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  1. #51
    Registrierter Benutzer Avatar von Philip_MHH
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    Niedersächsische Provinz
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    Geschafft
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    855
    Hannover, Juli 2019


    Prüfer 1
    - Reanimationssituation älterer, vorerkrankter Mann,Bypässe, unklare Liegezeit - Medikamente, 4HHITS,

    ASS / Heparin ja / nein,
    Abbruch Reanimation, Kriterien, Zeit, Vorgeschichte
    Leichenschau, Durchführung, ggf. Delegation / Information Hausarzt
    - Wann nichtnatürlich, ungeklärt


    - Anaphylaktische Reaktion auf Insektenstich
    - Vorgehen, Medikamente
    - Verbleib vor Ort nach Stabilisierung? > NEIN


    Prüfer 2
    - VU mit MANV
    - Ersteintreffender Notarzt, LNA
    - Taktisches Vorgehen, wie parkt man die Fahrezuge - Umgang mit Unverletzten
    - Sichtung, NaFo, lebensrettende Erstmaßnahmen
    - Zusammenarbeit mit Feuerwehr, wer ist Einsatzleiter
    - Transportorganisation, begleiten oder bei den weiteren Verletzten bleiben
    - Stillung kritische Blutung, manuell, Druckverband, Tourniquet

    Sehr angenehme Atmosphäre. Wirklich ein kollegiales Gespräch. Es ging eher um Verständnis für das große und Ganze, weniger um kleine Details.



  2. #52
    Wald- und Wiesenmedizin
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    23.08.2010
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    Ulm
    Beiträge
    24
    Hallo ihr alle,
    ich habe auch grade meine Prüfung bestanden und mich mitunter mit den Protokollen hier vorbereitet. Deshalb will ich meines natürlich auch anfügen.

    Vorneweg, ich war furchtbar aufgeregt, letzten Endes war aber alles gar nicht so schlimm. Vorbereitet hatte ich mich mit den 1000 Fragen, der Notfallmedizin von Thomas Ziegenfuß und den Prüfungsprotokollen hier.

    Prüfung: August 2019 - München BLÄK
    Vorsitz: Prof. Dr. Stock
    Prüfer: Prof. Dr. Rupprecht (Fürth), Prof. Dr. Prückner (LMU)

    Nach der Frage ob ich mich in der Lage fühle, die Prüfung zu machen ging es auch schon direkt ans Eingemachte:

    1. Prüfer:
    1. Fall: Alarmierung ins Altenheim, ältere Dame nicht mehr erweckbar. Als Vorerkrankungen nur eine Arthritis und ein Hypertonus. Man bekommt ein Bild mit typischen, stecknadelkopfgroßen Pupillen und den Vitalwerten (SpO2: 85% unter RL, Druck 90/60, Herzfrequenz 110/min). Oberflächliche Atmung.
    Also Herangehensweise, Atmung und Atemwege kontrollieren (Sauerstoff geben --> ich hab 10 L über Maske gegeben), Kreislauf überprüfen, etc. Dann habe ich gesagt, dass ich bei diesen Pupillen als Verdachtsdiagnose ja schon die Opiatintoxikation hätte und dass ich vor möglicherweise invasiveren Maßnahmen es zunächst mal mit Naloxon probieren würde, so viertel-Ampullenweise. Wenn es darunter besser würde, dann einpacken mitnehmen.
    Er wollte dann noch auf mögliche Aspiration raus (die würde unter Naloxon ja nicht besser werden) und dass man auch wegen der Opiat-Intox aspirieren kann (dann ist sie zwar wacher, aber nicht unbedingt gesünder). Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass man sie natürlich auskultieren sollte. Das wollte er noch gerne hören. Damit war es dann eigentlich auch schon gut.
    Dann noch wie es zu dieser Intoxikation kommen konnte (versehentliche Überdosierung, alte Pflaster nicht abgezogen, etc)
    Auflösung des Falles war, dass die Patientin 3 Fenta-Pflaster auf dem Rücken hatte. Das war es auch schon. Im Prinzip wollte er nur Sauerstoff und Naloxon

    2. Fall
    65-jähriger Maurermeister auf der Hochzeit der Tochter zusammengebrochen mit stärksten Bauchschmerzen. Bekannter Alkoholabusus mit 2-3 Bierchen pro Tag. Heute ebenfalls 2-3-4 Bierchen + reichlich Essen. Dann stärkste Schmerzen, plötzlich einsetzend. Dazu ein Bild mit dem schönsten Sklerenikterus, den ich je gesehen habe. Dazu auch die Vitalwerte mit Herzfrequenz 140/min, RR 85/? mmHg und Sättigung 90% (Raumluft).
    Da bin ich ein bisschen gehangen, weil er gesagt hat die Schmerzen hätten plötzlich eingesetzt. Ich war erst so auf Pankreatitis, bin dann aber mit ein bisschen Hilfe auf die Hohlorganperforation (Magenulkus) umgeschwenkt. Bin ziemlich auf dem Schlauch gestanden, weil ich gefragt habe, wie der Bauch so aussieht (hart/weich) und er meinte bretthart und warum das so sei. Und als ich sagte, Peritonismus wollte er wissen warum, es hat ein bisschen gedauert, bis ich auf die Perforation kam.
    Dann ist er umgeschwenkt und meinte, der Bauch sei nun doch weich. Also doch wieder Pankreatitis. Ich habe also mal (meines Erachtens großzügig) Volumen gegeben mit 2 Liter über 2 Zugänge (er wollte die Flussrate von orangenen Braunülen wissen. Sind wohl 300ml. Wusste ich nicht, ich wusste nur, dass es viel ist!). Er meinte, am Druck tut sich nix und der Patient hat starke Schmerzen. Ich hab dem Kerl also noch 0,1mg Fenta gegeben, damit war er zufrieden. Was er noch hören wollte, ist dass er deutlich mehr Volumen braucht, weil die Pankreatitis-Patienten wohl extrem viel Flüssigkeit brauchen. Aber er war mit meinen 2 Litern Kristalloide schon relativ zufrieden. Ich hab halt gesagt, dass ich Sorge hätte den Patienten zu sehr zu verdünnen, wegen Gerinnung und Outcome etc. Deshalb erst mal nur 2 Liter und dann lieber mit Katecholaminen.
    Dann wollte er wissen, woran ich denke, wenn der Patient vom Druck her schlechter und schlechter wird. Da bin ich leider überhaupt nicht auf die Andauung der Gefäße und als er mir dann das quasi gesagt hat bin ich leider auch erst im 2. Versuch auf die A. lienalis gekommen. Da war ich kurz ein bisschen down, weil ich das Gefühl hatte, dass ich diesen Fall nicht so toll gemacht hatte, aber er meinte, das passt schon.

    2. Prüfer.
    Der wollte erst mal so allgemein alles mögliche über die Unterschiede Kinder/Erwachsene wissen. Ich hab dann so ein bisschen über Gewicht, Volumenverteilung und Organfunktion philosophiert und dass Kinder aber tendentiell mehr Analgetika/Narkosemittel als Erwachsene pro kg Körpergewicht brauchen und so. Dann halt noch dass respiratorische Notfälle sehr viel häufiger sind, nicht so oft die kardialen. Er wollte noch kindgerechte Vorgehensweise. Die hab ich natürlich in meinem Redeschwall vergessen.
    Dann wollte er typische respiratorische Notfälle beim Kind hören. Dabei hat ihm die bloße Aufzählung von Fremdkörperaspiration, Pseudokrupp, Krupp (da hab ich gesagt, dass ich das noch nie gesehen habe und das extrem selten ist --> warum? --> Impfung --> wogegen? Diphterie!), Epiglottitis, Bronchiolitis gereicht.
    Dann wollte er die Unterschiede Pseudokrupp und Epiglottitis hören, also die Tabelle die halt überall steht. Dann noch Behandlung des Pseudokrupp. Erst mal Ruhe reinbringen, kalte, feuchte Luft, Kind bei Mutter belassen, evt. O2 über Maske von Mutter gehalten. Ich hab gesagt, ich würde halt immer aufhören mit meiner Exazerbation der Therapie, wenn ich sehe, es wird besser. Er wollte dann noch die weiteren Therapien hören, also Prednisolon supp (100mg) und Supra (3-5mg) vernebeln. Dann hat er schon gesagt, ok, ich sehe Sie wissen das, springen wir mal zum Polytrauma.

    Also, typischer Motorradunfall, schweres Abdominal- und Beckentrauma, Schädel-Hirntrauma. Er hat gesagt, der braucht jetzt ne Notfallnarkose. Ich hab dann sicherheitshalber nochmal nachgefragt, ob der ganze ATLS-Algorithmus und hier Sicherung und so schon geschehen ist, alles gut. Ich soll ihn nur intubieren und ihm als Rettungsassistent sagen, was er richten soll. Ich hab mich für 7,5mg Dormicum + 100mg Ketanest-S + 100mg Succy entschieden. War ok. Er wollte wissen, was die Leitlinie über Relaxierung sagt (unbedingt und Videolaryngoskop). Und was ich mir noch richten lassen würde. Hab gesagt bei offensichtlichem Mittelgesichtstrauma noch supraglottische Atemwegshilfen als Exit und ganz zur Not Messer/Klemme für die Koniotomie. Ich hab sogar vergessen die Absaugung extra zu erwähnen, war aber vollkommen in Ordnung. Außerdem medikamentös noch Noradrenalin 1:100.

    Damit waren wir eigentlich schon am Ende, aber es war noch Zeit. Also kamen noch so ein paar "Kurzfragen"

    1. Verletzung der großen Gefäße am Hals durch Schussverletzung. Da wollte er Gefahr der Luftembolie, daher Kopf tief lagern, und wie Blutung stillen. Ich wollte es einfach zudrücken, er meinte aber, ich bräuchte meine Hände, was ich noch machen würde. Ich hab dann ein bisschen fantasiert und überlegt, ob man dem Patienten wohl ein Stiffneck anziehen kann und dann was reinklemmen kann. Er meinte aber eigentlich einen geblockten Blasenkatheter einführen als "inneren Druckverband".
    Und wie man die Luftembolie merkt. Das wusste ich nicht. Auf "blubbern" an der Wunde bin ich noch gekommen, dass es am Herzen auch "blubbert" wusste ich nicht. Macht aber Sinn. Heißt wohl "Mühlradgeräusche".

    2. Anaphylaxie nach Wespenstich, zugeschwollenes Gesicht, zunehmender Stridor, Atemnot, beginnender Schock. Ich hab gesagt, wenn das so offensichtlich ist, gäbe es von mit mal 500µg Supra in den Oberschenkel zur Begrüßung. Was noch? Supra vernebeln (das sei auch eine nette Begrüßung, hat er gesagt). Dann welche Medikamente noch? 4mg Fenistil, 250mg Prednisolon waren ok. Ich hab noch gesagt, dass bei uns in der Klinik standardmäßig auch noch Ranitidin gegeben wird.


    Und dann war es das auch. Insgesamt kein extremes Detailwissen (eher so, dass wenn man was wusste, dass dann immer weiter gefragt wurde), von den Medikamenten her typische Dosierungen, nix dramatisches. Keine Gesetze oder super fancy-Sachen.
    Ich war trotzdem die ganze Zeit super-aufgeregt, obwohl die Prüfer echt nett waren und mir auch echt weiter geholfen haben, wenn ich auf dem Schlauch stand (vor allem bei dem Bauch-Fall). Aber alles gut.

    Viel Erfolg meinen Nachfolgern!



  3. #53
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    Hallo zusammen,

    diese Prüfungsprotokolle haben mir wahnsinnig geholfen, deswegen möchte ich nun auch meine Prüfungserfahrung abgeben.

    Prüfung August 2019 - BLÄK
    Vorsitz: Prof. Dr. Stock
    Prüfer: Prof. Dr. Rupprecht (Fürth), Prof. Dr. Prückner (LMU)

    Nach kurzer Frage ob ich mich bereit fühle ging es direkt los.

    1. Prüfer Prof. Rupprecht:

    Ich habe direkt ein ausgedrucktes Röntgen-Thorax-Bild bekommen mit der Ansage "Z.n. Leitersturz, der Patient hat Luftnot. Wie helfen sie ihm?" In meiner Aufregung habe ich erst versucht das ABC-Schema durchzumachen, wurde aber gleich unterbrochen "Der Patient hat Dyspnoe. Was machen sie?" Ich habe gesagt, wenn es nicht ausreicht würde ich ihn beatmen, das war direkt falsch. Er wollte hören, dass ich erst den Sauerstoff hochdrehe. Das war für mich so offensichtlich, dass ich das übersprungen habe. Ich sollte dann das Bild beschreiben: Trachealverschiebung nach rechts, linksseitig upside-Down-Magen. Wofür spricht das? Zwerchfellruptur, Spannungspneu. Was ist zu tun? Ich wollte mich aufgrund des Enterothorax nicht auf die Thoraxdrainage einlassen, aber genau das wollte er hören. Den Pneumothorax habe ich auf dem Bild nicht gesehen, ließ sich aber aufgrund der Trachealverschiebung vermuten. Also erklären wie man eine Thoraxdrainage legt und in welcher Größe. Mit Throkar oder ohne? Jetzt hat der Patient plötzlich eine Halsvenenstauung, was habe ich in der ZNA noch zur Verfügung? UKG -> Herzbeuteltamponade, wie entlasten und hat das beim traumatischen Perikarderguss oft einen Erfolg?

    Zweiter Fall: Wieder ein Röntgen-Thorax mit septischem Labor und Kreislaufinsuffizeinz. Geplante Verlegung in ein Zentrum. Hier sah man einen Lungenabszess mit Flüssigkeitsspiegel den ich initial nur als Lungenentzündung wahrnahm und in meiner Aufregung nicht draufgekommen bin. Kreislaufstabilisation wie? Flüssigkeitsgabe mit VEL und Katecholaminen (Noradrenalin). Plötzlich schnauft der Patient nicht und hat keine AGs mehr auf der Seite -> Wieder Thoraxdrainage.

    Ich muss sagen hier war ich ziemlich am Schleudern, war auf solche Fragen nicht vorbereitet. Mit Hilfestellung ging es aber irgendwie.

    2. Prüfer Prof. Prückner:

    Physiol. Unterschiede beim Kind im Vgl. zum Erwachsenen.
    Meldebild "Kind mit Atemnot" - welche möglichen Differentialdiagnosen.
    Epiglottitis -> Behandlung, Versorgung.

    Dann "umgekippter Reisebus" -> Vorgehen beim MANV. Welche Rolle hat der 1. NA? Nach welchem System triagiert? mStart o. tacStart.

    Dann Notfallnarkose mit Medikamenten und genauer Dosierung.
    Wie unterscheidet sich die Notfallintubation von der normalen? (RSI)
    Der narkotisierte Patient lässt sich nun nicht intubieren. Wie vorgehen? Supraglottisch -> Maskenbeatmung -> Koniotomie. Hier welche möglichen Verfahren und welche Tubusgröße.

    Hier konnte ich mich erholen. Die Fragen waren mit Lernen durchaus zu beantworten und aufgrund der Einführungsfrage mit den physiol. Unterschieden konnte ich mich wieder sammeln.

    -----

    Extremes Detailwissen wurde nicht gefragt, aber die Art der Prüfung mit den Röntgenbildern hat mich anfangs verunsichert. Es waren kollegiale Prüfer die einen auf keinen Fall ein Bein stellen. Wenn man nicht weiter weiß, bekommt man schon Tipps. Aber geschenkt war die Prüfung (der erste Teil) nicht.

    Gelernt habe ich mit dem Memorix Notfallmedizin, dem Ziegenfuß Notfallmedizin, den 1000 Fragen und den Kursunterlagen des Notarztkurses.

    Viel Erfolg!



  4. #54
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    Prüfung August 2019 Hannover
    Sehr lockere Atmosphäre
    1. Prüfer
    - Fallbeispiel: Meldung ACS, Vorgehen beschreiben, ABCDE, dann bekam ich die jeweiligen Werte/Messung
    Es war letztlich ein Vorderwandinfarkt mit beginnendem kardiogenen Schock (verlängerte KFZ, feuchte RGs basal), Medikamente - ASS, Heparin, Morphin, ggf. Dobutamin, ggf. Furosemid, ggf. NIV, erneute ASS-Gabe bei ASS-Dauermedikation? Keine Aussage Leitlinie, Welche Art von Transport? Stuhl, dann OK hoch auf Liege Welches KH? Mit SoSi?
    - mögliche Zugangswege beim Kind, nasal, iv, io, rektal, welche Medikamente rektal- Paracetamol, Ibu, Prednisolon, Diazepam. Bringt MAD was? Bisher nicht nachgewiesen
    - KI IO Zugänge: Osteosynthesematerial, Wunde/Infektion, Punktion innerhalb der letzten 48 h, Fraktur proximal, Gefässverletzung proximal; wie lang darf IO Zugang liegen? 48h

    2. Prüfer:
    - Fallbeispiel: bewusstlose Person, seit 10 min nicht mehr gesehen, liegt im engen Badezimmer, Vorgehen beschreiben, Pat. in größeres Zimmer umlagern, ABC Schema -> Reanimationspflichtig bei Asystolie, Ablauf beschreiben, reversible Ursache, Kriterien für Abbruch CPR
    - Sichere Todeszeichen
    - Besonderheiten Ertrinkungstod, Waagerechter Transport - Verhinderung Afterdrop, 5 initiale Beatmung, Transport unter Rea in ECMO Zentrum

    Viel Erfolg!



  5. #55
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    Guten Tag Kolleginnen und Kollegen!
    Vor einigen Tagen bestand ich meine NA-Prüfung in Thüringen. Wie Alle hier schreiben, war eine sehr angenehme Atmosphere. Drei Prüfer, Anästhesisten.
    Vorest war eine kurze Vorstellungsrunde. Danach ging es mit dem praktischen Anteil. Ich muss sagen, es war sehr interessanter Fall. Und zwar bricht ein 42.jähriger Mann während des Früstücks zusammen. Davor habe er etwas verwaschen sagen wollen und sei Brei aus dem Mund rausgegangen. Wie sind mit meinen Fahrer vor Ort. Der Patient liegt auf dem Boden reaktionslos. Meine Vorgehen: ansprechen, Atemwege überprüfen, Atmung (frei, keine Atmung)- kurze AB, C hätte ich nicht gebraucht, weil offensichtlich Kreislaufstillstand vorlag. Daraufhin begann der Notfallsanitäter/Rettungsassistent nach meiner Anweisung mit HDM, während ich den Defi anschloss. Sobald angeschlossen war, führten wir erste Rhythmusanalyse (SR), Puls tastbar, spontane Atmung, aber weiter nict ansprechbar. Daraufhin schnelle ABCDE-Untersuchung: Atemwege frei (komisch bei GCS 3), kein B-Problem, kein C, offensichtliches D-Problem (GCS 3, Pupillenkontrolle vergass ich, zum Glück schlag mein NS/Prüfer heimlich vor), kein E.
    Nach kurzer Überlegung entschiede ich den zu intubieren und mit Voranmeldung "Vd.a. Schlaganfall" in Klinik mit CT und Stroke Unit zu fahren.
    Kurze Fremdanamnese durch Ehefrau: er sei gesund, keine VE, keine Medis, allerdings vor 2 Wochen Leistenbruch-Op. Hier Gedankenprozess: es könnte LAE sein, aber kein C-Problem; und hier hilft meine herzchirurgische Vergangenheit, es könnte eine paradoxale Embolie sein (ca. 20-30% Bevölkerung offenes Foramen ovale haben). In Klinik zeigte CCT keine Ischämie/Blutung. Was nun? CTA sagte ich. Ok. CTA stellte Perfusionsstörung. Dann musste ich Kontraindikationen zur Lyse benennen. Und kam die Frage, wie kann Klinikarzt die Anamnese aus meinem NA-Protokoll nachvollziehen? Ich verstand erstmal nicht, was er meinte. Danach war klar, dass die Telefonnummer von Angehörigen im Protokoll sehr hilfreich ist!!!

    1.Prüfer: Einsatz bei Krampfanfall, 18.jährige Fräulein mit bekannter Epilepsie krampft wohl zum Zeitpunkt unseres Eintretens 10min. Meine Vorgehen: schneller ABC-Check, D war schon klar, B-Probleme (SpO2 85%-> Sauerstoff-Gabe). Dann wollte ich Zugang haben und Benzos spritzen. Hier kommt neue Info: sie ist wohl etwas übergewichtig (160cm und 130kg) und den Zugang nach 2 Versuchen nicht gelang. Ich wollte schon mit Bohrmaschine eingreifen (schon wieder meine chirurgische Vergangenheit). Hier wurde ich angehalten und über Alterbative nachgefragt. Intranasal- sagte ich: es könnte auch rektal auch mit Lachen. Dann sagte 2.Prüfer dass er wohl vor kurzem erfahren hat, dass i.m.-Gabe von Midazolam genau so effektif wie i.v. ist. Interessant. Dann erziel ich von Dosierung und Stufeschema. Sie sind zufrieden gewesen.

    2.Prüfer: psychiatrischer Einsatz. Wohl bekannter Psychopatient alamierte Leitstelle, weil er vorhat aus Suizidgrund 100 tab Metoprolol jeweils 50mg einzunehmen. Wir sind vor Ort, Patient sitzt auf dem Balkon und weist darauf hin dass 5g Metoprolol vor ca. 10 min erfolgreich runtergeschlückt wurden. Freundlicherweise ist der Patient kooperativ. Hier wieder ABCDE. Und wollte Patient in Klinik. Hier sagte Prüfer dass Fahrt 25min. Muss ich was vor Ort machen. Lange Überlegung-> Magenspülung (es gibt wohl Voraussetzungen dafür: letale Dosis und weniger als 1h nach Einnahme)-> haben wir sehr kooperativen Patienten ausgiebig gespült und gewaschen + Aktivkohle-Gabe-> in Klinik. Noch bisschen über off-label Therapie in Klinik (Lipidlösung bei ß-Blocker).

    3.Prüfer: organisatorische Fragen, Zwangeinweisung.

    Insgesamt sehr freundlich und kollegeal.

    Vielen Dank an Allen die die Protokolle hier vorgelegt haben. Es ist sehr hilfreich. Und viel Spaß bei Prüfung und Arbeit.



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