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Diamanten Mitglied
somatogen gehört zu exogen (ironischerweise)!
endogen meint wohl tatsächlich sowas wie genetisch. Nur ist eine unifaktorielle genetische Ätiologie höchstens bei der Schizophrenie zu finden.
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hallo hobbes,
eine unifaktorielle genetische aetiologie ist auch fuer die schizophrenie (falls man nicht von klar definierten untergruppen spricht) nicht nachzuweisen. die konkordanz bei eineigen zwillingen wird fuer schizophrenie bei ca.60% angegben. das das von dir erwaehnte vulnerabilitaets-stress-modell wuerde sonst keinen sinn machen. auch andere faktoren werden diskutiert. so sind beispielsweise perinatale schaedigungen und virale infekte in der intrauterin und neugeborenen periode im gespraech. schizophrene werden ueberproportional hauefig in winter- und fruehlingsmonaten geboren. es gibt ebenso studien, die auf eine assoziation mit vorgeburtlichen influenza infektionen
hindeuten.
insgesamt wird in studien ueber die aetiologie endogener psychosen seltsamerweise nur selten zwischen verschiedenen untergruppen unterschieden. dies kommt mir ein bisschen so vor, als wollte man fuer alle rheumatischen erkrankungen eine aetiologie definieren. es gibt studien die fuer verschiedene formen endogener psychosen nach der aufteilung nach karl leonhard deutliche unterschiede in der erbbelastung nachweisen konnten. bei den sogenannten unsystematischen schizophrenien spielen genetische faktoren eine grosse rolle, bei den zykloiden psychosen hingegen nicht.
den begriff somatogen in meinem vorherigen beitrag meinte ich nicht in dem sinn, in dem er im triadischen system gebraucht wird. du hast recht, dort steht er synonym fuer exogen. ich meinte mit somatogen, durch koerperliche mechanismen bedingt, also letztlich mit biologischer aetiopathogenese (wobei auch psychische und soziale faktoren durchaus eine rolle spielen koennen), die aber heute noch nicht verstanden ist. kraepelin zaehlte noch die epilepsie zu den endogenen psychosen, das eeg war ja noch nicht erfunden und somit die pathogenese unklar.
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Diamanten Mitglied
Da hast du völlig recht. Einmal mehr sehe ich das triadische Modell für untauglich und veraltet. Selbst der Schizophrenie wird nur das Vulnerabilitäts-Stress Modell gerecht.
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Hi,
mich interessiert das Thema Zyklotymie aus aktuellem Anlass, daher habe ich noch einige Fragen, bei denen Ihr mir hoffentlich helfen könnt.
Die Fragen sind leider noch etwas pauschal, da ich auch noch nicht alle Details des Falles kenne, aber ich dachte, frag mal....
Muss eine Person, bei der Zyklotymie diagnostiziert wurde, Eurer Meinung nach stationär behandelt werden? Wenn ja, wie lange?
Gibt es eine gute Chance für eine solche Person weiterhin berufstätig zu sein, auch in verantwortlicher Position?
Kann man die Auswirkungen mit Medikamenten in den Griff bekommen?
Hat jemand Tipps für Freunde und Familie dieser Person, wie man ihm am besten helfen und entgegentreten kann?
Vielen Dank!!
Frodo
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