meckern haben. Wenn man sich die Kritik dann zu Herzen nimmt und die Sachen ändert, wird das ignoriert und es wird weiter gemeckert. Von daher führt man in einer Führungsposition meistens eh einen aussichtslosen Kampf.

    Kopf nicht hängen lassen

    Um von Stromberg ein Zitat ein wenig abzuwandeln: Führen ist wie Seelen-Aids ;)
    "So, Infektion ist fertig...ähhhh, ich meine Infusion"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #10
    unzerbröselbar Avatar von RS-USER-Cookie
    Mitglied seit
    02.05.2003
    Beiträge
    12.933
    Jeder, der ehrenamtliche Arbeit leistet, egal ob in einer HiOrg, im Sportverein oder sonst wo, kann ein Lied davon singen, wie undankbar dieser Job manchmal ist. Man investiert unheimlich viel Zeit und Energie, um seine Sache gut zu machen, und erntet dafür meistens nur Kritik von Besserwissern, die selbst aber keinen Finger rühren...

    Ich bin seit 13 Jahren Jugendleiterin in meinem Tischtennisverein, ich weiß, wovon ich rede... Die Arbeit mit den Kindern macht mir unheimlich viel Spaß und ich weiß, daß meine Trainerkollegen und ich gute Arbeit leisten. Letztendlich bleibt einem meistens nur übrig, sich eben ein dickes Fell zuzulegen.

    Rettungszwergin und Lenchen, die Entscheidung, Eure Ämter niederzulegen, ist Euch sicherlich nicht leichtgefallen. Ich würde eventuell, wenn die Möglichkeit besteht, nicht nur dem Vorstand sondern auch der Basis gegenüber die Gründe, die zu diesem Schritt geführt haben, zumindest in groben Zügen und sachlich erklären. Wer weiß, was sonst noch hinterher geredet wird?

    Ich habe mich schon oft gefragt, warum sich Kameraden eigentlich so unnötig das Leben gegenseitig schwer machen. Schließlich hat im Beruf schon genug mit Leuten zu tun, über die man sich rumärgern muß. Im Verein verbringt man seine Freizeit, und da sollte man eigentlich Spaß haben.
    Glücklich ist, wer vergißt, was nunmal nicht zu ändern ist.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 2 von 8 ErsteErste 123456 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook