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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Banned Avatar von RS-USER-Bärentöter
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    10.06.2003
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    5.208
    hängt vielleicht auch mit am neuen Selbstbild der Pflege.
    Manchmal habe ich den Eindruck, man will da auf Teufel komm raus nichts mehr mit Medizin zu tun haben.
    (mein subjektiver Eindruck!)



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  2. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-apoplex
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    734
    Es liegt zum größten Teil an der Umstellung der Ausbildung, früher war es krankenpfleger/-Schwester, heute Gesundheits- u. KrPf/_KS, es ist zwar ein deutlich höherer Anteil an Theorie dazugekommen (ich meine ca. 500 Stunden), allerdings wird die Materie nicht tiefgehender, sondern breiter behandelt, viel mehr psychologische Aspekte und Co haben Eingang gefunden. Und unter dieser breiteren Ausrichtung scheint dieQualität gesamt zu leiden.

    Den Trend kann ich auch auf Station beobachten, habe letztens mit einem Schüler einen Patienten am 1. PostOP-Tag nach einer Whipple-OP betreut - leider war noch nicht einmal die "normale" Anatomie (also Magen-Duodenum mit Einmündungsstelle Papilla Vateri, Übergang ins Jejunum, Anatomie der Gallenwege und Gallenblase ...) vorhanden, obwohl dieses Wissen eigentlich für viele Krankheiten und Co essentiell ist.
    Morgens Aponal, abends Leponex !



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  3. #8
    Registrierter Benutzer
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    10.12.2003
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    163
    Original geschrieben von Hörbird
    Mir hätte auch weniger "Hilfsarbeitertum" und mehr selbstständiges Arbeiten gewünscht. Stattdessen war ich oft eher die Hilfskraft - "Wasch den Pat. möglichst schnell"
    Na gut, ... das gab es glaub ich immer schon. So ungern es jeder gehört hat, ... aber in aller Regel hat sich "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" doch bewahrheitet. Bei uns hat es aber wenigstens in der Schule gepasst. Aber es scheint tatsächlich inzwischen zu viel Wert auf das TIEFE Wissen der Pflegetheorien zu Lasten des anderen Stoffes gelegt zu werden. Wir haben die Theorien ja auch durchgesprochen, ... aber intensiv uns dann nur mit der beschäftigt, die für uns relevant war. Für pflegewissenschaftliches Engagement gibt es einen speziellen Studiengang. Und wenn eine andere Theorie für mich relevant wird, dann beschäftige ich mich vorher damit. Verstehe das nicht so recht. Aber da es viele Auszubildende (ehem. und aktuelle) einstimmig bestätigen (in verschiedenen Foren, ... aber auch verschiedenen Einrichtungen, scheint sich da echt was in eine falsche Richtung verschoben haben
    Original geschrieben von Bärentöter Manchmal habe ich den Eindruck, man will da auf Teufel komm raus nichts mehr mit Medizin zu tun haben.
    (mein subjektiver Eindruck!)
    Diesen Eindruck hab ich leider manchmal auch. Kann ich auch nicht verstehen. Kommt aber bei einigen Leuten (in diversen Foren) auch so raus. Aber auch manche Kollegen auf Normalstationen distanzieren sich sehr. Kann ich nicht verstehen. Eine gesundes Zusammenarbeiten muss doch sein. Und bei uns ist es auch so, dass die Medizinmänner und -frauen mal miti anfassen, wenn sie Zeit und wir Stress haben. Ist aber auf Intensiv wohl generell anders.
    Aber meine Pflege in einer Akuteinrichtung basiert nun mal sehr auf medizinischer Boden. Wenn ich nicht weiß was wie wo passiert ist, kann ich meine Pflege ja auch nicht daran ausrichten. Und das macht mich ja nicht weniger zur Pflegekraft, dass ich das weiß. Wäre Interessant, wenn mal ein aktueller Pflegepädagoge mal die andere Sicht der Dinge beschreiben würde. Und vielleicht auch erklären könnte warum und wieso.
    In case of emergency the first procedure is to take your own pulse. (S. Shem)



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  4. #9
    Registrierter Benutzer
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    17.09.2006
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    601
    Hallo !

    Habe mein Krankenpflegeaxamen 1978 gemacht und arbeite heute als Honorarkraft (Supervision + fachbezogener Unterricht)in einigen Altenpflegeschulen.

    Meine Erklärungsversuche:

    1.
    das Bildungsniveau in -D- ist wirklich niedriger geworden.
    Das zeigt sich m.E. in allen Schulformen

    2.
    Alle Jahre wirder wird die Diskussion über Zuständigkeiten von Pflege und Medizin erneut wie die Sau durchs Dorf getrieben.
    Vieles, was in den Fachzeitschriften als neuester Trend zu lesen ist, war schon vor zwanzig Jahren mal Thema.
    Nur haben wir heute jede Menge studierte Pflegekräfte, die gelernt haben, wissenschaftlich zu arbeiten.
    Daraus folgert, daß theoretische Artikel, "wissenschaftliche Untersuchungen" etc. zunehmen - und das beeinflusst auch die Ausbildung.
    Wirklich relevantes Wissen, welches sich in Fachkenntnis und Hadgriffen im pflegerischen Alltag zeigen, geht da zurück.

    Nett, wenn ich psychologisch genau zu wissen glaube, warum sich der ältere Migrationspatient so fühlt - dafür aber keinen Dunst davon habe, ob die Galle rechts oder links ihren Platz im Abdomen hat

    3.
    die Verwissenschaftlichung der Pflege hat für mich den unseligen Trend hervorgebracht, daß es Einrichtungen zu geben scheint, die Abiabgänger sofort zum Studiengang zulassen, damit diese nach ihrer universitären Ausbildung sofort auf die Menschheit losgelassen werden können.
    Ich übertreibe; natürlich weiss ich, daß z.B. Praktika in den Schulen für die künftigen Pflegepädagogen Pflicht sind.

    Allerdings: früher machte man seine dreijährige Ausbildung, dann mind. zwei Jahre berufliche Praxis und erst dann ging es in die Weiterqualifizierung zur UK-Kraft .

    Und so erlebe ich z.B. eine Pflegepädagogin, die den Vorgang des Blasenkatheterschiebens unterrichtet ohne jemals selbst so ein Ding in die Harnröhre eines Patienten/einer Patientin geschoben zu haben !!!
    Das da oft nur angelesenes Wissen weitergegeben wird, merken die Auszubildenden durchaus !
    Voller Hoffnung geht es dann in die Praxis und erleben nichtanwesende Mentoren, desinteressierte exam. KollegInnen, welche die Azubi's oft unter- aber auch überfordern.

    Mit dem Argument: "du bist hier zu schaffen da" werden z.B.Gelegenheiten zur praktischen Einübung von Maßnahmen abgetan

    4.
    das Unwesen der DOKUMENTITIS, welches mich z.B. zwingt, die banale Ermittlung eines BZ-Wertes und die anschließende Insulingabe gleich auf mehreren Blättern Papier niederzulegen, damit ja der KOTAU vor MDK und Heimaufsicht funktioniert !

    Stundenlang werden Papierkriege geführt statt Gespräche zwischen Pflegekraft und Patient/Bewohner/Angehörigem (da könnte man das psychologische Wissen nämlich mal anwenden) oder aber ständiges Neuschreiben von Berichtebögen etc. statt tatsächlicher basaler Stimulation am lebendigen Menschen !



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  5. #10
    Con
    Guest
    Ich teile auch den Eindruck, das zum einen das Niveau der Ausbildung sinkt und zum anderen auch die Auszubildenden teils keine Motivation an den Tag legen etwas zu lernen.

    Zunächst die Sache mit dem Niveau, es wurde doch quasi ein neues Berufsbild erschaffen ( Gesundheits - und Krankenpflege ). Zumindest in den Lehreinrichtungen die ich kenne, sind aber die selben Lehrkräfte am Werk, wie vor zehn Jahren. So, diese Leute vermitteln 1 a Unterricht in der Krankenpflege, jetzt kommt der Gesetzgeber und reichlich studierte Pflegewichtigtuer die meinen eine Abgrenzung der Pflege zur Medizin sei nötig, denn die Pflege müsse sich schließlich professionalisieren und müsse Gesundheitsförderung betreiben. Die Schuld einzig bei den Krankenpflegeschulen zu suchen ist in meinen Augen daher etwas vermessen, höchstens an der Bewerberauswahl kann man vereinzelt zweifeln, wenn inzwischen 16 - jährige eingestellt werden.
    Nun zu den Auszubildenden. In den letzten zwei bis drei Jahren kamen reichlich Azubis zu uns. Eine einzige von denen war wirklich engagiert, hatte lernwillen und war der Bezeichnung Oberkurs auch würdig. Der Rest hatte erhebliche Wissenslücken in den bereits erwähnten Bereichen Anatomie / Physiologie, Pathophysiologie und war nicht bereit auch nur ansatzweise neues zu lernen.



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