Bei meinem letzten Blockpraktikum (GYN) hatte ich einen ungünstigen Start bei den Schwestern (bzw bei der Stationsfurie): nach der Frühbesprechung gingen die drei Ärzte an den Kaffee-/Teeautomaten auf dem Flur um sich einen Kaffee zu gönnen und etwas zu schwatzen. Gegen Ende fragte ich dann, ob ich mir auch einen Tee machen dürfte (was bejaht wurde) und die drei gingen schon mal ins Arztzimmer gegenüber. Als ich mir da so das heißes Wasser eingoss kam von hinten auf einmal ein Schatten angeflogen und schrie mich an: "STOPP! SO GEHT DAS HIER ABER NUN WIKRLICH NICHT, DAS IST EINE UNVERSCHÄMTHEIT!!". Da stand dann so eine Schwester 50+ vor mir und brüllte mich an, da ich mich wohl an der Patientenküche bediente. "DAS IST LANDESDIEBSTAHL, JUNGER MANN!! DAS KANN ECHT NICHT ANGEHEN, DASS SICH DIE ÄRZTE UND STUDENTEN HIER STÄNDIG BEDIENEN." Ich wusste zuerst gar nicht wie ich reagieren sollte. Hab der Dame dann zu verstehen gegeben, wer ich bin und das ich vorher gefragt hatte, aber das wurde alles nicht mehr gehört. Die Gute hat mich den ganzen Tag lang nur noch mit dem Hintern angesehen. Und schön war der auch nicht wirklich.
Bin in meiner ganzen Studentenkarriere noch nie so unfreundlich aufgenommen worden wie da. Im Arztzimmer lagen die Akademiker dann auf dem Boden vor lachen. Eigentlich wollten sie dazwischen gehen, aber "an der muss hier jeder einmal vorbei". Habe dann, wie die Ärzte übrigens auch, den Kontakt zur Pflege weitgehend gemieden und entsprechend war dann auch die Stimmung (und die Leistung) auf Station. Echt schlimm, wie die ganze Arbeitsathmosphäre leidet, nur weil einige Leute meinen, ihre Komplexe ausleben zu müssen...
In der Regel komm ich mit dem Pflegepersonal eigentlich immer super aus, da sind dann Süßigkeiten oder Kuchen am Ende des Praktikums etwas selbstverständliches (das mit dem Apfelringen scheint ja auch gut zu klappen, muss ich mal probieren ). In diesem Fall hab ich darauf verzichtet.