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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo zusammen!

    Als Frischling sowohl hier im Forum als auch im Bereich Notfallmedizin (bin nur einfacher ehrenamtlicher Sanitäter beim DRK - allerdings mit Ambitionen für mehr, wenn mein Arbeitgeber mitspielt...) möchte ich mal eine Frage stellen, die mir gestern richtiggehend ins Auge sprang:

    Wie ist denn derzeit die Lehrmeinung über die stationäre Aufnahme von Patienten nach Stromunfällen?

    Der Grund für meine Frage ist folgender: Aus meiner (lange zurückliegender) Lehre als Elektroniker sowie aus der Erste Hilfe-Ausbildung ist mir in Bezug auf Stromunfälle in Erinnerung geblieben, dass auch symptomlose Patienten nach Stromunfällen auf jeden Fall ärztlich untersucht werden müssen, um so unschöne Dinge wie Arythmien oder gar einen Herzstillstand auszuschließen.
    Gestern abend habe ich allerdings in dem Buch "Fallbeispiele Rettungsdienst", welches ich von einem Kollegen, der gerade seine RS-Prüfung abgelegt hat, ausgeliehen bekommen habe, einen Satz gelesen, der mich im Zusammenhang mit der von mir erwähnten Lehrmeinung (Nach Niederspannungsunfall immer ärztlich untersuchen lassen) etwas stutzig werden lies:
    Dort steht nämlich: "...Herzrhythmusstörungen treten beim Niederspannungsunfall üblicherweise sofort auf oder sind bereits bestehend...". Warum werden dann ansonsten unverletzte und symptomlose Patienten nach Stromunfällen doch für 24h stationär überwacht? Nach dieser Aussage dürfte sich doch die Gefahr der später auftretenden Herzyrhythmusstörung erledigt haben, oder?

    Gut, ich werde jedenfalls nicht darauf verzichten, weiterhin bei solchen Unfällen den symptomlosen Patienten zumindest einen Arztbesuch zu empfehlen - auch wenn mein letztes "Elektroopfer" (Elektriker, den wir von einem unter Spannung stehenden Spannungsmeßgerät pflücken mussten) seinen 24h-Aufenthalt im Krankenhaus als "absolut unnötig und nur was für Weicheier" bezeichnete...Aber mich interessiert nur der scheinbare Widerspruch zwischen "Auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen" und "Entweder Arrhythmie oder nichts"...



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  2. #2
    Banned Avatar von RS-USER-Bärentöter
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    5.208
    ich sehe das ähnlich wie bei Gehirnerschütterung oder Inhalationstrauma: in 99% der Fälle passiert nichts, aber das eine % führt dann schlimmstenfalls zu einer Klage und dann komme ich evtl. ins Gefängnis.

    (boah ey, voll der Insider!)



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  3. #3
    Con
    Guest
    Original geschrieben von Der Altnoob
    ... auch wenn mein letztes "Elektroopfer" (Elektriker, den wir von einem unter Spannung stehenden Spannungsmeßgerät pflücken mussten) seinen 24h-Aufenthalt im Krankenhaus als "absolut unnötig und nur was für Weicheier" bezeichnete...
    Dann hätte der "harte Typ" ja gegen Unterschrift das KH verlassen können.

    Aber darum gings ja nicht. Meine persönliche Meinung ist, das ich ein "Elektroopfer" in die Klinik transportieren würde, einfach nur damit dieses eingehend körperlich untersucht wird und ein vernünftiges EKG ( das auch jemand mit Ahnung befundet )geschrieben bekommt. Entlassen kann man immer noch. Patienten nach Stromschlag ( selbst unverletzte ) nehme ich lieber zu mir auf die ITS als so manch andere Patienten, bei denen ich die Indikation nicht so ganz einsehen möchte.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    28.07.2007
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    @Con:

    Zu dem Zeitpunkt, als ich diesen Herrn retten durfte, war ich "nur" Betriebs-Ersthelfer - und da er direkt in meinem damaligen Einsatzbereich seinen Unfall hatte, habe ich eigentlich nicht mehr gemacht als den Strom abgestellt und per Notruf mir kompetentere Leute beigeholt. (Dazu ist zu sagen, dass ich in einer JVA arbeite und somit quasi auf Abruf die Möglichkeit habe, medizinisches Personal beizuholen. Und da die Entfernungen bei uns nicht allzu weit sind, habe ich außer dem Notruf und dem Strom abstellen keine weiteren Maßnahmen einleiten müssen, da zu dem Zeitpunkt schon unsere Anstaltsärztin und Krankenpflegepersonal da war).

    Als er dann am übernächsten Tag wieder bei uns war und weiter am Schaltschrank weiterarbeitete, machte er halt so Sprüche wie "Och, so ein bissl Strom hat noch niemand geschadet - wie dämlich, dass ich 24h im Krankenhaus war".

    Jedenfalls hat er erfolgreich verdrängt (vielleicht auch, weil der Strom nur vom linken Ellenbogen über die linke Hand abgeflossen ist), dass er mindestens 30 sec. zappeln musste und seinen Unwillen über diese "Reizstrombehandlung" auch laut schreiend kund getan hat...



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  5. #5
    Con
    Guest

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    Wenn der in Deinem gastlichen Haus eingezogen war, möchte ich meine Aussage mit der Unterschrift gerne widerrufen. Aber ich denke, Du hast meine Aussage vom Inhalt her verstanden.



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