Meiner Meinung nach haben beide recht.
Atelektasenbildung ist ein Risiko bei jedem endotrachealen Absaugvorgang. Bei einer Bronchoskopie kann man das ganz eindrucksvoll auf dem Monitor verfolgen wie sich beim Absaugen die Wände der Bronchien annähern.
Um dem Risiko der Atelektasenbildung vorzubeugen, bzw. Atelektasen sofort wieder zu lösen gibt es ein paar simple Tricks:
1. Beatmen (am besten mit PEEP + Druck). Auf vielen Intensivstationen wo Patienten täglich mehrfach abgesaugt werden, sind oft geschlossene Absaugsysteme in Benutzung, die über die Erhaltung eines (geringen) PEEPs beim Absaugen die Atelektasenbildung reduzieren.
2. Tief durchatmen / Gähnen / Husten.
Das können nur ausreichend wache Patienten - aber genau darauf achtet man ja auch vor der Extubation.
Durch Husten wie auch tief durchatmen wird (zumindest kurzfristig) der Druck in der Lunge erhöht und so Atelektasen gelöst.
In jedem Fall ist das Absaugen zur Extubation aber notwendig, um das Aspirationsrisiko von Speichel und anderen Sekreten zu reduzieren.
In manchen Bereichen wird parallel zu einer endotrachealen Absaugung auch tief oropharyngeal abgesaugt um Sekrete oberhalb des Tubuscuffs zu beseitigen.