Ich habe eine Frage zum Vorgehen bei eher jungen Patienten, die sich mit refluxartigen Beschwerden vorstellen. Die letzte S3-Leitlinie empfiehlt möglichst schnell bei allen Patienten mit V.a. Refluxerkrankung eine Indexendoskopie durchzuführen. Im Gegensatz dazu gibt es ja auch die Möglichkeit einer Probetherapie mittels PPI, um besonders bei jungen Patienten unnötige Endoskopien zu vermeiden. Während meiner Famulatur beim Hausarzt lernte ich nun, eigentlich bei allen Patienten unter 40, eher letztere Variante kennen, während der Oberarzt in meinem Blockpraktikum Innere ein Verfechter ganz früher Endoskopien selbst bei Patienten unter 25 Jahren war.
Welche Verfahrensweise ist nun besonders bei jungen Patienten ohne Alarmsymptome am sinnvollsten, die ja in der Regel zum ersten Mal unter häufigeren refluxartigen Beschwerden leiden? Da ein Patient unter 25 ja in der Regel kein Karzinom oder schon einen Barret-Ösophagus haben wird, erscheint mir das Wissen um die genaue Ursache des Refluxes als für die Behandlung nicht wirklich wichtig, da man ja eigentlich immer PPI bis zur Beschwerdefreiheit titriert. Auch bei Patienten zwischen 25 und 40 könnte man vermutlich ähnlich argumentieren.
Wie genau wird eine Probetherapie durchgeführt? In einem Artikel der Medical Tribune empfielt ein Gastroenterologe der UK Graz 1x40mg Esmoprazol (1-0-0) über 7 Tage. Der Hausarzt, bei dem ich famuliert habe, hat immer 2x40mg Pantoprazol (1-0-1) über 10 Tage verschrieben.
Wie wird dann nach der Probetherapie entschieden, ob die Therapie beendet, in Dosis angepasst oder doch zur Endoskopie überwiesen wird?
Es würde mich echt freuen, wenn jemand etwas zu meinen Fragen sagen könnte, da mich, mal wieder, unterschiedliche Vorgehensweisen zwischen Hausarzt, Uniklinik, Leitlinien und anderen Dozentenmeinungen verwirrt haben.