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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Los! Tanz deinen Namen! Avatar von Leelaacoo
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    Wo bin ich? Hier? Wo ist das? Und wieviele?
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    Schade, Innere ist eigentlich ein so schönes Fach...wenn mal mal Zeit für die Medizin hätte...ich glaube trotzdem, dass die vielen Innere-Frustrierten hier "ihrem" Haus zum Opfer gefallen sind und es durchaus Häuser gibt, die mit ihrem tragenden Personal besser umgehen (ich hab bei uns auch manchmal das Gefühl, die Verwaltung hat den Eindruck, wir arbeiten für die...haben demletzt Terz gemacht, dass zu viel Resturlaub übrig ist...und zu viele Überstunden...und dass wir den Urlaub doch bitte abbauen müssen vor Januar...dass 3 Stellen quasi nicht mehr besetzt werden, weil Diktion von oben und 3 Schwangere auf Abteilung sind und doch kein vernünftig denkender Mensch FREIWILLIG auf seinen Uralub verzichtet, um die Verwaltung zu ärgern und das Klinikum mit Rückstellungen zu ruinieren, ist da noch nicht angekommen. Denen wärs lieber, man würde die Ärzteschaft, die Pflege und den Rest auf 0 reduzieren, dann hätte man auch keinen Resturalub, keine Überstunden und überhaupt hätten die in dem schicken Verwaltungsgebäude - übrigens dem einzigen mit Klimaanlage - auch genug Zeit, um ihre Papiere hin- und herzuschieben und sich selbst zu verwalten).
    Trotzdem leidet die Innere besonders darunter, dass Patienten in immer schnellerer Folge entlassen werden müssen, die Fallzahlen bei gleichzeitig weniger Personal von Jahr zu Jahr steigen und überhaupt bitte nie nie Geld für Therapien ausgegeben wird, das aber auf höchstem fachlichen Niveau, damit die böse zeitung nicht wieder über das KH schreibt...das ist der Tod der wirklichen internistischen Medizin. Die operativen Fächer leiden natürlich auch, aber da wird zunehmend das Abschiebepotential älterer Menschen genutzt, zu früh entlassen und Eingriffe auf zwei Termine gstreckt, um einen neuen Fall zu generieren, für die Assis sicher auch stressig...aber die eigentliche Arbeit, die operative, bleibt ja erhalten...ebenso in der Anästhesie. Ohne Narkose GEMACHT zu haben kann man auch keine abrechnen, auch wenn die Ein- udn Ausleitungszeiten immer kürzer werden...die Haupttätigkeit kann man nicht in dem Sinne antasten wie in der Inneren...da besteht sie eben vor allem aus Visite, Anamnese, Untersuchungen, Differentialdiagnostik...und ja, halt auch aus Versorgungsproblematiken. Was passiert denn in der Chirurgie zum Beispiel, wenn Omi nicht mehr heim kann, weil die Kinder sich quer stellen und sie immer bettlägeriger wird...der Case Manger der Chirurgie ruft dem CM der Inneren an und bittet um Übernahme, weil fehlbelegt. So, und der Assi in der Inneren darf dann mal Unmögliches lösen, die DRGs und oberen Grenzverweildauern im Nacken und zig solcher Patienten...was daran ist noch echte Medizin. Sicher, menschlich muss man bleiben und tut es auch...die wirklich interessanten Diagnosen werden eh fast nur ambulant gestellt, in der Klinik ist ja häufig nicht mal Zeit, den Laborwert eines Hormons abzuwarten, weil das labor dafür halt 4 Tage braucht udn der Pat. längst wieder weg sein muss, weil...achtung...oGVD erreicht....wenn die befunde eintreffen, weiss man häufig nicht mal mehr, welcher Patient das war, weil man in einer Woche 15-20 internistische Patienten durchgeschleust hat mit ca. 3000 Diagnosen und ebensoviel Papierkram. Wichtige Entscheidungen werden nur noch von OA oder CA nach unten durchgegeben, damit man sie schnellstmöglichst (am Besten noch gestern) umsetzt...warum und weshalb diese getroffen wurden, wird längst nicht mehr im Fachgespräch zu Weiterbildungszwecken kommuniziert...und gesund wird doch auch kaum einer...ich glaube schon, dass die Innere von 20-30 Jahren einfach ein komplett anderes Fach war (mein OA erzählte mir, die haben eine Patientin sage und schreibe 3 Monate da behalten, weil sie den Erfolg der Therapie beurteilen wollten...jeder Herzinfarkt lag 6 Wochen im KH...sicher kein Optimum, aber man stelle sich die damalige deutlich bessere Möglichkeut vor, tatsächlich was zu lernen!). Die Kardiologie ist die einzige Disziplin, die sich an die operativen Fächer hängt...für den Assi heißt es aber nicht, hey, ich lerne Echo, ich sehe viele spannende Rhythmusstörungen, sondern: Aufnehmen, Blut abnehmen, Aufklären, Schleuse ziehen, Brief schreiben...während die WeiterbildungsBEFUGTEN (aber längst nicht mehr Weiterbilder) schön ihre Katheter wie am Fließband schieben.
    Ich bin kurz vor dem FA Innere, aber nur, weil ich von den fast 6 Jahren 3 Jahre auf ITS sein konnte...und das ist auch der einizige Bereich, der mir noch menschlich und medizinisch tragbar erscheint...wärs nicht so, wär ich längst weg...und das, obwohl unsere Klinik nicht annährend solche furchtbaren Arbeitsbedingungen bietet wie die geschilderten...

    Schade...ein Abgesang an das schöne, breite, fordernde Fach...

    LG Lee
    Geändert von Leelaacoo (15.11.2011 um 21:51 Uhr)



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  2. #22
    Flacharzt
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    jenseits von gut und böse
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    2.898
    Zitat Zitat von aquamarina Beitrag anzeigen
    Und WAS ich tue ist noch nicht einmal interessant. Nicht im geringsten. Funktion? Vergiss es ganz schnell. Blutabnehmen, Visite, Briefe, Briefe, Briefe und zig Aufklärungen, sowie Angehörige, die teilweise jeden Tag da stehen und auch noch meinen, der Sohn/Bruder aus Amerika (da ja selber Arzt) könne jetzt auch noch per email mit mir kommunizieren (heute so angefragt, ich habe dann auf das Telefon verwiesen), hab ja sonst nix zu tun.
    Pathologie ist vielleicht auch eine Alternative. Die Arbeitsbedingungen sind für mich auch nach fast 3 Jahren im Job noch frustrierend (die Arbeit passt nie in die Arbeitszeit, Überstunden werden nicht bezahlt etc.), aber immerhin erspart man sich Patientenkontakt und Nachtdienste und interessant ist es auch noch. Andererseits muss man das aber auch mögen, man muss damit leben, dass man von vielen nicht als "richtiger Arzt" angesehen wird und der Berufsstart kann auch die Hölle sein, zumindest an der Uni.

    Innere war auch immer mein zweites Wunschfach und in Famulatur und PJ hat es mir viel Spaß gemacht, aber aus den von euch und mir genannten Gründen ist das keine Option für mich (mehr).

    (PS: Ich hoffe die ganzen Frustrierten haben bei der Evaluation der WB mitgemacht, vielleicht ändert sich dadurch mal was.)
    Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.



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  3. #23
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    05.04.2003
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    LV-426
    Semester:
    Ober-Unarzt
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    Ich denke nicht, "schlecht" ist es ja nur bei den Anderen, wenn man manchen Chefs/OAs glauben darf.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  4. #24
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    03.10.2005
    Ort
    vorbei!
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    Z.n. 1. Fachrichtungswechsel
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    Zitat Zitat von gyrasehemmer Beitrag anzeigen
    kann ich nur bestätigen, man sagt nicht umsonst hours of boredom, minutes of terror, seconds of horror... und mit der zeit kommen ereignisse, die sich jedem teil zuordnen lassen
    Ich hab nie behauptet, dass Anästhesie ein purer Wellnessurlaub ist(das wär mir dann doch zu öde). Aber es sind eben nur "minutes of terror" und dann ist es ganz lang wieder friedlich. Naja, meistens.

    Was mich in der Inneren fertig gemacht hat war, dass immer 10 Leute gleichzeitig was von mir wollten und ich noch 10 weitere Sachen (wichtige natürlich) im Hinterkopf haben musste.
    In der Anästhesie macht man einen nach dem anderen, wenn man im Dienst alleine ist legt man eine Reihenfolge fest und bestellt den ersten Patienten, der Rest wird mit Schmerzmitteln irgendwo geparkt. Bei mehreren dringlichen Sachen ruft man den Oberarzt an. Das ist VIEL weniger zermürbend, als dieses dauernde Gefühl von "ich krieg nie die Schlange in der Notaufnahme weg, oh schon wieder die Intensiv, mist, ich muss noch EKG schreiben...." in der Inneren.

    In der Anästhie merkt man, wenn man Übung kriegt und besser wird, die Einleitungen gehen schneller, der Blutdruck wird stabiler. In der Inneren kriegt man dann statt 20 erst 25 oder 30 Patienten und dann noch den Notaufnahmenfunk und so weiter. Da bessert sich irgendwie nix.

    Aber Lee hat schon recht, eigentlich ein tolles Fach!



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  5. #25
    Registrierter Benutzer Avatar von Atropin
    Mitglied seit
    02.09.2005
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    das ist ja das schlimme, EIGENTLICH ist es ein tolles Fach. ABER....und die Liste ist mir zu lang...
    Hab mich heute schon wieder aufgeregt bis zum "geht nicht mehr"...wie gesagt wir sind ständig unterbesetzt. Zum Jahreswechsel sollen wir 2 Neue bekommen (natürlich Berufsanfänger, da die Fluktuation so groß ist sind wir extrem viele Anfänger- ich möchte nicht Patient in unserem Kompetenzteam (meist auf sich allein gestellt) bei uns sein! *abschweif*
    also zurück zum Thema:
    2 Neue, ich dachte juhu dann wirds etwas entspannter und ich muß nicht mehr 25 Patienten plus mindestens 2 Stunden Funktion machen. Aber weit gefehlt! Statt dessen kommen unsere Fortgeschrittenen in die Funktionen und machen keine Stationsarbeit mehr. Und wir anderen sind noch mehr die Deppen. Denn die besagten Fortgeschrittenen besetzen dann auch nicht mehr die Notaufnahme sprich noch mehr Arbeit für uns. Und Chef hat sich tierisch aufgeregt weil wir uns nicht gefreut haben (bis auf die die in die Funktionen kommen). KOMISCH!



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