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Zitat von
Zoidberg
ich hätte gerne 5 Euro für jeden Patienten mit psychosomatischer Anamnese, der mit einer Borreliose Diagnose bei mir aufläuft...
*schonmal Ferrari aussuch*
Gute Wahl, denn für die Glomerulonephritis kriegst du vermutlich nicht mal nen gebrauchten Volkswagen.
Das Stigma, mit dem psychosomatische Erkrankungen behaftet sind ist aber leider nur ein Übel; ein anderes ist, dass deren Behandlung institutionalisiert abläuft, wo das wesentliche Problem das Umfeld ist. Zwar werden Bewältigungsstrategien vermittelt, allerdings können diese nicht mehr real angewendet werden; das Phänomen des Hospitalismus. Man kann sogar die Frage stellen, ob eine ambulante Betreuung nicht auch Züge davon tragen kann. Solche Krankheiten schaffen nämlich immer eine gewisse Form der "Abhängigkeit", und gerade jene ist oft der Ursprung, aus dem sich vieles speist. Vermutlich macht auch hier die "Dosis" das Gift.
In jedem Fall ist es eine Gratwanderung; nicht nur die Therapie, auch die Diagnose. Und stellen Sie sich vor, man hätte von Anfang an eine körperliche Ursache angenommen: Wie viel hätte es am Verlauf tatsächlich verändert? Haben nicht auch manche rein "somatischen" Erkrankungen auch ein gewisses, wenn auch subtileres, Stigma in sich? Hat nicht alles ein Stigma in sich, was die "Funktionalität" zu einem Teil oder ganz nimmt?