Wobei Übelkeit ja im Ringkampf mit einem Säbelzahntiger ja nicht wirklich ein Selektionsvorteil istOriginal geschrieben von hibbert
Also ich habe mal gehört, dass diese wundersame Verhaltensweise ein Rudiment aus der Vorzeit ist. Denn stell Dir vor, Du kämpfst gegen einen Säbelzahntiger und das nur mit einem Pelz bekleidet und dieser beisst Dir den kleinen Finger ab , dann wäre es doch durchaus schlecht an so einer Lapalie zu verbluten, der Kreislauf schaltet also runter und Dir wird schlecht.
Der Sache liegt ein anderer Pathomechanismus zu Grunde: Wenn Du kämpfst oder Gliedmaßen einbüßt, dann führt das zu einer Sympatikusaktivierung (Adrenalin) und das führt (zusammen mit anderen Mechanismen) zu einer peripheren Vasokonstriktion, die den Durchfluß durch das abgehackte Gefäß verringert - und somit auch den Blutverlust.
Ekel und Ohnmacht sind genau der entgegengesetzte Ast des vegetativen Systems:
Die Leute, die beim Blutabnehmen umkippen kriegen eine vasovagale Synkope durch inadequate Überaktivierung des Vagus mit Bradykardie, Hypotonie, gastrointestinaler Hypermotilität (--> Erbrechen) und gelegentlich sogar Hypersalivation. Letzteres v.a. bei nahrungsbezogenem Ekel.
Diese Reaktion ist deshalb inadequat, weil bei einer "Bedrohungssituation" ja genau das oben geschilderte Gegenteil passieren sollte - tut es aber nicht, vielleicht weil die letzten paar Jahrhunderte das nicht mehr so ein Selektionsnachteil war.
Die Aktivierung des vegetativen Nervensystems in Gefahr ist sicherlich evolutionär gewachsen, die Überaktivierung des Parasympatikus eher ein evolutionärer Fehlweg. --> -->