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Auch wenn die Kollegin - zum Glück - andere Erfahrungen gemacht hat, wäre es - sorry - naiv zu glauben, in anderen Fächern wäre plötzlich jede Form von Druck weg. Aus Famulaturen an drei unterschiedlichen Kliniken kenne ich sowohl Anästhesie (am Besten), Innere und Radiologie und ganz ehrlich, gejammert haben die Ärzte überall, dass es so stressig ist. Und als neutraler Betrachter hatte ich nicht das Gefühl, dass die Internisten am meisten gearbeitet haben, aber sie hatten die bescheuertsten Tätigkeiten (Telefonieren und Arztbriefe schreiben).
Ich weiß, dass es Kliniken gibt, in denen das Betreuungsverhältnis besser ist, aber diese Kliniken finden sich halt selten in Berlin oder Hamburg Mitte, wo eh jeder hin geht. Ich glaube nicht, dass man schwach ist, wenn man sich gestresst fühlt und es ist nicht deine Schuld, aber wenn man von vornherein mit einer realistischen Einstellung und Erfahrung an den Job gegangen wäre, wäre die Ernüchterung nicht ganz so hart gewesen. Leider bekommt man das in der Uni nicht beigebracht und im TV auch so nicht vorgespielt, aber mit ehrlichen Ärzten kann man darüber (in Famulaturen) reden.
Sieh es einfach so, es gibt andere Menschen, die haben auch studiert, haben auch Verantwortung verdienen dafür aber deutlich weniger (auch das hören Ärzte ungern, weil sie glauben, die am schlechtesten bezahlten Arbeiter auf dem Markt zu sein).
An deiner Stelle würde ich in der Anästhesie erstmal möglichst lange hospitieren, damit du weißt, was auf dich zukommt. Es ist ja nicht so, dass man sich aktiv erholt, wenn man am Gastopf sitzt. Ein Handwerker sagt ja auch nicht, dass Internisten einen lockeren Job haben, bloß weil die den ganzen Tag nur Briefe schreiben und telefonieren ;)
Alles Gute für den Wechsel!
MG