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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    16.03.2011
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    Hallo Leute,
    hab eine ganz kurze Verständnisfrage zum Thema Anatomie des kleinen Beckens bei der Frau. Die Tuben stellen ja eine freie Öffnung zur Bauchhöhle dar. Und in der Tat ist es ja auch so, dass z.B. bei einer Sterilitätsprüfung im Rahmen einer laparoskopischen Exploration in den Uterus von vaginal aus blauer Farbstoff eingespritzt, der dann bei Durchgängkeit der Tuben am Fimbrienende in die Bauchhöhle "heraustropft". Nun stell ich mir dir Frage wie das eigentlich gehen soll, da man mit dem Laparoskop ja durch das Peritoneum parietale gestochen hat um in der Bauchhöhle zu sein. Das Peritoneum legt sich ja aber über den Uterus, die Tuben und das Ovar. Wie kann dann die Farbe IN die Bauchhöhle laufen? Ist da ein physiologisches Loch im Peritoneum, wenn ja wie kommt das da rein? Oder habe ich gerade einfach nur einen Denkfehler? Bin Dankbar wenn mir hier kurz jemand auf die Sprünge helfen könnte.
    Viele Grüße!



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  2. #2
    Welpe Avatar von Stephan0815
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    08.03.2010
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    873
    Du gehst davon aus, daß Uterus + Adnexe direkt ins Peritoneum eingebettet sind. Dem ist nicht so.
    Sie befinden sich statt dessen im sogenannten Subperitonealraum und sind mit dem sog. Peritoneum urogenitale über Meso-Strukturen befestigt ("verwachsen"). Das heißt, daß diese Organe frei beweglich sind und Flüssigkeit über die Tuben in den Douglas-Raum fließen kann.
    Falls du das viscerale Blatt gemeint hast - das umfasst nur die Leber, Galle, Magen, Milz, Teile von Dick- und Dünndarm... hoffe, ich habs einigermaßen verständlich rübergebracht.
    "Alles wird gut"



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  3. #3
    44er Bizeps
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    Nein! Uterus und Adnexe liegen schon INTRAperitoneal. Das ist ja eben auch der Grund, warum sie ein Meso- besitzen: Die Tuben ihr Mesosalpinx, die Ovarien ihr Mesovarium. Diese Aufhängungen sind als Peritonealduplikatur, und zwar im Übergangsbereich zwischen Peritoneum parietale und Peritoneum viscerale zu verstehen, also dort, wo das Peritoneum um das Organ "umgeschlagen" wird. Diese Umschlagsbereiche existieren also nur dort, wo es Organe gibt, die umgeschlagen werden können. Der Trichter stellt gewissermaßen das Tubenende dar, also auch das Ende der mögichen Umschlagung eines Organs mit Peritoneum, sodass hierdurch eine "Öffnung" entsteht. Man kann sich diese in etwa vorstellen, wie die Recessus des Darms, beispielsweise wie der Recessus duodenalis, in dem das retroperitoneale Duodenum in das intraperitoneale Jejunum übergeht. In diesem Bereich muss ja auch eine "Öffnung" von Intraperitoneal nach Retroperitoneal existieren. So ähnlich ist es hier auch: Die intraperitoneal gelegene Tube wird von Peritoneum viscerale überdeckt, das nach dorsal in Peritoneaum parietale übergeht. Die Tuben muss sich zum Trichter hin, jetzt nur noch von dieser "Hülle" befreien.

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    Ich trainiere Beine nicht, weil man sie im Club nicht sieht.
    Lieber eine Mahlzeit weniger am Tag und dafür eine Rolex am Handgelenk.

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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    16.03.2011
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    Zitat Zitat von KoelnerMedizin Beitrag anzeigen
    Nein! Uterus und Adnexe liegen schon INTRAperitoneal. [...] Der Trichter stellt gewissermaßen das Tubenende dar, also auch das Ende der mögichen Umschlagung eines Organs mit Peritoneum, sodass hierdurch eine "Öffnung" entsteht.
    Hey, danke für deine Antwort. Nach deiner Beschreibung müsste sich ja dann am Tubenende also tatsächlich ein "Loch" befinden, denn am Tubenende findet ja kein Rückumschlag des Peritoneums statt. Wäre nur interessant zu wissen wie das Loch embryogenetisch gesehen da reinkommt, denn normalerweise würde das Peritoneum die Öffnung der Tuben, die wie du bemekert hast eben intraperitoneal liegen, in die Bauchhöhle verlegen.
    Und das gesprungene Ei, muss ja dann auch vom intraperitoneal gelegenen Ovar durch das Peritoneum springen. Dem ist glaube ich auch so, weil das Ovar ja von einschichtigem Mesothel überzogen ist, wenn ich mich an Histo noch richtig erinnere ;)... ganz schön kompliziert das Ganze.



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  5. #5
    Chuck Norris Avatar von bipolarbär
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    Zitat Zitat von schlaufuchs Beitrag anzeigen
    Hey, danke für deine Antwort. Nach deiner Beschreibung müsste sich ja dann am Tubenende also tatsächlich ein "Loch" befinden, denn am Tubenende findet ja kein Rückumschlag des Peritoneums statt. Wäre nur interessant zu wissen wie das Loch embryogenetisch gesehen da reinkommt, denn normalerweise würde das Peritoneum die Öffnung der Tuben, die wie du bemekert hast eben intraperitoneal liegen, in die Bauchhöhle verlegen.
    Und das gesprungene Ei, muss ja dann auch vom intraperitoneal gelegenen Ovar durch das Peritoneum springen. Dem ist glaube ich auch so, weil das Ovar ja von einschichtigem Mesothel überzogen ist, wenn ich mich an Histo noch richtig erinnere ;)... ganz schön kompliziert das Ganze.
    Einschichtiges Mesothel bedeutet Peritoneum viscerale

    EDIT: Das Loch ist von vornherein da, da die Müller-Gänge Einstülpungen der zur embryonalen Körperhöhle gerichteten Rumpfwand sind, die nach kranial offen sind.
    Geändert von bipolarbär (18.02.2013 um 16:35 Uhr)



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