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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Ehemann und Vater Avatar von RS-USER-emergency doc
    Mitglied seit
    09.05.2007
    Beiträge
    2.316
    Original geschrieben von Intensivling

    Der Arzt hat durchaus die Delegationsgewalt, aber ich als Pflegekraft immer noch die Durchführungsverantwortung und wenn ich die Anordnung so ausführe wie delegiert, weiß aber das es falsch ist und mache es dennoch ... bin ich mit dran.
    Es geht ja meisst um die einfachen Dinge, und nicht darum, jemandem in der Besenkammer 500mmol KCl zu infundieren.
    Beispiele?
    Patient mit einem Bandscheibenvorfall wird pflegerisch geführt im Standart "konservativ". Jetzt verschlechtert sich der gute Mensch und muss operiert werden.
    Bei der postoperativen Visite wird gesagt, es soll ein Standart-Labor laufen sowie Thromboseprophylaxe mit NMH. Die patzige ANtwort: "Wieso der ist doch konservativ." Versucht man zu argumentieren, der Patient sei doch gestern operiert worden, bekommt man nur ein Schmollen, und etwas wie "Die Ärzte spinnen, doch, der ist doch konservativ, hier stehts doch, die wissen auch nicht was sie wollen..."

    Um sowas ging es glaub ich in diesem Thread...
    .oO°Oo. The Secret Order of the ^v^ .oO°Oo.
    Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, bestechend und falsch ist
    (H.L. Mencken)
    www.krankenhauskantine.de



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  2. #17
    Registrierter Benutzer Avatar von Fallobst
    Mitglied seit
    03.08.2005
    Beiträge
    378
    Juhu gibt es jetzt lustiges "Ärzte bashen Pflegerpersonal" und "Pflegepersonal basht Ärzte" (im heise.de-Forums-Niveau?)...?
    Meiner Erfahrung ist, das Ärzte auch gerne ihre Beweggründe dem Pflegepersonal nicht mitteilt.., so kommen solche Aussagen gerne zustande..., natürlich gibt es auch unbelehrbares Pflegepersonal, das denkt 10 Jahre Erfahrung (am besten ohne eine einzige Fortbildung) ersetzt den Arzt... aber die Regel ist das nicht!
    www.pflegewiki.de

    Es lebe der Wellfleischabusus...



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  3. #18
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    17.09.2006
    Beiträge
    601
    Standards - egal ob von der pflegerischen wie auch der ärztlichen Seite erstellt/überwacht/eingehalten, sollen den Sinn haben, Routineabläufe "nach Norm" abzuwickeln. Damit wäre vergleichbar, warum die Leistung "X" im Haus a-b-c teurer ist wie im Haus x-y-z.
    In der Industrie haben Standards einen wirklichen Sinn; sie führen zum Ausmerzen von Schwachstellen und zur Kostenreduzierung.

    Doch der Einsatz in einem Metier, wo es nicht um tote Ware, sondern um Menschen, also um individuelle lebendige Wesen geht, wird immer problematisch sein und entweder zum Zudrücken beider Augen (bei den tagtäglichen Grenzfällen) führen oder zum sturen Einhalten von Prinzipien, die auch in der DDR üblich waren.

    Weiterhin verhindern Standards das eigenständige Denken - egal, von welcher Berufsgruppe.
    Warum soll sich ein werktätiger Mensch um eine patientenfreundliche und wirtschaftliche Abwicklung von Handlungsabläufen kümmern, wenn "die da oben" doch schon für den Einzelnen gedacht haben.
    Extrem schwierig wird das nämlich, wenn der selbst produzierte Handlungsablauf konträr den Vorstellungen von hierarchiehöheren Ebenen widerspricht - und diese Ebenen mögen ja viel gelernt haben - der mitarbeiterfreundliche Umgangston ist auch heute noch keine Allgemeinregel - selbst vor dem Kunden nicht!

    Vereinfacht gesagt: Hirn aus und Standardablauf an!

    Doch mit dem Verweis auf die Politik, die Kassen etc. wird weiter standardisiert anstelle standardmässig in diesen Führungsebenen erst einmal darauf hinzuweisen, dass in der Medizin keine Automotoren hergestellt werden, sondern Menschen in existenziellen Lebenslagen.

    Wie das ganze z.B. im pflegerischen Bereich mit "ganzheitlich" und "individuell" harmonieren soll, erschliesst sich mir nicht - und auch hier wieder meine Vereinfachung: wer heute in einer Klinik verantwortlich tätig ist und die Worte "ganzheitlich" und "individuell" ausspricht, der lügt (ob vorsätzlich oder nicht, möge jeder selbst herausfinden).



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  4. #19
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    12.02.2009
    Beiträge
    174
    Hab da so viele Ideen - wenn man mich nur mal fragen würde...:

    ZVS-Medizin und WPO (Weiterbildungs- und Prüfungsordnung) für Medizinalfachberufe müssen den aktuellen Berufsbedingungen endlich auch in den (psychologischen) Studien- und Ausbildungsaufnahmeverfahren Rechnung tragen:
    1. fallen jetzt sämtliche Tests, welche die visuelle und räumliche Konzentrations,- und Assoziationsfähigkeit ermitteln, weg - wie u. a. der q , p , p , d , q , d , d , d , p , b , ...- Test oder der mit den neckischen gedrehten Würfeln, oderoderoder...
    Dies geschieht zugunsten von
    2. stichprobenhafter Überprüfung der Kenntnisse u.a. des BGB, der StVO im Allgemeinen sowie etlicher Präzedenzfälle von sog. Kunstfehlerprozessen im Besonderen, welche in korrektem Wortlaut und voller Länge wiederzugeben sind.
    3. Das Ziel ist, zukünftig mehr Personen mit berufsgeeignetem Profil in Ausbildung zu nehmen. Interessenten mit abgeschlossenem Jurastudium, ggf. BWL-Studium, bedürfen keines Aufnahmetests. Bei diesen beiden Bewerbergruppen tritt jedoch erschwerend hinzu, dass das Vorliegen zweier linker Hände und/oder einer Kontaktphobie nur durch überdurchschnittliche Noten in den Fächern Statistik und Rhetorik ausgeglichen werden kann.

    Ich meine, dass viel Ärger gar nicht erst entstehen würde, wenn man bereis vor der Ausbildung/Studium neue Maßstäbe bei der persönlichen beruflichen Eignung setzte... Eine bekennende Haltung zum Altruismus (Morbus X) disqualifiziert hierbei ebenso wie Freidenkertum (Rabiata) oder jeglicher Drang, eine Meinung besitzen und zudem äußern zu wollen (Diverse). Überhaupt stellt (verbale) Kommunikation einen höchst unwirtschaftlichen Faktor (Zeitmanagement) dar und sollte in Form von Mitarbeitermaximalwörterschlüsseln (MMWS) den jeweiligen Fallgruppen zugeordnet werden. (Ein entsprechendes elektronisches Instrument zur Zählung von Wörtern habe ich bereits zum Patent angemeldet - das klingende und raschelnde Interesse, das mir vorab von vielen Kliniken und KHs entgegengebracht wird, ist sehr ermutigend.)

    Mir fallen noch sooo viele Dinge ein, um dieses Gesundheitssystem in sich stimmiger zu machen.
    Aber mich fragt ja keiner...
    Na, ich ruf mal die Ulla an - morgen, da ruf ich sie an...
    Ach nee, morgen muss ich ja aufs Patentamt...


    ;)
    Was nicht gesagt wird, wird vergessen werden,
    und was vergessen ist, wird wiederum geschehen.
    Jewgeni Jewtuschenko.



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  5. #20
    Dick und blau Avatar von RS-USER-Beule
    Mitglied seit
    20.04.2008
    Beiträge
    212
    Ich bin jetzt mal der Böse. Mein Kontakt mit dem Krankenhaus beschränkt sich nur auf kleine Zipperlein und wenige Wochen RS Praktikum. Ich konnte es nicht vermeiden, dieses Praktikum nicht nur als angehender Krongewogefahrer zu machen, sondern auch als Produktionsingenieur.

    Ich arbeite in einem Betrieb, in dem im großen Stil hochwertige Geräte gewartet und repariert werden (Maintenance, Repair, Overhaul). Die Geräte kommen an, werden untersucht, repariert und wieder verschickt. Der Kunde möchte seine Geräte möglichst schnell und in einem Zustand wieder bekommen, der „neuwertig“ ist. Das ganze natürlich zu einem günstigen Preis. Bei Ersatzteilpreisen, die gerne mal im Bereich von Autos und Einfamilienhäusern liegen, ist wegschmeißen und Neuteil einbauen häufig keine Option.

    Es gibt also gewisse Parallelen zwischen einem MRO-Betrieb für Maschinenteile und einem MRO-Betrieb für Menschen = Krankenhaus.

    Und mit diesen parallelen im Kopf muss ich einfach sagen: Krankenhäuser sind ineffektiv. Punkt.

    Wenn ich meinem Kunden sagen müsste, sein Bauteil liegt irgendwo auf dem Flur, weil die nächste Bearbeitungsstation zwar frei ist, aber der Bediener noch drei andere Stationen bedienen muss und er die Fertigungsaufträge für den nächsten Tag auch noch schreiben muss… Ich würde völlig zu Recht durchs Telefon gezogen werden.

    Eine Arbeitsplanung kann man nicht nur auf Schichtplanebene machen, sondern man muss sie auch im Detail machen. Also muss irgendwo jemand sitzen, der die aktuelle Auslastung der einzelnen Stationen im Blick hat und dieser entscheidet dann, ob erst Röntgen/Rißprüfung oder Verschleißprüfung gemacht wird. Und diese Kapazitätsplanung habe ich in einem Krankenhaus noch nicht gesehen. Dort wird eher von der Schwester in der Notaufnahme erwartet, dass sie von selber drauf kommt, was im Keller vor dem Röntgengerät los ist.

    Standardisierung ist nichts schlimmes, wenn sie gut durchdacht ist und konsequent durchgezogen wird. Wenn ich aber zum Standard mache, dass jede stationäre Aufnahme älter als X Jahre den Thorax geröntgt bekommt und dann trotzdem noch jeder Röntgenschein von einem Arzt unterschrieben werden muss, dann ist das Mist.

    Wenn es darum geht neue Standards und Abläufe zu entwickeln, müssen auch mal Dinge in Frage gestellt werden. Und grade das Gesundheitswesen sehe ich nicht in der Lage dies zu tun. Dafür herrscht dort noch zu sehr der Muff von Karbol-Mäusen und Halbgöttern, gepaart mit der festen Überzeugung, dass alles was mit Geld zu tun hat böse ist.
    Winners never quit.
    Quitters never win.
    Idiots never win and never quit.



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