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  1. #1
    Diamanten Mitglied Avatar von el suenio
    Mitglied seit
    13.04.2009
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    2.546
    Hallo, Freunde der EKG-Interpretation!
    Seitdem ich in der Notaufnahme eingesetzt war, bin ich im EKG-Fieber Ich hab aber gerade ein Verständnisproblem und hoffe, dass mir jmd. behilflich sein kann. Ich bin gerade beim kompletten Rechtsschenkelblock. Bei den Kriterien eines kompletten RSB steht in "EKG endlich versändlich" unter anderem "Diskordanz der Nachschwankung bezogen auf die Richtung des verspäteten Potentials". Das heißt also, dass in den Ableitungen V1 und V2 eine ST-Senkung und eine präterminale T-Negativierung vorliegen, während der Kammerkomplex hauptsächlich positiv ist? Also der erste Teil der Aussage dürfte stimmen, aber ich weiß nicht so richtig, ob ich den zweiten Teil richtig verstanden habe.
    In den Ableitungen V5 und V6 liegen dann also eine ST-Hebung und eine präterminale T-Postivität vor. Jetzt kommt mein Problem, denn laut meinem Verständnis der Begriffe konkordant/diskordant herrscht in diesen Ableitungen eine Konkordanz. Die ST-Strecke ist angehoben und der Kammerkomplex zeigt eine hohe und schlanke R-Zacke, beide Vektoren zeigen also nach oben (=Konkordanz).
    Meine Frage ist also, was "bezogen auf die Richtung des verspäteten Potentials" in dem Satz genau ausdrückt? Liegt das verspätete Potential in den ersten beiden Brustwandableitungen in den breiten R-Zacken und bei den letzten beiden Ableitungen in der breiten S-Zacke? Dann geht es also nicht um den höchsten Ausschlag? Das verstehe ich nicht ganz...
    Und dann würde ich noch gerne was zu den Lagetypen wissen wollen. Entspricht der Indifferenztyp dem Mitteltyp? Und wie erkenne ich eine Querlage? Ich habe bisher mit der Tabelle gearbeitet, aber da steht keine Querlage drin:
    https://www.facebook.com/photo.php?fbid=285270238244236&set=pb.229858177118 776.-2207520000.1367160622.&type=3&theater
    Ich habe übrigens diese Brustwandableitungen (Anhang) aus dem oben genannten Buch als Beispiel genommen. Für mich sieht das übrigens in diesem Beispiel auch eher nach einer terminalen T-Negativierung aus oder sollte ich mir mal eine Brille kaufen?
    Vielen Dank!
    Angehängte Grafiken  
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  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von SuperSonic
    Mitglied seit
    31.01.2006
    Beiträge
    2.798
    Für ein Buch mit "endlich verständlich" im Titel hört sich das unnötig kompliziert an.
    In der Praxis betrachtet man eher den oberen Umschlagspunkt + M-förmige Deformierung des QRS-Komplexes + QRS-Dauer, um nach einem Schenkelblock zu suchen.
    Kompletter RSB: OUP in V1 später als in V6, M-förmiger QRS-Komplex in V1/V2, QRS-Dauer >120 ms.

    In deinem Beispiel ist die T-Welle in V1 diskordant negativ (diskordant, da in derselben Ableitung QRS positiv), in V6 konkordant positiv.

    Zitat Zitat von el suenio Beitrag anzeigen
    Und dann würde ich noch gerne was zu den Lagetypen wissen wollen. Entspricht der Indifferenztyp dem Mitteltyp? Und wie erkenne ich eine Querlage?
    "Mitteltyp" ist mir als Lagetyp im EKG nicht bekannt, vermutlich ist damit der Indifferenztyp gemeint?!
    Eine Querlage des Herzens, z. B. im Rahmen einer Schwangerschaft, äußert sich durch Linksdrehung der elektrischen Herzachse --> Linkstyp statt Indifferenztyp.



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  3. #3
    Diamanten Mitglied Avatar von el suenio
    Mitglied seit
    13.04.2009
    Semester:
    10.
    Beiträge
    2.546
    Vielen Dank für deine Antwort!
    Zitat Zitat von SuperSonic Beitrag anzeigen
    Für ein Buch mit "endlich verständlich" im Titel hört sich das unnötig kompliziert an.
    Wollte schon sagen, dass das mit dem "endlich verständlich" bei mir nicht geklappt hat. Aber nein, ich muss sagen, dass es schon ganz gut ist, nur das hab ich nicht ganz kapiert.
    In der Praxis betrachtet man eher den oberen Umschlagspunkt + M-förmige Deformierung des QRS-Komplexes + QRS-Dauer, um nach einem Schenkelblock zu suchen.
    Das hab ich in der Praxis schon geübt, aber ich war gerade dabei, alle (theoretischen) Kriterien zusammenzutragen. Dabei ist mir eben dieser mysteriöse Satz über den Weg gelaufen.
    In deinem Beispiel ist die T-Welle in V1 diskordant negativ (diskordant, da in derselben Ableitung QRS positiv), in V6 konkordant positiv.
    Okay, dann war meine Vermutung ja schon mal nicht ganz falsch, vielen Dank für die Information!
    "Mitteltyp" ist mir als Lagetyp im EKG nicht bekannt, vermutlich ist damit der Indifferenztyp gemeint?!
    Ich vermute es auch. Irgendwo war mir die Bezeichung über den Weg gelaufen und als Beschreibung dazu "Alle drei Ableitungen sind positiv und Ableitung II ist am größten". Als ich allerdings mit dem Funktionsoberarzt das EKG ausgewertet habe, meinte der zu mir, es wäre keine Mittellage, sondern ein Indifferenztyp. Das hat mich ein bisschen verwirrt.
    Eine Querlage des Herzens, z. B. im Rahmen einer Schwangerschaft, äußert sich durch Linksdrehung der elektrischen Herzachse --> Linkstyp statt Indifferenztyp.
    Also hat eine Querlage die gleichen Merkmale wie der Linkstyp? Ableitung I und II sind positiv, Ableitung III negativ?
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  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
    Mitglied seit
    24.01.2009
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    Bauschamane
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    16.362
    Der Begriff Querlage ist mir ehrlich gesagt noch nicht unter gekommen.
    Aber nach der Beschreibung von SuperSonic vermute ich, dass es sich dabei um eine physikalische Drehung des Herzens- eben weil ne Schwangerschaft dagegen drückt- handelt.
    Sonst haste ja eher die Vergrößerung der rechten oder linken Herzkammer und nicht ne Drehung des Herzens an sich.

    Für ein Buch "leicht verständlich" fand ich die Beschreibung allerdings auch ziemlich kompliziert.
    An sich ist es nämlich viel einfacher: Verbreiterter QRS-Komplex, in V1/V2 sieht der wie nen "M" aus und in V4-6 normal- RSB.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  5. #5
    Diamanten Mitglied Avatar von SuperSonic
    Mitglied seit
    31.01.2006
    Beiträge
    2.798
    Zitat Zitat von el suenio Beitrag anzeigen
    Das hab ich in der Praxis schon geübt, aber ich war gerade dabei, alle (theoretischen) Kriterien zusammenzutragen. Dabei ist mir eben dieser mysteriöse Satz über den Weg gelaufen.
    Vielleicht findet sich hier ja noch ein EKG-Experte, der den besagten Satz aufdröseln kann.


    Zitat Zitat von el suenio Beitrag anzeigen
    Also hat eine Querlage die gleichen Merkmale wie der Linkstyp? Ableitung I und II sind positiv, Ableitung III negativ?
    Die Formulierung "gleiche Merkmale" passt hier nicht so recht, weil du versuchst, eine anatomische Lage genauso wie eine elektrische Achse zu beschreiben.
    Ohne weitere Informationen aus dem EKG lässt sich nicht sagen, ob ein Linkstyp aufgrund Zwerchfellhochstand, Hypertrophie oder Infarkt besteht. Aber man kann ja in der Regel zusätzlich ST-Strecke, T-Welle, Sokolow-Index etc. betrachten.



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