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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
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    Zitat Zitat von Zoidberg Beitrag anzeigen
    ich hätte gerne 5 Euro für jeden Patienten mit psychosomatischer Anamnese, der mit einer Borreliose Diagnose bei mir aufläuft...
    *schonmal Ferrari aussuch*
    Gute Wahl, denn für die Glomerulonephritis kriegst du vermutlich nicht mal nen gebrauchten Volkswagen.

    Das Stigma, mit dem psychosomatische Erkrankungen behaftet sind ist aber leider nur ein Übel; ein anderes ist, dass deren Behandlung institutionalisiert abläuft, wo das wesentliche Problem das Umfeld ist. Zwar werden Bewältigungsstrategien vermittelt, allerdings können diese nicht mehr real angewendet werden; das Phänomen des Hospitalismus. Man kann sogar die Frage stellen, ob eine ambulante Betreuung nicht auch Züge davon tragen kann. Solche Krankheiten schaffen nämlich immer eine gewisse Form der "Abhängigkeit", und gerade jene ist oft der Ursprung, aus dem sich vieles speist. Vermutlich macht auch hier die "Dosis" das Gift.

    In jedem Fall ist es eine Gratwanderung; nicht nur die Therapie, auch die Diagnose. Und stellen Sie sich vor, man hätte von Anfang an eine körperliche Ursache angenommen: Wie viel hätte es am Verlauf tatsächlich verändert? Haben nicht auch manche rein "somatischen" Erkrankungen auch ein gewisses, wenn auch subtileres, Stigma in sich? Hat nicht alles ein Stigma in sich, was die "Funktionalität" zu einem Teil oder ganz nimmt?



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  2. #12
    schreibfaul
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    Zitat Zitat von wjsl Beitrag anzeigen
    Gute Wahl, denn für die Glomerulonephritis kriegst du vermutlich nicht mal nen gebrauchten Volkswagen.

    Das Stigma, mit dem psychosomatische Erkrankungen behaftet sind ist aber leider nur ein Übel; ein anderes ist, dass deren Behandlung institutionalisiert abläuft, wo das wesentliche Problem das Umfeld ist. Zwar werden Bewältigungsstrategien vermittelt, allerdings können diese nicht mehr real angewendet werden; das Phänomen des Hospitalismus. Man kann sogar die Frage stellen, ob eine ambulante Betreuung nicht auch Züge davon tragen kann. Solche Krankheiten schaffen nämlich immer eine gewisse Form der "Abhängigkeit", und gerade jene ist oft der Ursprung, aus dem sich vieles speist. Vermutlich macht auch hier die "Dosis" das Gift.

    In jedem Fall ist es eine Gratwanderung; nicht nur die Therapie, auch die Diagnose. Und stellen Sie sich vor, man hätte von Anfang an eine körperliche Ursache angenommen: Wie viel hätte es am Verlauf tatsächlich verändert? Haben nicht auch manche rein "somatischen" Erkrankungen auch ein gewisses, wenn auch subtileres, Stigma in sich? Hat nicht alles ein Stigma in sich, was die "Funktionalität" zu einem Teil oder ganz nimmt?
    Habe das jetzt dreimal durchgelesen, aber verstehe nicht, was die Aussage des Postings ist. Klingt eher wie ein Brainstorming als wie eine Aussage... Bitte nochmal in anderen Worten, falls doch ein Statement drin versteckt sein sollte.
    Danke!

    @Topic: Hab neulich "lange bekannte psychogene Anfälle" defibrilliert, waren rückblickend offenbar wiederholte Phasen von VTs mit Synkopen und als ich dann draufblitzen musste ein echtes Kammerflimmern. Bis dato ohne somat. Abklärung und bislang ohne Besserung auf die häusliche Medikation mit reichlich Valium...
    Aber meistens isses halt doch andersrum, und keiner traut sich, das Wort "psychosomatisch" auch nur in den Mund zu nehmen. Und wenn man es dann doch tut, sind diejenigen oft (ok, manchmal) sogar erleichtert, dass es einen Ansatzpunkt für eine Therapie gibt. Kommt eben drauf an, wie man das Thema anspricht...



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  3. #13
    Los! Tanz deinen Namen! Avatar von Leelaacoo
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    Wo bin ich? Hier? Wo ist das? Und wieviele?
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    Zitat Zitat von Stiles Beitrag anzeigen

    @Topic: Hab neulich "lange bekannte psychogene Anfälle" defibrilliert, waren rückblickend offenbar wiederholte Phasen von VTs mit Synkopen und als ich dann draufblitzen musste ein echtes Kammerflimmern. Bis dato ohne somat. Abklärung und bislang ohne Besserung auf die häusliche Medikation mit reichlich Valium...
    Aber meistens isses halt doch andersrum, und keiner traut sich, das Wort "psychosomatisch" auch nur in den Mund zu nehmen. Und wenn man es dann doch tut, sind diejenigen oft (ok, manchmal) sogar erleichtert, dass es einen Ansatzpunkt für eine Therapie gibt. Kommt eben drauf an, wie man das Thema anspricht...
    Und genau deshalb benötigt man spezialisierte psychosomatische Abteilungen mit internistischem Hintergrundwissen...gibt es leider nicht mehr so häufig, seit die Psychosomatik von der Inneren abgekoppelt läuft...wir hatten mal eine unter internistisch-psychosomatischer Leitung, die Assis haben auch ITS gemacht...DAS war Versorgungsqualität...

    Ach ja, auch menschen mit psychosomatischen Erkrankungen sterben...wie alle anderen auch...auch mal an was anderem. Krebspatienten haben auch mal nen Herzinfarkt, ist jetzt ja nicht so, als dass man vor allem Unbill geschützt wäre, nur weil man eine Diagnose hat...

    LG Lee



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  4. #14
    schreibfaul
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    Zitat Zitat von Leelaacoo Beitrag anzeigen
    Und genau deshalb benötigt man spezialisierte psychosomatische Abteilungen mit internistischem Hintergrundwissen...gibt es leider nicht mehr so häufig, seit die Psychosomatik von der Inneren abgekoppelt läuft...wir hatten mal eine unter internistisch-psychosomatischer Leitung, die Assis haben auch ITS gemacht...DAS war Versorgungsqualität...

    Ach ja, auch menschen mit psychosomatischen Erkrankungen sterben...wie alle anderen auch...auch mal an was anderem. Krebspatienten haben auch mal nen Herzinfarkt, ist jetzt ja nicht so, als dass man vor allem Unbill geschützt wäre, nur weil man eine Diagnose hat...

    LG Lee



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  5. #15
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    Zitat Zitat von Leelaacoo
    Ach ja, auch menschen mit psychosomatischen Erkrankungen sterben...wie alle anderen auch...auch mal an was anderem. Krebspatienten haben auch mal nen Herzinfarkt, ist jetzt ja nicht so, als dass man vor allem Unbill geschützt wäre, nur weil man eine Diagnose hat...
    LG Lee
    Ich finde deine Beiträge gut. Es gibt auch Erkrankungen, bei denen Körperliches und Psychisches nicht zu trennen ist, wie Borderline oder Essstörungen; da kann es durchaus vorkommen, dass genäht werden muss, oder eine massive Hypokaliämie ausgeglichen werden sollte.

    Wobei die Möglichkeit, einen Infarkt zu bekommen irgendwie kein richtiger Grund ist, Internisten in die Psychosomatik zu schicken; theoretisch kann ja auch ein gesunder Manager so was kriegen, während er in einer Konferenz sitzt; da kann auch nicht ständig ein Arzt nebenher laufen...



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