Ich bin noch nie einer festgenähten Nasensonde (ob nun nasogastral oder nasojejunal) begegnet. Normalerweise kleben wir die Sonden hier fest - was ich persönlich bevorzuge, weil es leichtere Lageveränderungen der Sonde erlaubt und so Druckstellen leichter vorgebeugt werden kann.
Bei sehr desorientierten Patienten, die sich wiederholt ihre eigene Nasensonde ziehen, wird hier oft ein spezielles Fixationssystem eingesetzt. Dieses System besteht aus zwei genau auf die Sonde passenden, sehr kleinen Klammern und einem Stück "Schnur", die durch ein Nasenloch hinein, hinter dem Septum entlang und aus dem anderen Nasenloch heraus geführt wird.
Das ganze System wird über eine pfiffige "Einfädelhilfe" angelegt. Es braucht kein Klebeband und kein Nadel & Faden, was es aus meiner Ansicht dem "festnähen" wie auch dem Pflaster überlegen macht (wenn es wohlüberlegt eingesetzt wird).
Aber zum Thema: Bei allem was auf Dauer festgenäht wird, hätt ich große Sorge vor Infektionen am Fadeneintrittspunkt.
Obendrein, würde ich bezweifeln wollen, dass eine PEG "sich nicht mehr lohnt". In einer häuslichen oder hausähnlichen Umgebung ist eine PEG der einzig sichere Weg für künstliche Ernährung.
Um sicher und zuverlässig über eine Nasensonde Nahrungsgaben durchzuführen muss die Postition der Sonde sicher feststehen, und das geht nur über pH des über die Sonde aspirierten Sekrets, Röntgen Thorax oder CorTrak.
Weder Röntgen noch CorTrak dürften in häuslicher Umgebung verfügbar sein und pH Bestimmung kann mit kleinlumigen Ernährungssonden ein Erlebnis sein, weil man nur recht schwer Sekret aspirieren kann.
Nebenbei bleiben natürlich noch Gedanken wie: Druckstellen in Nasen-Rachenbereich und Ösophagus, erleichterter Reflux von Magensekret (Sodbrennen) und schließlich die Liegedauer der Sonde. Abhängig vom Material, können das zum Teil nur 10 Tage sein.
Womit ich denke ich klar für eine PEG in "nicht-klinischer" Umgebung wäre. (Vorausgesetzt künstliche Ernährung ist wirklich notwendig und nicht nur eine einfache Alternative, aber die Frage stand hier nicht zur Diskussion)
Edit: Ich hab eine Zeichnung und eine Beschreibung zu dem "Rückhaltesystem" gefunden: Link
Ein echtes Bild "am Patienten" hab ich leider noch nicht finden können.