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BiS gibt es ja inzwischen in verschiedenen Ausführungen. Mein Bauchgefühl sagt: Die bilateralen Elektroden liefern deutlich plausiblere Werte als die monolateralen. Eine gewisse Latenz ist vorhanden, wie schon beschrieben ist ein sprunghafter Anstieg von Herzfrequenz und/oder Blutdruck oder ein sich bewegender Patient oft erst einige Sekunden später auch im BiS als "wach" gekennzeichnet. Man muss sich eben die Frage stellen, was das BiS kann und können soll. Es ist KEIN Gerät zum Messen der Narkosetiefe, sondern eine Messmethode zur Hirnaktivität des Patienten. Und diese ist eben deutlich abhängig von den auf ihn wirkenden Stimuli. Die Narkose kann eine ganze Weile schön stabil sein, dann kommt eine besonders schmerzhafte Stimulation und die eben noch ausreichende Narkosetiefe ist plötzlich zu wenig. Es folgen reflexartige Reaktionen auf hämodynamischer und muskulärer Ebene, bevor das Bewusstsein aktiviert wird. Daher ist diese Latenz durchaus erklärbar. Leider ist sie aber so kurz, dass die Narkosevertiefung meist erst nach dem BiS-Anstieg greifen kann.
Ich würde BiS verwenden, wenn ich Zweifel an der Narkosetiefe trotz ausreichender Dosierung habe (z.B. bei Polytoxikomanen, Epileptikern usw.), bei Patienten, die schon Awareness-Erlebnisse hatten und bei Patienten, die mir klinisch keinen anderen Anhalt für Narkosetiefe geben können (effektiv Betablockierte, mehrfach antihypertensiv eingestellte, aus operationstechnischen Gründen zwingend relaxierte Patienten), dann aber den BiS noch unter den Empfehlungen halten und vor allem auf Änderungen und weniger auf den absoluten Wert achten. Zwingend ist dann natürlich auch eine Wachkontrolle vor Eilietung und das Ausleiten mit BiS!