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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Atropin
    Mitglied seit
    02.09.2005
    Beiträge
    130

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    Hallo!
    Habe folgendes Problem:
    Arbeite seit fast einem Jahr in der allg. Inneren in einer mittelgroßen Klinik am Stadtrand.

    War von Anfang an unzufrieden, konnte und kann dies aber lange nicht genau begründen. Ich weiß, das klingt komisch. Aber als Berufsanfänger fehlt eben der Vergleich. Es ist nämlich so: Unsere Klinik ist extrem unorganisiert, wir sind ständig unterbesetzt wegen 1. Stellenschlüssel und 2. Krankschreibungen (Verschleiß?).
    Zum Einstellungsgespräch hieß es ich betreue 15-17 Patienten alleine und man kommt schnell in die Funktionen.
    Realität: Meist über 20 Patienten, und da wir auch in den Funktionen immer unterbestezt sind soll man die halt auch noch nebenher machen.
    Vorteil ist definitiv dass ich schon verdammt viel an Funktionen machen konnte.
    Nachteil: Stress hoch zehn.
    Ich mache immer Überstunden, seltenst Pause und dieser extreme Stress macht mich krank (immer wollen 5 Leute gleichzeitig was von dir und das am besten Vorgestern).

    Der Stress ist das schlimmste, das ausschlaggebende.
    Die Überstunden stören mich gar nicht so, aber das Gefühl nicht mal ne halbe Sekunde zum nachdenken zu haben (oder für die Patienten) und wie am Fließband zu arbeiten. Und am Abend wird man trotzdem nie fertig.
    Ich fühle mich wie eine Maschine, hauptsache ich funktioniere, wehe wenn nicht.
    Die Tage an denen ich Abends nach Hause kam und dachte "cooler Tag" kann ich an einer Hand abzählen.

    Positiv ist allerdings dass ich verdammt nette Kollegen habe, ohne diese hätte ich es nicht so lange ausgehalten.

    Mittlerweile habe ich das Gefühl ich schrabbe knapp an ner Depression vorbei, ich fühle mich nur noch ausgelaugt und das übertrage ich auch in mein Privatleben.
    Ich quäle mich mit Fragen wie: Bin ich einfach nur ein "Püppi" und gar nicht so belastbar wie ich immer dachte?
    Andere freuen sich schließlich wenn sie soviel Funktionen machen dürfen. Habe ich zu hohe Ansprüche?
    Aber ich kann mich nicht freuen wenn ich dadurch nur noch mehr Stress habe und es auf Kosten meiner Freizeit geht.
    Ist es das Fach welches mir keinen Spaß macht oder sind es die Umstände? Ich kann da gar nicht mehr differenzieren. Auch weil man ja ständig gesagt bekommt es sei ja überall gleich.

    Ich habe Angst Fach oder Haus zu wechseln und dann nur vom Regen in die Traufe zu gelangen.
    Bin ich vieleliocht einfach nicht für ein Leben als Ärztin geeignet?
    Ich hab so ein großes Versagensgefühl.
    Und was soll ich sonst machen? Habe mich jetzt für Anästhesie und Radiologie beworben, beides Fächer die ich auch immer interessant fand, jedoch nicht machen wollte weil ich "richtige Medizin" machen wollte (jaja, naiver Student halt). Doch was ist wenn mir das auch nicht gefällt, wenn es genauso wird? Wenn der Stress genauso massiv ist, dass er mich kaputt macht. Was dann?
    Habe für Anästhesie nächste Woche in einer super Klinik ein Vorstellungsgespräch. Aber was ist wenn ich das genauso schrecklich finden werde? Bin ich vielleicht wirklich einfach nicht geeignet?
    Ich hab überhaupt kein Ziel mehr vor Augen und ohne Ziel kein Weg...

    Danke fürs lesen vom *frustrierten Atropin*



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  2. #2
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
    Mitglied seit
    05.04.2003
    Ort
    LV-426
    Semester:
    Ober-Unarzt
    Beiträge
    23.485
    Das, was Du schreibst, findet sich in regelmäßigen Abständen immer wieder hier im Forum, d.h. Du bist nicht allein mit solchen Gedanken.
    Wichtig ist: ES IST NICHT DEINE SCHULD und die Organisationsversäumnisse sind durch andere verschuldet.
    Du bist nicht zu schwach. Du leistest deine Arbeit, die durch die äusseren Umstände ineffizient und für dich unmenschlich wird.
    Klar kann Dir ähnliches in einer anderen Klinik auch passieren, aber Du solltest Dir klar werden, ob es nur die Abteilung ist, die Dir den Spass an der Arbeit versaut oder tatsächlich das Fach an sich ein Problem darstellt.
    Egal welchen Weg Du gehst, achte als Erstes immer auf Dich! Es geht in letzter Konsequenz um Dich und dein persönliches Glück/Zufriedenheit.
    Ob eine gesichtslose Krankenhausabteilung funktioniert oder nicht, sollte für deine Person nicht an erster Stelle stehen.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  3. #3
    Leben im Exil Avatar von Desiderius
    Mitglied seit
    13.01.2004
    Ort
    unter N.N.
    Semester:
    6 WBJ - kurz davor...
    Beiträge
    374
    Ich kann mich der Meinung von Bratze anschliessen.
    Du musst erstmal für Dich sorgen, dann erst kannst Du fuer die Patienten sorgen. Das sollte immer an erster Stelle stehen. Wenn Du nicht gegessen hast und genervt Deine Arbeit erledigt, geht das nicht. Egal wie viel es ist. Sorge das Du bewusst Pause machst!! Und unterscheide Hauptsachen wie Nebensachen. Organisatorisch kannst DU vielleicht nicht viel machen, aber das was organisatorisch falsch läuft und was nicht wichtig ist liegen lassen...
    Das ist Pech...

    Ansonsten, wie schone erwähnt, wenn das Fach Dein Traum ist/war, verfolgen. Wenn es im nächsten Haus genauso ist schneller weggehen. Wir sind die Generation die es sich aussuchen koennen... benutze Deine Chance.

    D



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  4. #4
    Flacharzt
    Mitglied seit
    20.04.2003
    Semester:
    jenseits von gut und böse
    Beiträge
    2.898
    Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Leider muss man in dem Geschäft zuerst einmal selbst überleben lernen, bevor man seinen Patienten helfen kann.
    Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.



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  5. #5
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
    12.09.2002
    Ort
    Jeg arbejder hjemmefra.
    Beiträge
    38.372

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    Und "Überleben lernen" heisst oft genug auch, sich andere Kliniken anzuschauen. Oft ist es so, dass man nach einer schlechten Erfahrung ein Gespür dafür entwickelt, wo man gut arbeiten kann und wo nicht. Also Kopf hoch! DU bist sicher nicht das Problem in diesem Szenario!!
    Geändert von Feuerblick (14.11.2011 um 19:41 Uhr) Grund: Muri hatte ja genug Zeit, den Fehler zu finden ;-)
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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