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  1. #46
    ehem-user-21-08-2023-1542
    Guest
    Zitat Zitat von Erdbeermond Beitrag anzeigen
    Eben. Es gibt zu viele Bewerber für zu wenig Plätze. Dass dann eher die Leute, die noch gar nicht studiert haben einen Platz bekommen, als die, die bereits ein abgeschlossenes studium haben, finde ich nur gerecht. Denn wenn man deinen Vorschlag übernimmt, dann kannst du die wartezeitquote gleich knicken, weil dann jeder was anderes studiert, sich jedes Jahr bewirbt und dann ja am Schluss nen Platz hat.
    Ich bin auch dafür, dass eher die Leute den Platz erhalten, die noch nicht studiert haben. Ich habe mich hier nicht gegen die Zweitstudienbewerberquote ausgesprochen.
    Zudem habe ich schon eingeräumt, dass es problematisch ist, wenn jemand während seines Studiums schon Wartesemester sammeln darf. Ich empfinde es lediglich als fair und gerecht, wenn jemand nach (!) einem Erststudium die Möglichkeit erhält, Wartesemester zu sammeln.

    Ich fände es schön, wenn man hier Argumente, die tatsächlich hervorgebracht wurden, diskutieren würde.



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  2. #47
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.747
    Mir ist vor ein paar Stunden eine potenzielle Variante eingefallen die Zweitstudienbewerber interessieren könnte:

    Während man in England (und auch in Wales) ziemlich hohe Studiengebühren für Medizin zahlt, zahlt man in Nordirland und Schottland seit kurzem nur sehr wenig. Das gilt für alle die EU-Bürger sind UND zusätzlich in den drei Jahren vor Studienbeginn im EWR-Raum oder in der Schweiz gewohnt haben (außer wenn dieser Aufenthalt nur Bildungszwecken diente). Interessanterweise zahlt man dann nämlich weniger wenn man in der restlichen EU gelebt hat als wenn man z.B. in England gelebt hat (was politisch natürlich für Aufsehen gesorgt hat).

    (Der Gebührenstatus ist ein SEHR kompliziertes Thema - für Schottland siehe http://www.ukcisa.org.uk/student/info_sheets/tuition_fees_scotland_aug12.php#cat3 und für Nordirland siehe http://www.ukcisa.org.uk/student/info_sheets/tuition_fees_ni_he.php#cat3 )

    Kurzum: wenn man diese beiden Bedingungen erfüllt kann man derzeit in Schottland (Aberdeen, Dundee, Edinburgh, Glasgow, St Andrews) für ca. 2150 Euro pro Jahr Medizin studieren und in Nordirland (Queen's University Belfast) für ca. 4100 Euro pro Jahr. In Schottland kann man sogar um einen zinsfreien Kredit vom Staat ansuchen. Das Studium dauert dort überall fünf Jahre bis auf St Andrews wo es sechs Jahre dauert (weil man in St Andrews nur die ersten drei Jahre absolvieren kann, dann wird man auf eine andere schottische oder englische Uni transferiert) - in Dundee gibt es zusätzlich zum fünfjährigen Studium auch ein sechsjähriges Studium für Leute mit weniger Vorbildung. Man muss nach einem UK-Medizinstudium zwar noch ein foundation year machen um in Deutschland die Approbation zu bekommen, aber gut, es gibt schlimmeres.

    Jetzt kommt der interessante Teil: das sind normale undergraduate courses, d.h. normalerweise wird nach den Scottish Highers / A levels selektiert, sprich wenn man aus Deutschland kommt nach den Abiturnoten (was für viele Zweitstudienbewerber ein Problem sein könnte da man im UK üblicherweise mindestens A*AA für Medizin braucht). ABER wenn man schon ein Erststudium hat dann wird nicht nur nach der Schulabschlussnote (die dann auch weniger gut sein kann) sondern auch nach der Erststudienabschlussnote selektiert (in der Regel mindestens ein 2:1, was die meisten UK-Unis in maximal 2,4 oder maximal 2,5 umrechnen, aber bei dieser Umrechnung muss man mit einem gewissen Zufallsfaktor rechnen da es keine Normen gibt). Und da sich das Studium an Schulabsolventen richtet wird nicht immer ein naturwissenschaftliches Erststudium verlangt - in Aberdeen, Belfast und Edinburgh ist potenziell jedes Erststudium möglich, in Glasgow u.U. auch, in Dundee wenn man die sechsjährige Option nimmt auch. (In St Andrews hingegen muss das Erststudium ein naturwissenschaftes gewesen sein.) Zusätzlich verlangen all diese Uni den UKCAT, einen von zwei standardisierten Tests die im UK fürs Medizinstudium üblich sind (im Grund genommen ein Intelligenztest).

    Hier eine Übersicht der Aufnahmebedingungen für Zweitstudienbewerber:

    In Aberdeen braucht man mindestens ein 2:1 aufs Erststudium UND mindestens ein B in Chemie bei der schottischen Schulabschlussprüfung oder mindestens ein A in Chemie bei der englischen Schulabschlussprüfung. Siehe http://www.abdn.ac.uk/medicine/prospective/planning/graduateapps/

    In Belfast gibts ein Punktesystem bei dem man mindestens ein 2:1 aufs Erststudium UND mindestens ABB bei der englischen Schulabschlussprüfung haben muss (was uuungefähr 1,5 entspricht, aber die Notenumrechnung kann jede Uni selbst durchführen wie sie will). Siehe http://www.qub.ac.uk/schools/mdbs/medicine/Prospectivestudents/Applying/

    In Dundee braucht man für das "normale" fünfjährige Studium mindestens ein 2:1 auf ein naturwissenschaftliches Erststudium, für das sechsjährige Studium hingegen mindestens ein 2:1 auf ein beliebiges Erststudium. Siehe https://medicine.dundee.ac.uk/international-students-entrance-requirements

    In Edinburgh braucht man mindestens ein 2:1 aufs Erststudium UND BBBB bei der schottischen Schulabschlussprüfung oder BBB bei der englischen Schulabschlussprüfung (was uuungefähr 1,8 entspricht, aber die Notenumrechnung kann jede Uni selbst durchführen wie sie will). Siehe http://www.ed.ac.uk/studying/undergraduate/degrees?id=A100&cw_xml=degree.php

    In Glasgow gibts leider keine gesonderten Informationen für Zweitstudienbewerber, siehe http://www.gla.ac.uk/undergraduate/degrees/medicine/#tabs=2

    In St Andrews braucht man mindestens ein 2:1 auf ein naturwissenschaftliches (!) Erststudium (muss innerhalb der letzten fünf Jahre beendet worden sein) UND mindestens ein A in Chemie bei der schottischen oder englischen Schulabschlussprüfung (muss innerhalb der letzten sechs Jahre abgelegt worden sein - nicht notwendig falls das Erststudium in Chemie oder einem chemienahen Fach war) UND mindestens ein B in Biologie, Englisch und Mathematik bei der schottischen/englischen mittleren Reife. Siehe http://medicine.st-andrews.ac.uk/prospectus/index.aspx (auf "Minimum Academic Requirements" klicken, dann in einem der beiden Menüs "Graduate & Undergraduate Entry" auswählen)

    Die Bewerbung läuft für all diese Unis (und auch für alle englischen und walisischen Unis) zentral über http://www.ucas.com - für Medizin ist die Bewerbungsfrist der 15. Oktober für einen Studienstart im Oktober des darauffolgenden Jahres.

    Schließlich noch eine Warnung: all das ist das Ergebnis einer Internetrecherche, ich weiß nicht wie gut das wirklich klappt. Es gibt im UK zwar doch einen nennenswerten Zweitstudienbewerberanteil, aber wieviele von denen aus dem Rest der EU kommen weiß ich nicht. Außerdem kann es natürlich sein dass es irgendwo einen Haken gibt den ich übersehen habe. Auch wichtig: die derzeitige schottische Regierungspartei ist die einzige schottische Partei die so niedrige Studiengebühren unterstützt. Es ist also durchaus möglich dass diese in Zukunft einmal deutlich erhöht werden. Aber zumindest bisher war es im UK immer üblich dass, wenn die Studiengebühren geändert wurden, die die vor der Änderung angefangen haben auch für den Rest ihres Studiums die alten Gebühren zahlen mussten. Ich geb natürlich keine Garantien darauf dass ich alles richtig recherchiert habe, aber ich dachte mir dass einige Leute an dieser Variante interessiert sein könnten.
    Geändert von davo (02.05.2013 um 01:42 Uhr)



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