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  1. #1
    Koomann
    Guest

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    Hi,

    ich bin kein Mediziner - sondern BWLer. Ich würde gern wissen, was Ihr von betriebswirtschaftlichen Controllern in Krankenhäusern - v.d. Hintergrund des DRG-Vergütungssystem - haltet?

    Damit wir vom selben Funktionsbereich sprechen eine Def.: „Das Controlling koordiniert sämtliche Planungs-, Kontroll- und Informationsaktivitäten zur Steuerung von Unternehmen.“

    Krankenhäuser werden zunehmend zu Unternehmen, d.h.: "Unternehmen sind Betriebe in mehrheitlich privatem Eigentum, die autonom und in der Regel gemäß dem erwerbswirtschaftlichen
    Prinzip handeln."

    Quelle: Vahs et al.

    Konkret:
    1) Sind die BWLer als Controller im Krankenhaus sinnvoll?
    2) Wären Humanmediziner als Controller im Krankenhaus besser?
    3) Zudem interessiert mich Folgendes: Wieviel verdient ein BWLer als Controller im Krankenhaus (1. beim Einstieg und 2. nach vier Jahren Berufserfahrung)? - Tarifverträge soll es nicht geben.

    Gruß & Danke



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    17.03.2006
    Beiträge
    3.759
    Controlling in der Medizin ist immer schwierig.

    Aus ethischer Sicht: soll ein Mensch lieber sterben oder abgewiesen werden von der Klinik wenn man weiß dass sich der "Fall" betriebswirtschaftlich nicht rechnet?
    Oder bezüglich der Stellensituation: bei vielen Ärzten hat man auch mal die Zeit mit einem Patienten länger als 2 min zu reden. Damit kann man dem viel erklären und Angst nehmen, aber wirtschaftlich ist das nicht. Menschlich halt. Macht die Medizin auch aus, wird aber, auch aufgrund Privatisierungen, DRG und BWLern, immer weniger durchgeführt mangels Zeit/Personal.

    BWLer gibts als Controller und ich find sie so mittelmäßig sinnvoll. Kommt halt drauf an ob sie Entscheidungen treffen oder beraten. Wenn ein BWLer zum Beispiel entscheidet welches Modell der OP-Tisch ist, kann großer Blödsinn rauskommen weil er keine Ahnung davon hat. Es muss halt irgendwie passen und das kommt vor allem auf den Mensch an und dann erst auf die Ausbildung. Am Liebsten wären mir Humanmediziner die erst ein paar Jahre gearbeitet und dann noch BWL studiert haben. Die würden alles verstehen und könnten mit den Zahlen umgehen. Aber die würden auch soviel Geld verlangen dass sie keiner einstellt

    Verdienst: keine Ahnung.

    Wenns dich interessiert dann schnupper halt mal rein. Bei den Medizinern nennt man das Hospitation, wo anders würde man "Kurzpraktikum" sagen.



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  3. #3
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
    Mitglied seit
    05.04.2003
    Ort
    LV-426
    Semester:
    Ober-Unarzt
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    Im Controlling bist Du der gefühlte Mediziner-Feind, da Du mittels Marktwirtschaft versuchen wirst, medizinisch-menschliche Aspekte zu führen. Und das geht nicht. Wenn der Patient sich nicht "gut behandelt" fühlt, geht er woanders hin. "Billige Medizin" fällt negativ auf.

    Man kann sicherlich auf den Einkauf, Verbrauchsmaterialien, etc. Einfluss nehmen, Prozesse optimieren, aber es bleibt dabei, dass manche Dinge sich entweder nicht per Controlling regeln lassen oder an der medizinischen Realität vorbeigehen.
    (der OP-Tisch ist ein gutes Beispiel, oder das gekaufte Nahtmaterial, schlechte Venenverweilkanülen, etc)

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  4. #4
    Banned
    Mitglied seit
    25.01.2010
    Beiträge
    657
    @Koomann
    zu 1) Ja, mit Zusatzqualifikation. Es gibt Aufbaustudiengänge Medizin für Ökonomen.
    zu 2) Nein, haben keine Ahnung von Wirtschaft. Es sei denn, umfassende Zusatzausbildung.
    zu 3) anfangs ca. 3500-4000 €, nach vier Jahren ca. 4000-5000 €.



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  5. #5
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    17.03.2006
    Beiträge
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    Zitat Zitat von Kackbratze Beitrag anzeigen
    (der OP-Tisch ist ein gutes Beispiel, oder das gekaufte Nahtmaterial, schlechte Venenverweilkanülen, etc)
    Mann, da gibts noch so viele mehr:
    - Verbandsmaterial: billigere Pflaster bei denen die Patienten Blasen aufgrund der Schwerwirkung bekommen und die dann erst recht aufwändig verbunden werden müssen
    - Einmalbesteck in der Ambulanz, mit dem man nicht mehr arbeiten kann und man dann erst das Einmalzeug aufreißt und sich dann doch wieder ein Sieb ausm OP kommen lässt
    - Handschuhe die nicht mehr passen oder so leicht einreißen dass man einen höheren Verbrauch hat
    und das ist nur das was mir ohne Nachdenken einfällt

    Aber wie gesagt: kommt halt drauf an ob der Controller entscheidet oder berät.

    Und um noch ein paar versönliche Töne auch noch von mir zu geben: manchmal helfen BWLer schon. Wenn man z.B. bestimmte Dinge so umstrukturiert, dass sie schneller gehen. Also Dinge die bei jedem Patienten immer gemacht werden müssen wie Datenerfasstung, Zimmerzuteilung, pflegerisches Aufnahmegespräch, ärztliche Anamnese, standartisierte Untersuchungen, Anästhesiegespräch usw...
    Oder halt die ganzen anderen Sachen in der Klinik bzgl. Verwaltung, Personal, Küche, Sauberkeit usw.



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