teaser bild
Seite 24 von 310 ErsteErste ... 142021222324252627283474124 ... LetzteLetzte
Ergebnis 116 bis 120 von 1546
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #116
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
    Mitglied seit
    02.12.2008
    Beiträge
    5.513
    Zitat Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
    Mach mal, klingt sehr spannend.
    Dann mal los:

    Kajaktour in Weißrussland (Sommer 2011)




    Zunächst mal etwas zum Land:
    Wie es so schön auf der Homepage des Auswärtigen Amtes heißt begegnen Reisende in Belarus/Weißrussland einem "System eigener Wertvorstellungen sowie gesetzlicher und administrativer Bestimmungen, die oft erheblich von westlichen Vorstellungen abweichen". Außerdem wird darauf hingewiesen, dass ausländische Staatsangehörige, insbesondere Angehörige der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, der besonderen
    Aufmerksamkeit staatlicher Organe unterliegen. Eine Reise in dieses Land erfordert also einiges an Vorbereitung.

    Als ich diese Informationen zum Land gelesen habe war mir gar nicht mehr so wohl bei dem Gedanken an die bevorstehende Reise. Aber ich hatte schon zugesagt, ohne etwas über das Land zu wissen und eigentlich mag ich ja auch Abenteuer! Mit der Beantragung des Visas gab es dann kein Zurück mehr.

    Die Anreise:
    Von Deutschland aus bin ich zusammen mit meinem Onkel nach Ostpolen (Białystok) gereist. Zunächst ging es mit dem ICE nach Berlin, von dort aus sollte es dann weiter nach Warschau und dann schließlich nach Białystok mit dem Zug gehen. So war zumindest unser Plan. Wir hatten den letzten ICE Richtung Berlin gebucht, aufgrund eines Oberleitungsschadens wurden wir umgeleitet und kamen schließlich über eine Stunde zu spät in Berlin an und hatten somit unseren geplanten Zug nach Warschau verpasst. Letzendlich haben wir dann den nächsten Zug nach Posen genommen und dort den nächsten Zug nach Warschau. Allerdings haben wir den letzten Zug nach Białystok verpasst, dort sollte am nächsten Morgen um 7 Uhr unser Treffpunkt mit der polnischen Gruppe sein. Letzendlich sind wir etwa gegen 1 Uhr nachts in Warschau angekommen, haben uns ein Hostel genommen. Morgens wurden wir dann glücklicherweise von einem Polen unserer Reisegruppe abgeholt (der extra eine Stunde zurück nach Warschau gefahre ist), sodass unsere Tour mit ca. 2h Verspätung starten konnte.

    Die Einreise nach Weißrussland:

    Vor der Grenze erwartete mich etwas, was ich noch nie zuvor gesehen hatte: Ein LKW reihte sich an den anderen, vor der Grenze waren in regelmäßigen Abständen Dixi Klos aufgebaut und Supermärkte vorhanden. Wie ich dann erfuhr stehen LKWs dort im Schnitt 3 Tage bis diese die Grenze passieren dürfen. Für PKWs geht es etwas schneller, wenn man früh genug an der Grenze ist. Wir haben nur wenige Stunden gewartet... An der Grenze bekommt man schnell zu spüren, wer dort die Autorität hat. Nach der Kontrolle der Pässe und Visa durften wir dann passieren und so ging es endlich los....

    Die Kajaktour:

    Geschlafen haben wir in Zelten, die wir jeden Abend auf- und jeden Morgen wieder abgebaut haben. Gekocht haben wir an einer Feuerstelle. Zeltplätze gibt es dort nicht, sodass wir auf Lichtungen oder Feldwegen gecampt haben. Somit haben wir auf jeglichen Luxus verzichtet: kein Strom, keine Toiletten, keine Duschen,...Aber ich muss sagen, dass ich es geossen habe und es eine super Erfahrung war!



    Teil 1: Islocz
    Den ersten Teil unserer Strecke befuhren wir auf der Islocz. Ein sehr kleiner, flacher Fluss aber teilweise mit ordentlicher Strömung, die man leicht unterschätzen konnte. Der Fluss schlängelte sich durch die Landschaft, hinter jeder Kurve wartete ein neues Hindernis auf uns: zerfallene "Brücken", Telegrammmasten, Sand, Steine, umgefallene Bäume,...






    Teil 2:
    Beresina
    Nach ein paar Tagen mündete die Islocz in die Beresina und der Fluss wurde etwas breiter, blieb aber weiterhin sehr abwechslungsreich, denn plötzlich war das Wasser in einer Sumpflandschaft verschwunden und wir mussten unsere Kajaks für etwa 1,5km ziehen






    Teil 3: Memel
    Dieser Teil der Kajaktour war ganz anders: Wir fuhren auf einem breiten Fluss und hatten eine undendlich weite Sicht!



    Die Ausreise:
    Das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Wir standen für mehrere Stunden an der Grenze und man wollte uns erst nicht passieren lassen. Wir waren insgesamt 6 Tage im Land und wurden von unserem polnischen Organisator mit zwei Fahrzeugen abgeholt. Ein Fahrzeug war auf die Firma angemeldet, das andere ein Privatfahrzeug. Wie wir dann erfuhren darf laut dem weißrussischen Gesetz ein Privatfahrzeug nur ein mal pro Woche die Grenze passieren. Nach einer etwa 5-stündigen hitzigen Diskussion durften wir dann schließlich doch passieren.

    Wer in dieses Land reist sollte sich wirklich mit den geltenden Gesetzen vertraut machen. Eine Kajaktour darf man nur mit einem weißrussischem Guide machen, auf eigene Faust ist das verboten (und auch nicht empfehlenswert).

    Ich könnte noch viele Geschichten erzählen aber ich glaube das sprengt hier etwas den Rahmen. Nur ganz kurz zusammengefasst: Ich war für diese Woche Millionärin, durfte eine wundervolle Naturbanja erleben und habe den Männern gezeigt was es heißt trinkfest zu sein!


    Daraus entstand die Naturbanja!

    Wer sich für die genaue Route interessiet: http://www.kaylon.pl/de/die-islocz

    Wer Fragen zur Tour hat oder so etwas gerne mal selber mal machen möchte kann mich gerne anschreibe!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #117
    Juxnutte Avatar von McDübel
    Mitglied seit
    11.08.2008
    Beiträge
    5.020
    Zitat Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
    Ab da wurde das Wetter so richtig unskandinavisch. Ich hab dort oben ja schon viele Probleme erlebt aber das die Sonnencreme zur Neige geht, war neu.
    Hihi

    War mal wieder ein schöner Bericht!

    Habt Ihr die Farbe von Eurem Zelt eigentlich bewusst ausgewählt? Quasi als Signalfarbe (für andere, aber auch für Euch)?
    Habt Ihr keine Bauchschmerzen von dieser ganzen Beeren(fr)esserei bekommen?
    Gibts eigentlich sowas wie OutdoorWaschzeugs? Also darf man in Seen und Flüssen Duschgel/Shampoo/Seife verwenden?

    Apropos Verwandte/Arbeitskollegen und fehlender Komfort: Das Einzige, was mich an solchen Trekkingtouren stören würde, wären tatsächlich fehlende Waschmöglichkeiten. Da bin ich ganz Tusse. Aber wenn ich täglich die Möglichkeit hätte, in einen See zu hüpfen, um mich dort zu waschen...kein Problem!

    So ein Hüttenbuch find ich übrigens echt ne feine Sache! Und so ne Angel lohnt sich doch bestimmt...

    Ach, und: Eine Schlange taucht aus einem Tümpel hervor, schlängelt sich um einen Baumstamm und taucht dann wieder parallel in den Tümpel hinein. Ohne Tötungsabsicht!


    @milka: Auch nicht schlecht!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #118
    Registrierter Benutzer Avatar von Organspende
    Mitglied seit
    17.03.2013
    Beiträge
    51
    @Antacis:
    Mit welcher Kamera wurden die Bilder gemacht?



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #119
    Sandmännchen Avatar von Miss
    Mitglied seit
    21.07.2002
    Ort
    Ups, schon FÄ
    Semester:
    Zertifizierter Schlafschlumpf
    Beiträge
    11.889
    Zitat Zitat von Hypnos Beitrag anzeigen
    Also, wer was über die Seychellen wissen will - melden
    *meld* ging da die Hochzeitsreise hin? Herzlichen Glückwunsch übrigens noch! Ihr seht sehr glücklich aus

    Das wäre bestimmt was für meinen Freund. Ich selbst könnte mir auch die Kanutour in Weißrussland gut vorstellen. Die Bilder von Antracis sind auch ganz phantastisch, aber mein Gepäck die ganze Zeit zu schleppen, könnte ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen (jetzt gerade mit fiesesten Schulterschmerzen eh nicht).

    Im November gehts nach Myanmar. Kann da jemand was zu sagen?? ich freu mich schon sehr!

    Bottle up your smile and pour it in a cup


    Das Leben ist schön.





    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #120
    Haldolodri
    Mitglied seit
    25.07.2008
    Semester:
    5. Wbj.
    Beiträge
    1.773
    @Milka: Schöner Bericht, eine urige Gegend, der Spaß kommt gut rüber. Kanutour würd mich ja auch mal reizen, aber ich hab so viele Pläne...


    Zitat Zitat von McDübel Beitrag anzeigen
    Habt Ihr die Farbe von Eurem Zelt eigentlich bewusst ausgewählt? Quasi als Signalfarbe (für andere, aber auch für Euch)?
    Ja, fotogenes Signalrot, ein Markenzeichen von Hilleberg, die stellen das Zelt her. Wir haben auch noch ein unauffölligeres kleines grünes.

    Habt Ihr keine Bauchschmerzen von dieser ganzen Beeren(fr)esserei bekommen?
    Nee, prophylaktische Einnahme von Vanille- und Griespudding hats verhindert.

    Gibts eigentlich sowas wie OutdoorWaschzeugs? Also darf man in Seen und Flüssen Duschgel/Shampoo/Seife verwenden?
    Man sollte halt möglichst schonend arbeiten, was meint: Ja, es gibt vollständig biologisch abbaubare Outdoorseife, die man dann aber nie direkt in den Fluss kippt, sondern das Abwasser möglichst in einiger Entfernung vom Fluss - und halt sehr sparsam verwenden.

    Das Einzige, was mich an solchen Trekkingtouren stören würde, wären tatsächlich fehlende Waschmöglichkeiten. Da bin ich ganz Tusse. Aber wenn ich täglich die Möglichkeit hätte, in einen See zu hüpfen, um mich dort zu waschen...kein Problem!
    Ja, da bin ich gar nicht so anders. Wenn ich durchgeschwitzt nach 8h Wanderung ankomme, brauche ich auch erstmal Waschen im Fluss oder See, Wasser hat man in der Regel genug, auch wenn es saukalt ist. Auf den Hütten kann man sichs ja sogar warm machen. In der Regel spülen wir auch alle paar Tage mal die Wanderklamotten durch - irgendwann hilfts natürlich nicht mehr viel.

    Nur, wenns draußen in Strömen regnet und/oder wir vollkommen kaputt vom Tag sind, gibts nur Katzenwäsche mit so feuchten Tüchern im Zelt vorm Klamottenwechsel. Aber auch da fühlt man sich wie neugeboren - wobei das ein zufällig vorbeiriechender vermutlich anders sehen würde.


    @Organspende: Eine Canon G11, mit auf dieser Tour zugezogenem Objektivkratzer, den ich oft mehr schlecht als recht rausretouchiert habe. Seit 2 Tagen haben ich deshalb eine Fuji X-E2.
    Lasst mich Arzt, ich bin durch!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]

MEDI-LEARN bei Facebook