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  1. #236
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    07.03.2024
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    Prüfungszeitraum Februar 2024, Ärztekammer Nordrhein.
    Tatsächlich war die Prüfungssituation, wie bereits mehrfach beschrieben, sehr freundlich und kollegial. Die Prüfer wollen einem wirklich nichts böses und bringen gerne kleinere Anekdoten ein. Die Aufregung war dann auch schnell verflogen. Prüfungsdauer waren 20 min.
    Zuerst kurze Vorstellungsrunde, wo ich herkomme, welches Fachgebiet und wo ich NA fahren werde. Dann wurde ich dankenswerterweise nach einem spannenden Fall aus meinen gesammelten Fahrten gefragt. Darauf habe ich mit vorbereitet (dank der Altprüfungen hier) und deshalb von der ersten außerklinischen Reanimation mit Laienreanimation, prim Asystolie, i.o.-Zugang, POCUS etc. erzählt. Ich durfte das Thema ausführlich erklären und wurde eigentlich nur zwei mal in meinem Monolog unterbrochen für Rückfragen, z.B. um die H's und HITS zu erörtern. Damit war der erste Prüfer zufrieden. Prüfer 2 interessierte sich für die Fachbereiche meiner Klinik und hakte bei der Gyn/Geburtshilfe ein. Welche gyn/geburtshilflichen Notfälle mir im Rettungsdienst begegnen könnten. Habe mit IUG, Abort, Adnexstieldrehung begonnen. DD akutes Abdomen kurz angeschnitten. Frühabort bis 12 SSW. Dann geburtshilflich Prä-/Eklampsie/HELLP/Geburt und Unterschied vorzeitige Plazentalösung vs Plazenta praevia. vorz. Plazentalösung schmerzhaft (wegen Hämatom) und vaginale Blutung eher dunkel. Plazenta praevia eher schmerzlos und hellrot. Mutterpass als wichtiger Anhaltspunkt aber letztlich v.a. bei erst kürzlich zugewanderten Patientinnen nicht unbedingt vorhanden/bekannt. Alles nur kurz und oberflächlich angeschnitten. Es wurde kein tiefergehendes Wissen verlangt. Letztlich haben wir noch etwas das Management der akuten Blutung bei Plazenta praevia erörtert. Extreme vitale Bedrohung für Mutter und Kind. Load an go, Monitoring, Volumenzugänge und -management, keine Zeit vertrödeln. Voranmeldung zur Notsectio und es wurde gefragt ob ich eher an ein 30km entferntes Perinatalzentrum oder ein 5km entferntes KH mit Geburtshilfe fahren würde. Pros/Cons erörtert. Bei Plazenta praevia mit massiven Blutverlust eher das 5km entfernte mit Voranmeldung zur Notsectio. Kinderklinik nach Möglichkeit mit an das KH beordern. Eine 30km Anfahrt würde die Patientin und Kind wohl nicht überleben.

    Das wars auch schon. Die Zeit ist ziemlich verflogen und ich war überrascht, als mir die Urkunde direkt überreicht wurde. Es haben sich alle sehr gefreut und mir alles Gute gewünscht.

    Vorbereitet habe ich mich mit den Therapieempfehlungen der AGNNW, AGNN, Nerdfallmedizin und etwas gegoogelt. Die Protokolle hier waren sehr hilfreich. Ich habe über einen Zeitraum von 6 Wochen neben der Arbeit gelernt.

    Viel Erfolg!



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  2. #237
    Registrierter Benutzer
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    15.03.2024
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    Prüfung 03/24, BLÄK
    Vorbereitung: Therapieempfehlungen AGNN, Ziegenfuß und Altprotokolle
    Prüfungszeit: 30min
    1. Prüferin
    - Fall 1 mit Meldebild: Thoraxschmerz und Übelkeit bei Frau 49 Jahre; Einsatzort: Wohnung
    --> Vorgehen (Mann öffnet die Tür): Lage war sicher - Monitoring aufbauen + SAMLERS (plötzlicher Symptombeginn, hätte wohl beim Hausarzt hohe Cholesterinwerte, Rest unauffällig, keine VE) - cABCDE
    --> Bild mit Vitalparameter bekommen: RR 150/90mmHg, HF 89/min, SpO2 92%, T 37°C
    --> wollte zügig nen EKG - Bild folgt: deutlich sichtbare Hebungen II, III, aVF
    --> Medikamente mit Dosierung (ASS, Heparin, Morphin, Vomex) - Frage: auch Nitro? - Habe mich dagegen entschieden, da ggf. Rechtsherzbeteiligung und Gefahr RR-Abfall, war in Ordnung. - Frage: alternatives Antiemetikum präklinisch? Ondansetron, warum hier ungünstig (macht HRST)
    --> und nun? - Trage holen (nicht aufstehen lassen, Pads in Reichweite wg. HRST), Anmeldung KH mit Herzkatheter (ggf. mit digitaler Übermittlung EKG)
    - Fall 2 mit Meldebild: Kind 6 Monate, laufende CPR, Uhrzeit 3:17 nachts
    --> was geht ihnen durch den Kopf: "ohje" - hab dann gleich gesagt, wenn vorhanden Kindernotarzt direkt nachfordern und Pedihelp öffnen (Dosierungen für Rea, Tubusgröße etc) - Fand der pädiatrische Prüfungsvorsitz sehr gut - Frage: wie schwer ist das Kind ungefähr?
    --> Situation: sicherer Ort, chaotische Wohnverhältnisse, RTW ist schon da und bebeutelt
    --> Vorgehen: in begonnene Rea einsteigen – Rhythmusanalyse: Nullinie - Schilderung Paediatric Life Support (15:2, Medikationsdosierung, etc...)
    --> Wie Zugang?? - da hochkritische Situation nicht lange rumprobieren, sondern bohren - Frage: wo? welche Nadel? was bevor Medigabe (NaCl-Bolus) - Nachspülen nach Medis, ggf. Druckbeutel - Frage: wie viel Volumen gibt man so einem Kind (10ml/kgKG)
    --> Was dann? - Atemwegssicherung, hier direkt LAMA genannt (fand sie sehr gut, meinte ETT nicht versuchen bei diesem Alter, wenn nicht Spezialist)
    --> Weiteres Vorgehen: wenn Reanimation durch RTW-Team flüssig läuft, herausfinden warum Kind im Reazustand? 4 HITS und 4 Hs + Anamnese mit Eltern: Risikofaktoren für SIDS vorhanden
    --> ROSC - was nun: Kindernotarzt (der nun eingetroffen ist) weiter machen lassen inkl. Transport in KH mit Kinderklinik – war wohl nen echter Fall, Kind ist leider eine Stunde später verstorben

    2. Prüfer (hatte kaum noch Zeit)
    - Fall 3 Mann 56J, starke Dyspnoe, Einsatzort: Wohnung, allein-lebend
    --> Sprechdyspnoe, kurze Anamnese (COPD bekannt, Wohnung riecht nach Nikotin) - ABCDE (hat er schnell abgebrochen): Giemen ohne Auskultation hörbar, spO2 71%, T 38,7°C
    --> Vorgehen: V.a. infekt-exazerbierte COPD, O2 über Gesichtsmaske (wollte Ziel-SpO2 nach Leitlinie hören 88-94%), Verneblung A&S (mit Dosierungen) – ggf. etwas Morphin
    --> was noch: Reproterol oder Terbutalin (mit Dosierungen) – Frage: NW (RR+ HF hoch) – Zustand bessert sich etwas, aber nicht zufriedenstellend und langer Transport
    --> NIV --> Einstellung (PEEP, Pinsp, Flowtrigger 2l/min) – Frage: wie schafft man Toleranz durch Patienten? (wichtig war ihm genaue Erklärung und langsames Vorhalten der Maske) – Frage: was ist für Patienten unangenehmer PEEP oder Unterstützungsdruck? (PEEP v.a. bei Emphysem)

    Die Zeit verging wie im Flug. Es war schon eine Prüfungsatmosphäre, aber wohlwollend. Die erste Prüferin hatte richtig Spaß und hat auch gelobt zwischendurch. Der zweite Prüfer war eher nüchtern und ernst. Insgesamt aber wirklich machbar, hatte aber auch angenehme Fälle.



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  3. #238
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    24.08.2016
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    Hallo,
    Ich hatte am 19.03.2024 in München meine Prüfung und wollte meine Erfahrung teilen, weil zum Einen mir die Protokolle hier sehr geholfen haben und zum Anderen meine Themen bisher nicht häufig gefragt wurden.
    Sehr nette und freundliche Atmosphäre. War viel zu früh da und wurde nochmal in die Bäckerei 2 Häuser weiter geschickt. Vom Vorsitzenden im Warteraum abgeholt und in den Raum geführt.
    Prüfer 1 (Herr Müller, wohl Leiter einer NFA)
    - Notärztin nachgefordert zu Flüchtlingsunterkunft, 2 Männer aufgeregt werden vom Sicherheitspersonal zurückgehalten, Frau sitzt hyperventilierend auf einem Stuhl und auf einem Bett liegt ein bewusstloses Kind, bin dann erst einmal SSSS durchgegangen, Sicherheitspersonal hat Männer im Griff (warum auch immer dieser Fall so konstruiert wurde, erschließt sich mir bis heute nicht so ganz), schicke Rettungsdienstpersonal mit Tüte zur Mutter und gehe zum Kind (12 kg) cABCDE durchgegangen und mir wurden mündlich Vitalparamater zugeworfen (so ungefähr: keine Blutung, Atemwege frei, VAG bds., AF 10, RR 80/60, HF 60, Rekap 3 s, GCS 3, BZ normwertig), als ich bei E das Kind entkleiden will reicht der Prüfer mir ein Bild mit Petechien: Waterhouse-Friderichsen-Syndrom, kurz nach SAMPLER gefragt aber konnte wohl niemand mich verstehen...
    daraufhin die Frage, was ich als Erstes jetzt mache, wollte direkt mit Zugang etc. los legen, nach viel hin und her kam ich dann auf Selbstschutz: Maske und weitere Personen aus Raum weg schicken, anschließend Therapie: Zugang (welcher, wo und Durchflussrate eines i.o. Zugangs), Flüssigkeit (was und wie viel), Antibiose. Stand auf dem Schlauch und kam nicht auf antipyretisches Medikament, aber der Prüfer hat immer wieder freundlich weitergeholfen.
    Trotz Therapie verstirbt das Kind, was muss ich jetzt beachten. Leichenschau, etc. und dann hat er noch einiges gefragt zum Thema Infektionsschutzgesetz, Postexpositionsprophylaxe und KIT für die Mutter
    Prüfer 2 (Dr. Neuhiersel oder so ähnlich)
    - Alarmierung zu Frau, die umgeknickt ist und bei der ein Knochen raus guckt. SSSS und cABCDE, er zeigte Bilder von einer offenen OSG-Luxationsfraktur, SAMPLER konnte mir die Frau auch nicht viel zu sagen, pDMS kontrolliert und hat wohl kaum Schmerzen, wollte dann in Analgosedierung reponieren, aber der Prüfer meinte, dass ich auch einfach dran ziehen kann, weil die Patientin ja keine Schmerzen hat, dann Medikamente und Dosierung der Analgosedierung, habe mich für Propofol und bisschen Fentanyl entschieden, aber der Prüfer meinte, er würde entgegen der Lehrbuchmeinung Kentanest und Fentanyl geben, hat mich zu meiner Meinung dazu gefragt (ehrlicherweise habe ich rumgedruckst und meinte, dass Benzodiazepine dazu gegeben werden, um die psychischen "Nebenwirkungen" abzumildern, aber der Prüfer meinte dazu, dazu käme es bei ihm nie)
    - letzter Fall und wohl ihm so passiert: junger Mann springt über Zaun und luxiert sich die Schulter, sie kommen dazu und wollen in Analgosedierung reponieren, sie geben Propofol und Fentanyl 2x 0,05, die AF und RR sinkt, außerdem fängt er an "sich komisch zu bewegen", ich habe an einen Krampfanfall gedacht und wollte noch Midazolam geben, letztendlich wollte der Prüfer mir eigentlich nur beibringen, dass man nicht immer nach vorne preschen muss, sondern auch zurück rudern kann mit beispielsweise Naloxon

    Kurz raus und dann direkt wieder rein und Urkunde bekommen. Ihr merkt, auch wenn ich nicht alles gewusst habe und Hilfe bekommen habe, war es ein lehrreiches Gespräch.
    Ihr schafft das!



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  4. #239
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    Hallo, ich hatte am 10.04. meine Prüfung bei der BLAEK. Gleich voran: wie schon oftmals im Forum erwähnt, ist die Prüfungsatmosphäre sehr angenehm. Wenn man ins Stocken gerät oder nicht direkt weiß, worauf der Prüfer hinaus möchte, wird einem immer auf die Sprünge geholfen.

    1. Prüfer: Hatten Sie interessante Fälle unter ihren Einsätzen? Berichten Sie doch mal, was ihnen da in Erinnerung geblieben ist.
    Dann Einstieg in den ersten Fall: Sie werden in eine Schule gerufen, hier finden Sie eine 44-jährige Putzhilfe, die in der Schule tätig ist auf einem Tisch sitzend, beklagt starken Schwindel.
    - ABCDE und SAMPLER Anamnese durchgegangen, während der Kollege das Monitoring anbaut und die Vitalparameter erhebt.
    - VP: RR 100/60, HF 170, SpO2, AF und Reza Zeit gut.
    - 12 Kanal - EKG: Supraventrikuläre Tachykardie, schmal, regelmäßig -> AVNRT (habe keine strukturierte Befundung des EKGs durchgeführt, wurde auch nicht eingefordert)
    - was machen Sie mit der Patientin? -> Valsalvamanöver mit Spritze, Optimierung durch Bein hochlagern nach 15 sek pusten in die Spritze.
    - Funktioniert nicht, was nun? Adenosin 6mg. Würde präklinisch nie mit 6 mg funktionieren, sondern meist erst mit 12 mg.
    - Dann wurde ein erneutes EKG gezeigt, Patientin nun im SR. Was machen Sie mit ihr? Mitnehmen oder Dalassen. Habe mich für mitnehmen entschieden, er meinte er würde sie dalassen + das EKG dort lassen (Einwand von Prüfer 2)
    - Was können sie alternativ geben wenn Adenosin nicht klappt? Metoprolol oder Verapamil.

    Prüfer 2: Sie werden zu einem Haus gefunden, wo bereits im Vorgarten Blutspuren zu finden sind (es wurde ein Foto am Bildschirm gezeigt). Was machen Sie?
    - Eigenschutz geht vor, SSSS durchgangenen, POL rufen.
    - Ist vor Ort, alles sicher. Sie finden eine 64-jährige Frau mit dieser Wunde (wieder Foto, große offene Wunde am Unterschenkel zentral). Die Frau ist vigilanzgemindert, GCS circa 9.
    - xABCDE durchgegangen. Kompression der Wunde bei X gesagt, er meinte aber, die sei so groß und arteriell spritzen -> Tournequet. Was müssen sie hierbei beachten, wo bringen sie ihn an -> 5 cm prox. der Wunde, Zeit notieren, nicht verbinden.
    - Dann weiter nach ABCDE: Atemweg frei, SpO2 und AF gut, RR 90/60, HF 120, GCS 8. -> kritische Patientin. Großvolumiger Zugang, Intubation erwägen. Volumen geben. Was geben sie noch? Tranexsamsäure.
    - Patientin wird nun langsam wacher, kann mit ihren Sprechen reagiert adäquat auf Antworten. Was nun? -> Transport ins Krankenhaus. Genau, wo wollen sie hin? Hier weiß ich im Nachhinein nicht genau worauf er hinaus wollte, ich bin auf die Schockraum-Kriterien eingegangen, durch Tournequet Anlage Indikation zur Anmeldung als Schockraum.

    Damit war die Prüfung zu Ende. Gerade beim zweiten Prüfer wusste ich ab und zu nicht, worauf er hinaus wollte. Hat einem aber nett auf die Sprünge geholfen.
    Vorbereitung: nur knapp über 14 Tage, recht kurzfristiger Prüfungstermin, mit (sehr wenig) Nachlesen im Ziegenfuss, AGNN, Protokolle und viel Notfallguru / Nerdfallmedizin.

    Viel Erfolg allen!



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  5. #240
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    Prüfungsprotokoll BLÄK München 16.04.2024

    Nach kurzem Smalltalk, wieso ich in die Notfallmedizin wolle, gings direkt los.

    1. Prüfer (Dr. Grashey, Memmingen)
    „Sie fahren zu einer Geburt. Geburtshilfliche Klinik wohl in 10min Entfernung. Einfamilienhaus, Ehemann öffnet Ihnen die Tür. Und meint, dass sie es nicht mehr schaffen würden, das 6te Kind in der Klinik zu bekommen. Ehefrau im Schlafzimmer hat Wehen. Was machen Sie?„ – Begonnen mit 4xS ( wurde schnell abgewunken, alles sicher). Dann Vorstellung bei Patientin und kurz cABCDE & SAMPLER (inkl. Mutterpass) abgefragt sowie Basismonitoring durch RTW. „Alles unauffällig. Matratze sei nass, wenig blutig. Patientin schimpft, dass die neue Matratze kaputt sei. Was interessiert Sie im Mutterpass?“ – Vorerkrankungen Mutter, Auffälligkeiten Kind, Schwangerschaftswoche („38+5 Wo“ – hab gesagt, das würde etwas den Druck nehmen), letzte Kindslage („SL“ was bedeutet das? – Schädellage – „Was wäre bei Steißlage?“ – BEL für Beckenendlage). „Kurzer Exkurs: was würden sie bei Querlage machen?“ – Patientin mit hochgelagertem Becken in Klinik fahren und Tokolyse erwägen. „Was haben Sie für die Tokolyse?“ – Fenoterol empfohlen aber nicht auf dem NEF – „Was alternativ?“ – Salbutamol vernebeln, allerdings sehr hohe Konzentrationen 10-20 mg nötig, im Vergleich zur Standarddosis 2,5 mg.
    „Ok, zurück zum Fall. Was wollen sie noch wissen?“ – In welchen Abständen seien die Wehen? „Patientin sagt dauernd. Aber wohl alle 1-2 min.“ – Dann steht Geburt unmittelbar bevor, an Team kommunizieren, Inkubator nachfordern und Raum vorbereiten. Aufheizen. Warme Handtücher bereitstellen. Kindernotfallkoffer bereit haben. Und dann bei Geburt assistieren. Kopf halten/Führen, Dammschutz, Schultern entwickeln ohne Zug am Neugeborenen.
    „Kind ist geboren. Ist blau, bewegt sich kaum und schreit nicht.“ – Timer starten bzgl. APGAR (nach 1,5 und 10 min). Kurz APGAR angeschnitten. – „Kind ist immer noch blau und macht nichts“ - Kind abtrocknen und stimulieren. – „Wo stimulieren sie?“ – Am Rücken, durch abreiben mit Handtuch, ggf. an Fußsohlen. Falls weiterhin keine Besserung, Blähmanöver. – „Meinte dann aber direkt, das Kind fängt an zu schnaufen und entwickelt sich prächtig. Wie geht’s weiter?“ – Kind abnabeln, 10 cm vom Kindsnabel entfernt zwischen zwei Klemmen. Erneut trocknen und der Mutter auf die Brust. Dann Mutter und Kind einpacken und in die Klinik fahren. Plazenta nicht abwarten. – „Ehemann möchte wissen ob er Plazenta haben könne um sie Einzugraben und den Baum des Lebens Pflanzen zu können.“ – Nein, Plazenta zur Kontrolle durch Gyn. in die Klinik bringen. Damit war er zufrieden.

    2. Prüfer (Dr. Dotzer, Murnau)

    Erster Fall: „Bild von drei Sicherheitswesten mit 1. RTW, 1.NA und Einsatzleiterrettungsdienst. Sie kommen an eine Einsatzstelle und da drückt ihnen jemand die Weste 1. NA in die Hand. Um was handelt es sich?“ – MANV mit genauer Definition. – „Dann weitere Bilder von Weste mit Vorsichtung, wieso sind Ihnen die hilfreich?“ - Haben Patienten gesichtet und in Sichtungskategorien SK I-III (bzw. IV) eingeteilt. – „Was hilft Ihnen das?“ – Schnell SK I erkennen und Rückmeldung an ILS geben. „Dann weitere Westen mit LNA und OrgL. Was machen die?“ – LNA bekommt Übergabe von mir und leitet dann medizinische Versorgung bzgl. Versorgung/Transport etc. OrgL kümmert sich um Festlegung der Einsatzabschnitte, ordert Rettungskräfte und Material und koordiniert den Transport. – „Und wie nennt man die Beiden noch?“ – Sanitätseinsatzleitung.

    Zweiter Fall: „Sie werden zu einem 69-Jährigen alarmiert mit retrosternalen Schmerzen. Keine Vorerkrankungen, keine Medis, hat lange geraucht“ – Wollte mit mit 4xS beginnen, wurde aber schnell unterbrochen – „Mehrfamilienhaus, 3. Stock, alles sicher, Patient öffnet selbst die Tür und meint er habe diesen Druck seit 6 h, sowas noch nie gehabt und jetzt doch den Notruf gewählt“ – Ich wollte dann mit cABCDE & SAMPLER anfangen, dann meinte er „Bleiben Sie in der Tür stehen?“ – Nein, mit Patient ins Wohnzimmer und hinsetzen lassen. Dann aber SAMPLER (nicht sehr ergiebig, außer der Info zu Beginn), cABCDE (jeden Punkt durchgegangen, A frei, B sPO2 97%, Auskultation unauffällig, RR syst 110, Puls 100/min) und dann bei V.a. auf ACS noch 12-Kanal-EKG nachgefordert. Dann EKG gezeigt bekommen. Systematisch befundet: SR, Lagetyp, PQ normal, QRS unauffällig, aber deutliche ST-Hebungen in II,III und aVR, sowie angedeutet in V5-6, zudem Senkungen in V1-3. -> STEMI. „Wie geht’s jetzt weiter? Was geben Sie?“ – Zugang legen, ASS 250mg iv. oder 150-300mg p.o. („Was geben Sie lieber?“ – meinte dann i.v., da schneller wirksam. Damit war er zufrieden) und Heparin 5000IE i.v., kein O2 bei Sättigung 97% („Wann dann?“ <90%), Morphin titriert bei retrosternalem Schmerz. – „Symptomatik wird besser. Patient fragt ob er ins Krankenhaus muss?“ – Ja unbedingt, da Hochrisikosituation für HRST bei STEMI. Deswegen auch Defi-Patches kleben. – „Hat nochmals betont, dass tachykarde HRST Hauptrisiko beim STEMI sind. Dann, fahren Sie direkt los und wohin?“ – Nein, erst noch Voranmeldung im Herzkatheterlabor und in Klinik mit chest pain unit. –„Er meinte dann, man merkt, dass Sie aus einer größeren Stadt kommen. Generell ein KH mit Herzkatheter anfahren. Sonst noch was?“ – EKG mittels Telemetrie verschicken – „Ja, falls Sie Empfang haben auf dem Land. Und lassen Sie den Patienten ins Auto laufen aus dem 3. Stock?“ – Nein, absolute körperliche Schonung. – „Wie bekommen Sie ihn dann runter?“ – Tragestuhl falls Treppenhaus geräumig genug. Im Zweifel Feuerwehr mit Drehleiter. – „Patient ist im Auto stabil. Leitstelle frägt an, ob Sie für einen anderen Notfall abkömmlich sind.“ – Nein, Patient ist wie rohes Ei. Unbedingt in Arztbegleitung ins Krankenhaus, da jederzeit KF/VT möglich. Damit war er zufrieden und die Prüfung beendet. Wurde kurz rausgebeten und hab dann die Bestätigung erhalten.



    Gelernt habe ich mit dem Skript aus dem Notarztkurs, den AGNN-Empfehlungen, als Chirurg tatsächlich auch nochmal EKG für Isabel, dem Taschenatlas Rettungsdienst, den Artikeln von Notfallmedizin up2date und dem Notfallguru-Büchlein (sehr empfehlenswert!). Zudem noch die Nerdfallmedizin Videos. Die Protokolle hier habe ich recht spät entdeckt, haben Sie aber sehr gelohnt. Der Fall des ersten Prüfers war 1 zu 1 aus einem Altprotokoll. Das hat mir beim Thema Geburt sehr viel Sicherheit gegeben. Und auch der STEMI-Fall war in sehr ähnlicher Form so im Forum. Somit vielen Dank an all meine VorgängerInnen!



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