Selbstverständlich.
Erstmal zur Klärung: "Tiefenpsychologie" ist ein unglücklicher deutscher Begriff, weltweit spricht man von psychodynamischen Verfahren, was es wesentlich besser trifft.
Z. B. auf dem Gebiet der Behandlung von sogenannten Borderline-Störungen ist die TFP (transference focused psychotherapy) nach Kernberg mit dem Evidenzgrad I b genauso gut wirksam wie die weit verbreitete DBT, und das bei einer wesentlich geringeren Abbruchrate.
Will man Patienten grundlegend und langfristig helfen (und wollen die das selbst), so sind psychodynamische Verfahren zu bevorzugen.
Übrigens bin ich parallel ein überzeugter Anhänger von EKT und Psychopharmakotherapie, wenn es indiziert ist - manchmal notwendig dazu, um überhaupt psychotherapeutisch arbeiten zu können!