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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    wieder da!
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    10 % dürfte auch in etwa meine Erfolgsquote sein, wenn ich die Rea´s nicht mitzähle, bei denen unsere Akut-Infarkte während der Notfall-Coro ins Kammerflimmern/VT kommen. Aber da schießen wir auch superschnell, einmal war der Pat. noch nicht mal bewußtlos, da war er schon wieder im SR (Daraus hab ich gelernt, dass Defibirllieren beim wachen Paienten weh tut!).

    Draußen beim NEFen hatte ich nur 3 Traumreas´s: Einmal super Laienrea durch ein Nachbarehepaar, einmal war der Ersthelfer Kollege und wir nach nicht mal 3 Minuten vor Ort, einmal beobachteter Kollaps und ein KTW durch Zufall nach einer Minute vor Ort. Alle anderen Rea´s bei wirklichen Kreislaufstillständen... Vergiss es! Und ich fahre mittlerweile seit fast 4 Jahren.

    Wenn da einer behauptet, er hätte eine Erfolgsquote von 80 %, dann weiss er entweder nicht, dass die Omi mit akutem Nix keine Rea ist, er ist ein göttliches Wesen und kann durch Handauflegen heilen oder aber er hat eine Profilneurose vom Feinsten!


    Ich glaube, dass diese vielen sinnlosen Reas zumindest dem Zweck dienen, uns für die ganz wenigen Reas, wo wir den Unterschied machen können, fitt zu machen. Und bei der Rea im Altenheim (in meinen Augen eh ein Paradoxon) lasse ich auch schon mal gerne den RA intubieren, damit der in Übung bleibt.
    Ich würde mich ja gerne mit Dir geistig duellieren, aber ich sehe, Du bist unbewaffnet.



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  2. #12
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-Elektro-Dengel
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    1.144
    Original geschrieben von Häuptling weiße Wolke
    Aber da schießen wir auch superschnell, einmal war der Pat. noch nicht mal bewußtlos, da war er schon wieder im SR (Daraus hab ich gelernt, dass Defibirllieren beim wachen Paienten weh tut!).
    "Achtung, wird kurz warm uns Herz...!"
    PRAXIS Dr. med. Hasenbein
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  3. #13
    Registrierter Benutzer Avatar von Maulwurff
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    07.10.2007
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    Als ich noch meiner Heimat im Erzgebirge gerettet habe, wo zum Großteil nur noch die "Urbevölkerung" lebt, weil viele junge Menschen abgewandert sind (ich auch!!!),musste ich dort den nakten Tatsachen ins Auge schauen. Da wurden wir 4 oder 5mal pro Woche zu nr Rea gerufen. Schon der lange Anfahrtsweg in ländlicher Umgebung verhinderte eine erfolgreiche Rea, wenn da nicht vll doch mal eine Laienrea stattgefunden hätte

    Ich hab mich der Problematik so gewidmet, dass ich versucht habe im KatS mit Kameraden mit einer fortlaufenden Öffentlichkeitsarbeit in Kindergärten, Schulen und bei Vorführungen auf die Thematik aufmerksam zumachen. Häufig kam dann die Frage obs nicht mal so nen Kurs zum Auffrischen gäbe. Seitdem laufen solche Kurse regelmäßig.
    Es bleibt nur die Frage ob sich dadurch wirklich was geändert hat

    Einmal auf ITS haben wir einen Patienten mit Adam- Stokes- Anfall erfolgreich reanimiert. Auf der Straße wäre das wahrscheinlich auch anders ausgegangen...

    Ich kann mich noch an ne Rea erinnern, wo der Patient beim Frühstück kollabiert war und wir 5min später eintrafen. Aber selbst da waren wir zwar zuerst erfolgreich, er sprang in nen SR über und blieb stabil und wir entschlossen uns ihn zu transportieren. Doch während der Fahrt wurde er wieder reanimationspflichtig und auf ITS haben wir abgebrochen.

    Einmal kamen wir 10min später zu nr Rea wo schon ein Kollege begonnen hatte, aber auch die blieb erfolglos.



    Grüßle Maulwurff



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  4. #14
    NEFrologe in spe Avatar von RS-USER-Defi Brillator
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    08.04.2003
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    1.006
    Bin RD in einem ländlichen Bereich gefahren (irgendwie so 6 Jahre) und die erfolreichen Reas mit keinem oder geringem neurologischem Defizit kann ich mir an einer Hand abzählen - logischerweise war entweder der Anfagrtsweg suuuperkurz ;) oder die Laienrea konnte man getrost als vorbildlich beschreiben.
    Hab mich also quasi damit abgefunden, daß man "draußen" nicht viel reißen kann.

    Worüber ich mich hingegen übelst aufregen kann, sind die z.T. maximal insuffizienten innerklinischen Reanmationen, wobei man sich eigentlich schämen müßte, diese so bezeichnen...

    Die Kollegen vor Ort machen Herzstreichelmassage, Maskenventilation klappt nicht, Zugang nicht da (in welcher Form auch immer), kein Monitor, der AED/Halbautomat nicht rangeschafft, außerdem weiß keiner, wo das Ding steht etc. etc.

    Da könnte man, um auf ED's Eingangsfrage zurückzukommen, einiges an Performanceverbesserung betreiben... Aber in der Oberstenriege scheints keinen wirklich zu interessieren...
    Lovely day for a GUINNESS !



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  5. #15
    Registrierter Benutzer Avatar von RS-USER-DocMezzoMix
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    Ich glaube das man von Rettungsdienstseite präklinisch nicht viel verändern kann. Es gibt keinen der so oft über mehrere Tage geschult wird, wie RD Personal.
    Einzig das Airway Managment halte ich für verbesserungswürdig. Hier geht es mir nicht um Technik, sondern darum das der RD leider viel zu selten dazu kommt, es zu trainieren. Es wird erwartet das wir unter den schwierigsten Umständen nen Tubus in den Hals bekommen (selten liegen die Patienten auf einer Intensiv, einem OP oder einem Krankenzimmer) aber schon in der Ausbildung ist es schwierig so ein Ding mehr als einmal zu legen.
    Evtl. könnte man hier noch 1-2% rausholen.

    Was mich immer wieder schockiert, ist die Schnittstelle Krankenhaus. Was man hier alles erlebt. Meine schlimmste Rea fand in der Einfahrt zum Krankenhaus statt. Als der Neurologe rausgerannt kam, dachte ich, jetzt ist es gelaufen... aber falsch, er sagte: "Ich drücke, ihr macht den Rest, ihr habt da viel mehr Training als ich." Als dann das Rea-Team kam, brach das Chaos aus. Ich glaube nicht eine einzige Richtlinie oder Guideline wurde eingehalten. Ärztliche Freiheit. Aktuell stellen wir teile des Rea-Teams in dieser Klinik: Was die Kollegen da erleben, in einem sicheren und bekannten Umfeld für die Mitarbeiter, nicht im 2qm Klo, nicht im Wald, nicht auf der Baustelle, nicht hinter der Schrankwand sondern in einem regulärem, "genormten" Krankenhauszimmer.

    Was aber das größte Problem an unserer Erfolgsquote ausmacht:
    Meistens sind die Leute nicht einmal in der Lage einen Notruf abzusetzen. Bis der Disponent sich da die relevanten Informationen zusammengesammelt hat, sind schon mal 2 Minuten rum. Da wird dann "bestellt" "geflucht" und was auch immer. Aber man kann ja froh sein, wenn überhaupt dies geschieht. Nicht selten trifft man die Umstehenden, Hände in den Taschen, vor.
    Das liegt nicht nur an mangelnder Kenntnis, sondern oft auch an mangelnder Motivation. Weil wenn man dann fragt, stellt sich schon heraus: Grundwissen wäre da gewesen.
    Provokation: Vielleicht sollte man bei der Abfahrt von solchen Patienten mal nicht sagen:"Tut mir leid...nein, da hätte niemand mehr helfen können." Sondern:" Tja, sind Sie wohl mitschuld, hätten Sie uns früher gerufen, und hätten Sie was getan, dann könnte er jetzt noch leben!" Weil, warum sollte ich mich denn danach mit einem Kurs oder so beschäftigen, wenn doch eh alles zu spät ist und keiner mehr etwas tun kann.

    Was mich hier dann immer wundert ist: Wenn ich mich in einem Personenkreis befinde, welcher geschlossen scheint, dann kommen auf einmal viele Angebote. Beispiel:
    Freundin hat einen Ski-Unfall, nix dramatisches, Kreuzbänder durch. Ich fahre direkt hinter ihr, kümmer mich um Sie, 30 Sekunden später ist ein sehr netter Kollege aus Karlsruhe da, Patienten bestens versorgt. Dennoch halten in der (kurzen) Zeit bis die Pistenrettung eintrifft ständig Leute, fragen ob sie helfen können. In der Stadt wäre das nicht passiert
    Nach müde kommt blöd....



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