Bin ganz auf deiner Linie Peter, die Langzeitfolgen sind bei modernen Insulinen nicht gänzlich überschaubar. Da besteht weiterhin Diskussionsbedarf.
Ein paar "meiner" Gedanken dazu:
- NPH-Basalinsuline sind vom Handling einfach ein bißchen problematischer --> wichtiger Punkt bei älteren Herrschaften z.T.
- die Wirk-Peaks bei NPHs kommen teilweise recht früh um ein Dawn adäquat zu covern. Dann muss man sie manchmal sehr spät spritzen, auch bei ält. Semestern teilweise schwer in den Tagesverlauf zu integrieren...
- Mein Beitrag war als "Kochrezept" für weniger versierte Kollegen gedacht, die mal mit nem Diabetes (im Dienst) konfrontiert sind... Gerade da empfinde ich Lantus/Levemir als guten Ratschlag, weil sie i.d.R. recht fehlerverzeihende lange Wirkkurven haben.
- Dein "die meisten Typ 2er lassen sich auch gut mit Human-/NPH-Insulinen gut einstellen" würde ich argumentativ eigentlich genau umdrehen: Wenn Frau Müller bei später Manifestation mit einer Lebenserwartung von -wenn es gut läuft- ~10-20 Jahren neue Insuline kriegt, ist es fraglich ob eine mglw. daraus result. NPL noch von Relevanz ist. Da profitiert der Patient IMO mehr von guter SW-Kontrolle und damit Risikoreduktion von Folgeerkrankungen (diab. Fuß, KHK etc.) durch eine hohe Therapietreue weil extrem einfache Einstellung. Umgekehrt finde ich aber, dass man gerade bei Typ 1ern eher um eine möglichst lange Therapie mit schon lang etablierten Insulinen "kämpfen" sollte, denn diese sind ~40-60-70 Jahre einer Insulinwirkung ausgesetzt... Oft wird aber bei diesen dann argumentiert "Viele Zwischenmahlzeiten, flexibler Lebensstil --> Analogon" - eigentlich schade.
Letzlich Teufel oder Beelzebub, such's dir aus- Zu guter Letzt: Wir in der "klinischen Diabetologie" haben oft den Eindruck, dass ambulant oft "Budget-nah" verordnet wird
Genug Kollegen-"Bashing" - einen schönen Abend!