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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #166
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Gerade bin ich auf eine Petition zur Mindespflegepersonalbesetzung in deutschen Krankenhäuser aufmerksam geworden: https://www.openpetition.de/petition...rankenhaeusern



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  2. #167
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Ich schreibe jetzt mal hier, so richtig in der Ausbildung bin ich ja nicht mehr auch, wenn ich mich oft ziemlich hilflos fühle. Hier mal ein Update zu meiner aktuellen Aushilfstätigkeit in der Klinik. Ich habe jetzt insgesamt schon eine Woche Nephrologie, eine Woche Rheumatologie und zwei Wochen Urologie hinter mir. Gerade stecke ich in Woche 5: Nephrologie. Gestern war ich am Rande der Belastungsgrenze. Aktuell haben auf der Station viele Pflegekräfte Urlaub (inkl. zuständiger PDL, Statisonsleitung und stellvertrentende Stationsleitung), hinzu kommen Krankheitsfälle. Im Frühdienst gestern war jedes (!) Bett belegt. Bedeutet insgesamt 40 Patienten, die es zu versorgen gilt. Ich hatte zwischenzeitlich sogar noch einen Patienten mehr, da mein Zugang schon auf dem Flur lag und der Transport für meine Entlassung Nr. 1 noch nicht da war. Aber jetzt mal von vorne: 40 Patienten, 3 examinierte Pflegekräfte, eine Examensschülerin und eine Praktikantin, die gerade mal den dritten Tag da war. In meinem Bereich hatte ich 13 + 1 sehr pflegeintensive und akut kranke Patienten. Ich musste zwei Patienten für die Dialyse am morgen fertig machen und zwei Patienten für die Dialyse am mittag, hatte insgesamt 6 insulinpflichtige Diabetiker, zwei Septiker (Befund über Erreger in den Blutkulturen kamen allesamt in meinem Dienst), zwei Patienten mit akuter Blutung und Hb-Abfall und natürlich noch Pat. mit Untersuchungen und invasiven Maßnahmen (HKU, ÖGD, TEE, VHK). Drei Entlassungen (allesamt pflegebedürftige Patienten, bei denen ich die Sachen packen musste, Pflegedienst und Betreuer informieren sowie Transport bestellen musste) und eben ein Zugang (Pat. nach Dialyse und Pleurapunktion). Weil das alles noch nicht genug Arbeit gemacht hat musste ich in der Küche 3 Mitagessen besorgen, da bei mir ein komplettes Zimmer von der Küche vergessen wurde. Die Praktikantin hat bei meinen Patienten das Mittagessen ausgeteilt und ich bin kaum dazu gekommen die ganzen Insuline zu spritzen. Um 13:30 zur Übergabe hatte ich noch keine einzige Visite ausgearbeitet und noch keinen Pflegebericht geschrieben. Raus gekommen bin ich erst um 16:00 Uhr ohne auch nur eine einzige Visite auzuarbeiten. Der Spätdienst wird auch im Chaos versunken sein: zwei examinierte Pflegekräfte und eine Examensschülerin. Für den Nachtdienst sollte eine Aushilfe kommen....

    Mittags war ich wirklich so überfordert, dass ich einfach nur noch geheult habe. Ich wusste nicht mehr, wo hinten und vorne ist und wo ich anfangen soll. "Mein" Arzt meinte dann, dass ich mich nicht verrückt machen soll und das es überhaupt nicht zu schaffen wäre, da ich sowieso den schwierigsten Bereich mit den aufwändigsten und sehr kranken Patienten hätte.

    Heute habe ich Spätdienst. Dank der Krankheitsfälle und der vielen Pflegekräfte im Urlaub sind wir heute Mittag wieder eine Pflegekraft zu wenig. Wir sind mit zwei examinierten Pflegekräften im Spätdienst (und ich kenn mich ja nicht mal wirklich auf der Station aus) und einer Examensschülerin. Da heißt es wirklich einfach nur noch überleben....Heute habe ich meinen 9. Tag am Stück, da sind die Nerven wirklich nicht mehr gerade aus Draht. Morgen Tag 10 und dann habe ich zumindest mal 2 Tage frei.

    Ich glaube ich war noch nie so an der Belastungsgrenze wie gestern....

    Edit: Um noch mal was positives zu sagen. Mir macht die Arbeit in der Klinik nach wie vor sehr viel Spaß (meistens zumindest...) und ich habe eine ganze Menge gelernt. Wenn man ins kalte Wasser geworfen wird muss man ja auf einmal auch alles können. Umgang mit BTM, PCA-Pumpen, PDKs, Heparinperfusoren und auf der Urologie darf ich so ziemlich alles rausbasteln, was die Ärzte so reinbasteln (ZVK, Drainagen, Redons, Splinte, Cystofixe, BDKs). Leider habe ich jetzt als Schwester keine Zeit mehr den Ärzten über die Schulter zu schauen aber das darf ich ja dann in den Famulaturen wieder.
    Geändert von *milkakuh* (07.08.2014 um 09:08 Uhr)



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  3. #168
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Ich habe die Nephrologie überlebt!!! Aber der Arzt hatte Recht damit, dass mein Bereich der schwierigste war. Mittlerweile sind von meinen 13 Patiente 2 auf der Intensivstation gelandet (einen davon haben wir noch auf Station reanimiert) und einer ist leider verstorben. In den anderen Bereichen gab es solche Katastrophen nicht. Kein Wunder, dass ich damit als Aushilfe völlig überfordert war.

    Ab heute rocke ich nochmal 2 Wochen die Uro! <3



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  4. #169
    tachykard Avatar von Absolute Arrhythmie
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    Nach sechs Wochen gar nicht arbeiten hab ich mir jetzt fünf Dienste übers Wochenende eingekauft. Mal sehen wie ich das verkrafte. Aber immerhin auf einer meiner Lieblingsstationen
    "Hodor!" - Hodor



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  5. #170
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Und ich weiß welche Station! Ich hab auch Dienst übers Wochenende...Lass uns die Dienste virtuell zusammen rocken!



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