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  1. #56
    GoogleMed
    Guest
    Du arbeitest also bei McKinsey & Company.



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  2. #57
    Registrierter Benutzer
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    Ich? nö. Bin Student.



    Stark für Ärzte - Stark für Euch. - Der Hartmannbund - [Klick hier!]
  3. #58
    Koomann
    Guest
    Ein paar Fakten aus „Zukunft deutsches Krankenhaus“ von Prof. Dr. Volker Penter / Dr. Christoph Arnold
    (1) Reduzierung stationärer Kapazitäten bei gleichzeitiger Veränderung der Trägerstruktur (1992 waren es noch 2381, 2007 gab es noch 2087 Krankenhäuser in Deutschland); im gleichen Zeitraum haben die privaten Kliniken von 358 auf 620 Stück zugenommen. Das Geschäftsmodell der privaten Klinikketten ist mehrheitlich auf Expansion ausgerichtet. Wie erfolgreich diese Expansionsziele im Einzelfall erreicht werden können, ist nicht prognostizierbar. Ins- gesamt kann aber davon ausgegangen werden, dass die Anzahl der Krankenhäuser in privater Trägerschaft weiter zunimmt.
    (2) Der Wettbewerb zwischen den Krankenhäusern wird in der Zukunft durch nachstehende Faktoren nochmals intensiviert werden: weiterer Abbau stationärer Kapazitäten, sich fortsetzende strukturelle Veränderungen auf Trägerebene, zunehmende Vermischung von ambulantem und stationärem Sektor, steigendes Qualitätsbewusstsein der Patienten und in der stationären Versorgung kurz- bis mittelfristig knapper werdende Produktionsfaktoren Arbeit (insbesondere qualifiziertes Personal) und Kapital
    (3) Die Einführung von gedeckelten Erlösbudgets und der Diagnosis Related Groups (DRG) haben das wirtschaftliche Risiko von Krankenhäusern deutlich erhöht, da eine Finanzierung der Betriebskosten durch die Krankenkassen nicht zwangsläufig ausreichend erfolgt, sondern wesentlich vom wirtschaftlichen Betrieb des Krankenhauses abhängt. Besondere Brisanz liegt in der nach dem neuen Krankenhausfinanzierungsreformgesetz andauernden Konvergenz bis 2010, die um ein Jahr verlängert wurde. Diese teilt die deutschen Krankenhäuser in sogenannte Gewinner- und Verliererhäuser ein. Im Jahre 2008 war der durchschnittliche Fallpreis in Schleswig-Holstein bei unter 2.700 EUR, in Rheinland-Pfalz über 2.900 EUR. Nach Ende der Konvergenzphase auf Bundesebene gelten grundsätzlich für alle Krankenhäuser in Deutschland einheitliche Preise zur Leistungsabrechnung.
    (4) Durch einen höheren Lebensstandard und die gestiegene Qualität der medizinischen Versorgung erhöht sich die Lebenserwartung der Bevölkerung. Im höheren Alter der Menschen treten tendenziell schwerere und längere Krankheiten auf. Dadurch steigt die Nachfrage nach stationären Krankenhausleistungen. Die Betrachtung der behandelten Fälle von 1991 bis 2007 je 100.000 Einwohner zeigt einen Anstieg um 14,6 Prozent.
    (5) So lange die Finanzierung des Gesundheitswesens hauptsächlich an den Lohn gekoppelt ist, führen über der Lohnsteigerungsrate liegende Erhöhungen der Gesundheitsausgaben zwangsläufig zu höheren Kassenbeiträgen oder zum Erfordernis, entstehende Defizite durch Steueraufkommen auszugleichen. Beides ist volkswirtschaftlich problematisch und auch politisch schwer durchsetzbar.
    (6) Reduzierung der Verweildauern setzt Kapazitäten frei Durch die flächendeckende Einführung von Fallpauschalen im Rahmen des DRG-Systems in Deutschland wurde ein Anreiz zur Reduzierung der Verweildauer in stationären Einrichtungen geschaffen. Vergleichsweise geringe Zuschläge für das Überschreiten der oberen Grenzverweildauer machen lange Liegezeiten von Patienten aus wirtschaftlicher Sicht unattraktiv. Stattdessen wird ein Krankenhaus tendenziell bestrebt sein, die untere Grenzverweildauer der jeweiligen Fallpauschale zu erreichen. Beispielsweise hat Dänemark eine gegenüber Deutschland um über 58 Prozent niedrigere Verweildauer (Stand: 2008). Statistische Erhebungen zeigen, dass trotz einer starken Bettenreduzierung die durchschnittliche Bettenauslastung von rund 84 Prozent in 1992 auf etwa 77 Prozent in 2007 gefallen ist.
    (7) Von 1996 bis 2007 stieg die Zahl der Ärzte in den Krankenhäusern um rund 21 Prozent. In den vergangenen Jahren wurde also die Personalausstattung im ärztlichen Dienst deutlich verbessert. Dennoch ist die Ausstattung der Krankenhäuser mit ärztlichem Personal im Vergleich mit Ländern, die ein vergleichbares Versorgungsniveau haben, unter- durchschnittlich.
    (8) Die Stellenbesetzung im ärztlichen Dienst war und ist problematisch, da die Anzahl der qualifizierten Bewerber auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht ausreichend ist. Nach einer Veröffentlichung des Deutschen Krankenhausinstitut e.V. haben etwa zwei Drittel aller Häuser Schwierigkeiten, offene Stellen im ärztlichen Dienst zu besetzen.
    (9) Die Kostenstruktur im Krankenhaus besteht überwiegend aus Personal- und Sachkosten. Die Personalkosten haben etwa einen Anteil an den Gesamtkosten von 61 Prozent, die Sachkosten von 37 Prozent. Ein Blick auf die Personalkosten der beiden wichtigsten Dienstarten, den ärztlichen Dienst und den Pflegedienst zeigt, dass die Kosten für den Pflegedienst von 2002 bis 2007 um 3 Prozent rückläufig waren, während die Kosten für den ärztlichen Dienst um rund 25 Prozent, also etwa 4 Prozent p.a., angestiegen sind. Der Grund für diese Entwicklung liegt einerseits im Abbau von Pflegekapazitäten durch die geminderte Verweildauer und andererseits in der gestiegenen Fallzahl und dem damit erhöhten Bedarf an ärztlichem Personal. Zusätzlich wirken Tarifsteigerungen auf die Personalkosten bei- der Dienstarten. Insbesondere bei Klinikärzten ist ein Fachkräftemangel zu verzeichnen, der sich durch Abwanderung von Medizinern in das Ausland verstärkt. Nach einer Veröffentlichung der OECD verdient ein Allgemeinarzt in Deutschland durchschnittlich TEuro 112 p.a. In England sind dies TEuro 121 und in den USA TEuro 146 p.a..



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