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  1. #246
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    Prüfung Zusatzbezeichnung Notfallmedizin in München (BLAEK) 04/24
    Atmosphäre entspannt und freundlich, war tatsächlich mehr ein kollegiales Gespräch als eine Prüfung. Dauer ca. 30 Minuten.
    Gelernt habe ich mit den Vorlesungsfolien des Kurses, den 30 Fällen Notfallmedizin von der DGIM, Notarzt-Leitfaden von Hintzenstern und Leitlinie prähospitale Notfallnarkose beim Erwachsenen.
    Prüfer 1 hat erstmal fast 5 Minuten selber geredet über die Bedrohungslage bei Terroranschlägen und dem Vorgehen hierbei. Hat dazu eine Handlungsempfehlung vom Bundesministerium eingespielt und meinte, er ist sich sicher, ich hätte das noch nie gesehen (stimmt ) und dass damit dann der edukative Teil der Prüfung erstmal vorbei ist.
    Hat dann einen Stadtplan von Paris eingespielt, auf dem verschiedenen Gefährdungszonen von den Terroranschlägen dort eingezeichnet waren (rote, gelbe, grüne Zone). Dann ging es viel allgemein darum, wer die Einsatzleitung in so einem Fall hat (Polizei), wo man sich aufhält als Rettungsteam (grüne Zone, andere Zonen nur nach Aufforderung durch Polizei, rote Zone möglich komplett meiden), was ch alles mit in die gelbe Zone nehmen würden, wenn ich dort einen Patienten übergeben bekomme (nur das Notwendigste, z.B. Tourniquets zur Blutstillung, dann möglichst schnell Patienten mit in grüne Zone nehmen und dort behandeln), ob man z.B. die Perfusoren und das Beatmungsgerät mitnehmen würde (nein, nur lebensrettende Sofortmaßnahmen, alles andere dann am Auto in der grünen Zone). Dann noch kurz wo die Patienten gesammelt werden (Patientenablage oder Behandlungsplatz). War wie gesagt eher ein freundliches Gespräch als wirkliches abfragen von Fakten, hat sich alles im Gespräch recht eindeutig ergeben, was er hören wollte. Fazit war, dass man in so einem Fall keine Individualmedizin machen kann, sondern sich auf das Nötigste beschränken muss und wir das in unserem Alltag nicht gewohnt sind.
    Dann noch kurz ein Fall zu einem brennenden Haus. Auch hier wieder die Frage wer die Einsatzleitung hat (Feuerwehr) und bis wohin man selber gehen darf (Rauchgrenze). Dann wurde ein Bild von einem brennenden Haus und einem parkendem RTW eingespielt, mit der Frage ob der gut geparkt hat und da stehen bleiben kann (Rauch ist auf dem Bild klar in die andere Richtung abgezogen, also Parkplatz vermutlich ok - wurde so akzeptiert).
    Dann noch ein Fall mit Alarmierung "Dyspnoe im Altenheim". Habe dann kurz wieder SSSS-Schema erwähnt und dass ich davon ausgehe, dass die Situation im Altersheim sicher ist (war so . Wir befinden uns im Speisesaal und ein älterer Herr habe sich beim Essen verschluckt, jetzt massiv Dyspnoe und Zyanose. Habe dann cABCDE abgefragt - Werte wurden daraufhin eingespielt. (Kann mich nicht mehr genau erinnern, jedenfalls eher tachykard und hypertensiv, SpO2 schlecht, ab Pat. noch wach). Was man jetzt macht? Bin alles der Reihe nach durchgegangen: zum Husten auffordern, Heimlich-Handgriff (wie der genau geht), Versuch den Bolus mit der Magillzange zu bergen, ggf. Absaugen (klappt laut Prüfer bei festen Nahrungsbestandteilen nicht, da zu wenig Power), dann Versuch Bebeuteln und Bolus dadurch zu mobilisieren, dann Intubation und ggf. Bolus dadurch nach unten in eine Hauptbronchus schieben, damit man zumindest eine Lunge ventilieren kann. - klappt hier laut Prüfer alles nicht, Pat. ist blau und erstickt - was machen Sie?! - Koniotomie als ultima ratio - sollte dann erklären wie genau man das macht (Ring- und Schildknorpel tasten und mit einer Hand fixieren, mit der anderen Hand Längsschnitt der Haut, vorpreparieren und dann Querschnitt des Ligaments, dann entweder Trachealkanüle oder dünnen Tubus einführen), welchen Tubus ich nehmen würde? (6er Tubus), was ich mache, wenn genau da dann der Bolus ist und ich nicht weiter komme (auch hier versuchen Bolus in einen Bronchus vorzuschieben) - damit war er zufrieden.
    Prüfer 1 war damit fertig.
    Prüfer 2: hat dann direkt mit Hausbrand weitergemacht. Was einem auf der Anfahrt so durch den Kopf geht (SSSS-Schema erwähnt, wieviel Pat. ich ggf. erwarten muss, wo sind die nächsten Betten für Schwerbrandverletzte, wo könnte der Heli landen und dann natürlich Eigenschutz). Habe dann gesagt, dass ich auch die CO-Melder mitnehmen würde und genau das wollte er dann hören, hat dann auch ein Foto von einem CO-Melder eingespielt. Dann kurze Geschichte, dass in dem Haus ein älterer Herr alleine lebt und der Nachbar, der einen Schlüssel hat, Rauch bemerkt habe und daraufhin nach ihm sehen wollte. Der Nachbar hat dann die Haustüre aufgesperrt und aufgrund sehr viel Rauch gleich wieder geschloßen und die Feuerwehr gerufen. Dann wurde mir Pat. 1 vorgestellt (der Nachbar): Vorgehen nach cABCDE, die Werte wurden daraufhin eingespielt: soweit alles unauffällig, Pat. gibt nur leichten Hustenreiz an, keine Dyspnoe, normale AF. Was ich mit dem machen würde (aktuell nichts, hat offensichtlich kaum Rauch abbekommen, Vitalparameter unauffällig, soll sich umgehend ärztlich vorstellen, wenn er Symptome bekommt) - war ok so, es wurde aber noch mehrfach nachgefragt, dass mein Rettungsassistenz fragt, ob er nicht doch einen KTW für den bestellen soll (ich bin bei meiner Antwort geblieben, dass er keine Behandlung braucht aktuell) und ob man ihm nicht Cortisonspray geben sollte (habe ich auch abgelehnt) - war ok so. Dann Pat.2 - der alte Mann aus dem Haus: auch hier wieder cABCDE - Werte wurden dann wieder eingespielt. Hier dann RR und HF soweit normal, SpO2 99%, AF 35/min und GGS3, keine Brandverletzungen. Dann alles nacheinander durchgegangen, kritischer Pat., nichttraumatischen Schockraum anmelden, SpO2 bei CO nicht verwertbar, man bräuchte SpCO-Messung oder BGA, aufgrund AF von resp. Probleme auszugehen, kurz über DD der Bewusstlosigkeit gesprochen (BZ messen, Pupillen-Kontrolle, Anamnese nicht möglich, Fremdanamnese durch Nachbar hat nichts ergeben, keine Traumazeichen) - somit bin ich am ehesten von einer Rauchgasintoxikation als Ursache ausgegangen. Therapie: Intubation, O2-Gabe mit 100% O2, ggf. Druckkammerbehandlung im Verlauf. Dann Frage was ich machen würde, wenn die nächste Druckkammer bei uns (das wäre Traunstein) nachts nicht aufnahmebereit ist, ob ich dann nach Regensburg fahren würde oder einen nachtflugtauglichen Heli brauche? Ich habe mich dann dafür entschieden, den Pat. auf der nächsten Intensivstation abzugeben und denen die weitere Orga zu überlassen. War ok so, denn die wichtigste Therapie ist die O2-Gabe und die Druckkammer sei nicht immer notwendig (nur wenn neurologische Defizite trotz O2 bleiben) und das zeige sich erst im Verlauf. Dann ging's noch kurz um das Cyanokit (was das ist und wann überhaupt Zyanid entsteht bei so einem Brand - z.B Vorhänge, Seide, Plastik,...). Mein Rettungsassistent bringt dann den Einwand, dass das sehr teuer ist und ob wir nicht lieber das andere Mittel geben wollen? - 4-DMAP (nein, da Methämoglobinbildner und dann die restlichen noch nicht von CO besetzten Hb-Moleküle auch noch ausfallen und man damit noch alles schlimmer macht - war richtig). Dann sollte ich noch kurz sagen, wie ich die Narkose machen würde und ob ich überhaupt eine machen würde zur Intubation - ja, habe mich für Esketamin (100mg), Midazolam (7 mg) und Rocuronium (100 mg) entschieden, war ok so. Empfehlung von Ihm war auf jeden Fall zu Relaxieren, gerade wenn man im Alltag nicht so häufig intubiert. Damit war Prüfer 2 fertig.
    Nachdem noch etwas Zeit übrig war, hat dann Prüfer 1 nochmal zu CO-Intox gefragt: wie lange es dauert, bis das CO eliminiert wird, Minuten, Stunden, Tage...?, habe Stunden gesagt, war ok.
    Damit war die Prüfung beendet, kurz rausgeschickt worden, wieder rein, Glückwünsche, fertig.
    Insgesamt sehr fair und freundlich, kein unnötiges Detailwissen.
    Viel Erfolg euch allen.



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  2. #247
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    Hallo Zusammen,

    Hatte gestern 30.04. meine Notfallmedizin-Prüfung bei der BLAEK in München.
    Prüfer Neuhierl (Anästhesie) und Schwarz (?!) NA in Oberammergau, Selbstfahrer-NEF.
    Sehr angenehme Atmosphäre, kollegiales Gespräch.

    Erstmal Frage: Wieso Notarzt, dann "war was spannendes dabei?".
    Hab 5 min. von einem Rea-Fall erzählt...
    Dann jeder Prüfer eine Fallvignette:

    Neuhierl: Putzfrau in der Schule mit SVT (siehe Altprotokolle).
    Gern gesehen war, immer strukturiert vorzugehen, bei augenscheinlich kreislaufstabiler Patientin erstmal Anamnese zu machen, sie nicht zum hinlegen zu zwingen, dann SAMPLERS mit ihm durchgespielt und cABCDE angefangen: Bei C Monitoring-Werte bekommen: HF 189, RR etwas knapp, Sat gut.
    Wollte ein EKG sehen: SVT EKG beurteilen, hab vor mich hininterpretiert, das hat wohl gereicht. D: SVT, vermutlich AVRT.
    Was machen sie mit der Patientin?
    Habe 3 Varianten genannt: Je instabiler desto Strom, Adenosin in Reabereitschaft, oder einpacken und mitnehmen. Hätte letzteres gewählt, da klinisch stabil, sitzend, konversationsfähig. "Ah - sie schieben der Klinik den schwarzen Peter zu..."
    Meine Antwort: "Nein, aber Risikosituation vermeidbar bei stabiler Patientin (die Probleme der Narkose, Medi-Unverträglichkeiten, RR-Instabilität, ggf. Ateminsuff, Intub etc.) sind im geordneten Setting besser zu handlen. Argumentation fand er gut. Dann wollte er aber wissen, woran ich die Kreislaufstabilität festmache "und nennen Sie jetzt keine Zahlen". "Klar, Schock-Index bei Hf 189 macht wenig Sinn". "Ja eben..."
    Er wollte hören: AZ, Dyspnoezeichen, Rekap (zentral, nicht peripher) und (da brauchte ich Schützenhilfe) thorakales Engegefühl (auch ohne Infarkt).
    Dann Adenosindosis (6mg ggf. 12, max 18), Rea-Bereitschaft erwähnt, dann: Alternative Medikation: Laut Leitlinie 1) Metoprolol, 2) Verapamil. Wusste ich zum Glück, da hat er dann auch gleich den Auszug aus der Leitlinie projeziert...

    2. Prüfer:
    Foto eines NO-Warngeräts zum anheften - Was das ist, wo es das gibt, wer im Rettungsdienst das hat
    Wieviel ppm seien gefährlich, wieviel kritisch - Wusste ich nicht, war aber nicht schlimm
    (ab 60>1h harmful, ab 200 auf keinen Fall rein, dazwischen ggf. kurz rein und Patient rausholen)
    Dann Fall dazu: Einfamilienhaus, Frau kommt heim und Mann liegt bewusstlos am Boden.
    SSSS-Regel, NO-Warngerät piepst bei 120 - Fenster auf, Patient schnell vor die Tür ziehen.
    Dann cABCDE, GCS war 3, etw. tachykard, Druck etw. knapp - wie gehts weiter.
    Habe primär 15l O2 drauf für max. FiO2, da Sat-Messung ja nicht hilfreich, dann kurz überlegt und argumentiert:
    GCS<9, fragl. auch gestürzt, Kreislauf knapp mit formell pos. Schockindex:
    Patient kriegt primär i.v. Zugang und VEL-Bolus, dann Intubation zur Atemwegssicherung und noch besseren O2-Versorgung.
    Über Leitstelle Druckkammer kontaktieren. War ok so.
    Würde ich Narkose machen? Ja, Relaxieren immer, besser alles, ist ja eine RSI Situation. Intubation: Was richten, wie machen, welche Narkose (Mida-Esket-Roc mit Dosis genannt), Präoxigenieren, Video-Laryngoskop, Richten nach Checklisten, Team-Timeout, etCO2. Ist Video-Laryngoskop kann oder muss? Muss mittlerweile Standard auf jedem Fahrzeug. etCO2 war ihm wichtig.
    Druckkammer - wirklich nötig? Ja, verbessert Oxigenierungsbedinungen - damit war er zufrieden.
    Wofür gibts die Druckkammern eigentlich? Tauchunfälle. Wollte noch hören, das CO 300x bessere Bindefähigkeit hat als O2.
    Dann noch zu Rauchgasinhalationstrauma abgeschwenkt, was für Vergiftungen man da noch befürchtet? Hatte Zyanid vage im Kopf, mich aber nicht getraut es zu sagen, falls falsch: Hätte gestimmt: Zyanid-Intox - Antidot: Cyanokit (Cobalamin) 2 Ampullen.
    Das wusste ich nicht, war aber nicht schlimm.

    Insg. sehr angenehme Atmosphäre, überhaupt kein strenges Prüfungsgefühl.
    Viel Erfolg allen!



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  3. #248
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    Hallo zusammen,
    hier mein Protokoll von meiner gestrigen Prüfung bei der Ärztekammer Nordbaden in Karlsruhe:
    Prof. Rappen (Vorsitz)
    Dr. Bergau, Dr. Woll
    1. Fall (Bergau).
    Meldebild Atemnot bei einem jungen Mann. Vorgehen nach ABCDE erklärt. Dann Vitalwerte erhalten: SpO2 90, abgeschwächtes Atemgeräusch rechts. Was können Sie noch machen (Sono, Perkussion wollte er unbedingt hören). Was sehen Sie im Sono? Barcode Phänomen. Dann ging es generell über Sono, unabhängig vom Fall. Im Sono bestätigt sich schlussendlich die Verdachtsdiagnose (spontan) Pneumothorax. Was machen Sie mit dem Patienten? Mitnehmen, solange keine notfallmäßige Entlastungspunktionsindikation besteht zurückhaltend gegen invasive Maßnahmen bei reduzierter Sterilität. Wo würden Sie ggf. entlasten? Nadelpunktion bei Monaldi, Drainage in Bülauposition.
    Umschwenken, nun haben Sie keinen jungen Patienten sondern einen 70-jährigen Multimorbiden vor sich. Woran denken Sie? Hab dann wieder ABCDE abgeklopft und nach VE gefragt; RR180, HF 117, feuchte grobblasige RG, bisschen KHK aber keine COPD in der Anamnese. Verdachtsdiagnose kardiales Lungenödem. Therapie mit Nitro (nach i.v. Zugang, falls der Patient schlecht wird), Lasix (20-40 mg hatte ich vorgeschlagen, da meinte er ich könne ruhig mutiger sein). Was können Sie noch machen? NIV. Warum? Kurz was zum PEEP erzählt und dann hatte es ihm auch schon gereicht.
    2. Fall (Woll, sein eigener Fall den er vom NA Protokoll rekonstruierte)
    Meldebild Messerstecherei am Bahnhof mitten in der Nacht, alles sei dunkel. Wie gehen Sie vor? Direkt RS mit Polizei und die Lage sichern lassen. Verschiedene Zonen bei Gefahrenlagen erklären. Wo würden Sie sich aufhalten (primär grün, wenn in Gelb möglichst nur kurz und immer eine Rückzugsstrategie nach grün offenhalten). Eigentlich keine medizinischen Fragen durch ihn, sondern nur Einsatztaktik.

    Fazit:
    Absolut faire Prüfer, die keine detaillierten Spitzfindigkeiten prüfen sondern sehen wollen, dass man den Blick fürs große Ganze hat.



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