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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    17.07.2005
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    Balkonien
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    Ein sehr schönes Beispiel für "an der Realität vorbei" habe ich mal in einem Haus erlebt, dass zur Kosten-Optimierung der Notaufnahme eine Unternehmungsberatung engagiert hatte.
    Diese untersuchte die Kosten der verschiedenen Abteilungen die an der Notaufnahme beteiligt waren und wieviele der primär ambulanten Patienten dann stationär wurden (und somit wirklich Gewinn einbrachten). Am Ende stand die Empfehlung in der Notaufnahme keine Radiologen mehr vorzuhalten...

    Genug BWLler-Bashing: Grundsätzlich denke ich, dass ein Unternehmen wie es ja ein Krankenhaus (aber auch bereits einfache Arztpraxen) ja sind, wirtschaftlichen Sachverstand benötigt. Entscheidend ist aber, dass es nicht zu rein wirtschaftlichen Entscheidungen kommen darf, sondern wirtschaftliche, medizinische und ethische Belange gleichwertig mit berücksichtigt werden müssen.



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  2. #7
    Diamanten Mitglied Avatar von Matzexc1
    Mitglied seit
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    Heim zu Wein und Wald
    Semester:
    4.Wbj-Anästhesie
    Beiträge
    3.666
    Kenn ich nur zu gut. Ein Arbeitgeber von mir hat auch eine Unternehmensberatung engagiert um festzustellen wo man im OP einsparen könnte.
    Ende vom Lied
    1.Die Allgemeinchirurgie sollte 2 OA's entlassen
    2.Das einzigste was an der OP-Pflege nicht passte: Um die Mittagszeit zu viele.
    Schon mal was von Pausenablösung im Pflegebereich gehört? Offenbar nicht.

    Die gleiche Unternehmensberatung war auch mal für die Firma, in welcher mein Vater arbeitet, engagiert worden.
    Am Ende ging der Spruch um:
    Wir bezahlen sie dafür das wir ihnen unsere Armbanduhr entgegen strecken und sie sagen uns dann wie spät es ist.

    Und für solche Gedanken zahlt man auch noch Geld welches dann wieder fehlt. Gleichzeitig gepaart mit völliger Unwissenheit über die Abläufe. Bei uns haben die nur OP-Pläne ausgewertet, im OP hat man keinen gesehen.
    Geduld ist eine Tugend.
    Aber warum dauert alles immer so lange?

    Und als alle Hoffnung verloren war,kam ein Licht von oben und eine Stimme sprach:
    "Fürchte dich nicht, denn es könnte schlimmer sein"
    Und siehe da es kam schlimmer.



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  3. #8
    Diamanten Mitglied Avatar von Nurbanu
    Mitglied seit
    06.07.2012
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    Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen
    Semester:
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    Beiträge
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    http://www.youtube.com/watch?v=teHe-...eature=related

    Die Unternehmensberater bekommen ihr Fett weg



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  4. #9
    Koomann
    Guest
    Vielen Dank für die vielen informativen Kommentare / Antworten.

    Von anignu: „Kommt halt drauf an ob sie Entscheidungen treffen oder beraten. Wenn ein BWLer zum Beispiel entscheidet welches Modell der OP-Tisch ist, kann großer Blödsinn rauskommen weil er keine Ahnung davon hat“.
    - In der Industrie beraten Controller das Management. Controller sind eine Art Lotse und das Management ist der Kapitän. Der Lotse gibt Empfehlungen und der Kapitän entscheidet, ob er das macht oder nicht. Controller koordinieren nur, um die Steuerung von Betriebsprozessen (= Unternehmensführung) zu ermöglichen. Ich habe noch nie im Krankenhaus gearbeitet. Dort kann es natürlich anders sein. Aber eigentlich müssten auch Ärzte im Top-Management (=Vorstand / Unternehmensleitung) sitzen. Ist natürlich die Frage, wie innerhalb der Leitung entschieden / geführt wird.

    Von anignu: „Am Liebsten wären mir Humanmediziner die erst ein paar Jahre gearbeitet und dann noch BWL studiert haben“.
    - Das kann ich verstehen – BWL + Humanmedizin dauert aber ganz schön lange und ist kostenintensiv.
    Von anignu: „Aber die würden auch soviel Geld verlangen dass sie keiner einstellt“.
    - Das dürfte so sein. Wobei man – glaube ich – nicht wegen des Geldes in das Gesundheitswesen geht.
    Von anignu: „Wenns dich interessiert dann schnupper halt mal rein.“
    - Ja, ich werde das machen.

    Von Kackbratze: „Im Controlling bist Du der gefühlte Mediziner-Feind, da Du mittels Marktwirtschaft versuchen wirst, medizinisch-menschliche Aspekte zu führen. Und das geht nicht. Wenn der Patient sich nicht "gut behandelt" fühlt, geht er woanders hin. "Billige Medizin" fällt negativ auf“.
    - Ja, ich verstehe. Führung beinhaltet die zielgerichtete Einflussnahme auf Personen (Personalführung) und die zielgerichtete Steuerung von Betriebsprozessen (Unternehmensführung). Ein Controller wird meist keine Personalführung betreiben, es sei denn er ist Chefcontroller o.ä.. Zur Unternehmensführung steuert er bei (Informationen, Planung, Kontrolle, Strategie-/Zielentwicklung, Kennzahlensysteme). Der Controller ist formal aber nicht derjenige, welcher entscheidet. Das tut nämlich die Unternehmensführung. Das ist jetzt natürlich sehr formal argumentiert, denn das Management wird oft das genau machen, was der Controller diesem empfiehlt. Du hast also schon im Grunde recht. „Billige Medizin“ fällt negativ auf. Das stimmt sicherlich. Aber es ist die fragen, wenn man nicht wirtschaftlich arbeitet (also (Erlöse/Kosten)<1), dann kann man auch keine guten Ärzte, kein gutes Material und auch keine aktuelle medizinische Technik finanzieren. Zudem kommt noch der erhebliche Investitionsstau in vielen Krankenhäusern. Einige BWler gehen deshalb davon aus, dass Krankenhäuser nur um die Infrastrukturinvestitionen decken zu können jährlich eine Umsatzrendite (Jahresüberschuss*100%/Umsatzerlös) von ca. 6% erwirtschaften müssen. Ansonsten müssen diese „Kandidaten“ langfristig Insolvenz anmelden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei den Aspekten Wirtschaftlichkeit und medizinische Qualität eine negative Korrelation (also je mehr Wirtschaftlichkeit, desto weniger Qualität) vorliegt. Da läuft irgendetwas gewaltig schief. Ich meine, um seine Kosten als Krankenhaus zu decken, muss man die Fallzahl erhöhen und die kann man doch nur erhöhen, wenn man den Ärzten, welche die Patienten einweisen, deutlich machen kann, dass der Patient dort gut aufgehoben ist.

    Von Kackbratze: „Man kann sicherlich auf den Einkauf, Verbrauchsmaterialien, etc. Einfluss nehmen, Prozesse optimieren, aber es bleibt dabei, dass manche Dinge sich entweder nicht per Controlling regeln lassen oder an der medizinischen Realität vorbeigehen“.
    - Von Dingen, die man nicht versteht, sollte man lieber die Finger lassen. Sehe ich genauso. Aber frage die Controller Euch – als Ärzte – gar nicht, was sinnvoll und was sinnlos ist. In der Industrie planen die Mitarbeiter in der Produktion ihren Arbeitsplatz selber, wenn z.B. Porsche ein neues Werk baut. Das geschieht aus dem Grund, weil dadurch der Wertschöpfungsstrom erst zum Fließen gebracht werden, was höchst effizient ist (Prinzip der Lean Production).

    Von EKT: „zu 1) Ja, mit Zusatzqualifikation. Es gibt Aufbaustudiengänge Medizin für Ökonomen.
    zu 2) Nein, haben keine Ahnung von Wirtschaft. Es sei denn, umfassende Zusatzausbildung.
    zu 3) anfangs ca. 3500-4000 €, nach vier Jahren ca. 4000-5000 €.“
    - Ja, ok. Ich werde mich zu 1) informieren.

    Von anignu: „manchmal helfen BWLer schon. Wenn man z.B. bestimmte Dinge so umstrukturiert, dass sie schneller gehen. Also Dinge die bei jedem Patienten immer gemacht werden müssen wie Datenerfasstung, Zimmerzuteilung, pflegerisches Aufnahmegespräch, ärztliche Anamnese, standartisierte Untersuchungen, Anästhesiegespräch usw...
    Oder halt die ganzen anderen Sachen in der Klinik bzgl. Verwaltung, Personal, Küche, Sauberkeit usw.“
    -

    Von Mano: „ Entscheidend ist aber, dass es nicht zu rein wirtschaftlichen Entscheidungen kommen darf, sondern wirtschaftliche, medizinische und ethische Belange gleichwertig mit berücksichtigt werden müssen.“
    - Also für mich als BWLer Aufbaustudium mit medizinischem Wissen. Oder?

    Von Matzexc1: „Und für solche Gedanken zahlt man auch noch Geld welches dann wieder fehlt. Gleichzeitig gepaart mit völliger Unwissenheit über die Abläufe. Bei uns haben die nur OP-Pläne ausgewertet, im OP hat man keinen gesehen“.
    - Bei Unternehmensberatungen arbeite auch durchaus 50% BWLer aber auch Mediziner, Psychologen, Pharmazeuten oder Geschichtswissenschaftler. Gerade wenn es um Strategieformulierungen geht, ist oft der Nicht-BWLer-Teil hoch.

    Von Nurbanu: Naja … . Die UBs sind in vielen Dingen auch nützlich. Ich möchte bei keiner UB arbeiten, weil dort zu viele Snobs sind.

    Gruß



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  5. #10
    Koomann
    Guest

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    ok, danke soweit.



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