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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Krankenpflegel im Dienst Avatar von Guedeltubus
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    Hallo,

    es ist ja hinreichend bekannt, dass NSAR im oberen GIT reichlich was anrichten können. Nun hatten wir eine Rheumapatientin, die aufgrund einer akuten Erkrankung des oberen GIT parenteral ernährt werden musste und ihre entspr. Rheumamedikation nicht nehmen konnte.
    Irgendwann hatte jemand die Idee ihr ein NSAR doch rektal zu geben, darufhin meinte einer der Ärzte, dass es zwar nicht so stark, aber dennoch negativ auf den oberen GIT wirkt. Wir konnten uns das nicht so richtig erklären, hatten jedoch bisher noch keine Möglichkeit mit dem entspr. Doc zu reden.
    Kann mir jemand (pharmakologisch) die Hintergründe aufzeigen, warum NSAR auf rektal appliziert im oberen GIT Schäden anrichten können?

    Vielen Dank schonmal.

    Guedeltubus



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  2. #2
    Schwester Rabiata
    Guest
    Weil der Wirkstoff an sich - egal wo verabreicht - die Magenschleimhautfunktion beeinträchtigt.
    Sorry, muss ich selbt noch mal genauer nachschlagen.
    Aber Diclofenac Supp können genauso Magenschmerzen machen wie die Tabletten.

    Rabiata



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    NSAR haben vielfältige Wirkungen.
    Gegen die rheumatische Entzündung werden sie eingesetzt, weil sie durch die Hemmung eines Enzyms (Cyclooxygenase) die Prostaglandinsynthese vermindern.
    Prostaglandine spielen bei der Entstehung von Entzündung und von Schmerz eine fördernde Rolle. Daher ist es sinnvoll, diese in Schach zu halten, weil die Entzündungen (abgesehen vom Schmerz) bleibenden Schaden im betroffenen Bindegewebe anrichten.
    Prostaglandine sind als Gewebehormone aber auch Teil des parakrinen Systems zur Regulierung der Magensaftsekretion: Sie hemmen die Freisetzung von Salzsäure und Pepsinen. Ihre Verfügbarkeit ist daher wichtig um ein ausgeglichenes Magenmilieu zu erhalten. Fehlen Prostaglandine, ist der Magen relativ (nämlich dauerhaft) zu sauer.
    Einer vorgeschädigten Schleimhaut, der die Schutzmechanismen gegen diese (physiologischerweise extrem saure) Säure stellenweise verloren hat, ist das kreuzgefährlich.

    Die Applikation spielt dabei keine wesentliche Rolle.
    Die erwünschte Wirkung auf die entzündeten Gewebe (z.B. die Gelenksynovia) wird über den Blutweg erreicht. Oral oder rektal, der Darm bringts. Die unerwünschte Wirkung allerdings auch. NSAR sind ja nicht per se sauer und greifen daher die Schleimhaut an. Sondern sie greifen in eine Regulation ein, die über den Blutweg auch den Magen erreicht.
    Da NSAR auch lokal wirken, ist die orale Gabe für den Magen noch ungemütlicher, zusätzlich zum Blutweg sozusagen.
    Dem Peritoneum ists am Ende egal, auf welche Weise es Besuch vom Mageninhalt bekommt...
    Was nicht gesagt wird, wird vergessen werden,
    und was vergessen ist, wird wiederum geschehen.
    Jewgeni Jewtuschenko.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    (Mir fällt da noch was ein: Der obere TGI ist vielleicht das, was einen daran so verwirrt: Ich werfe oben ein und es gibt oben Ärger. Im Umkehrschluss denkt sich sogleich: Wenn ichs unten reinstopfe, gibts oben also keinen Ärger...)

    Gruß.
    Was nicht gesagt wird, wird vergessen werden,
    und was vergessen ist, wird wiederum geschehen.
    Jewgeni Jewtuschenko.



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  5. #5
    Krankenpflegel im Dienst Avatar von Guedeltubus
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    Im Umkehrschluss denkt sich sogleich: Wenn ichs unten reinstopfe, gibts oben also keinen Ärger...
    So dachte ich mir das Anfang schon, bin aber schnell davon abgekommen. Die Wirkung über die Prostaglandine habe ich weder gewusst noch in meinen Büchern gefunden....vielen Dank für deine Hilfe.



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