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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Nevergiveup Avatar von Anne1970
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    long time ago
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    Aus gegebenem Anlass hier mal die Frage: Warum hast du dich für dein Fach entschieden?
    Wenn man mal zufällig mit Kolleginnen und Kollegen zusammen sitzt, trifft man einerseits Leute, für die war es schon während des Studiums klar, welches Fach sie wählen werden. Manche haben einfach mal mit Innere begonnen ohne sich ganz sicher zu sein...
    Andere haben jahrelang geglaubt: es wird ein bestimmter Fachbereich (ich z.B. Anästhesie) und haben sich dann umentschieden.
    In diesem Thread wollen wir Anfänger von der Erfahrung der "alten Hasen" profitieren:
    Wie war es bei dir? Warum dieses Fach? Was ist das Besondere daran? Hast du zuvor in dem Fach famuliert/PJ gemacht? Könntest du dir auch ein anderes vorstellen? Wie schnell hast du gemerkt, dass du wechseln willst und warum? War der Wechsel schwierig? Wem würdest du zum Fachwechsel raten? Würdest du dein Fachgebiet empfehlen?
    Geändert von Anne1970 (21.10.2013 um 12:00 Uhr)



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  2. #2
    Schokoholiker Avatar von WalterSobchak
    Mitglied seit
    10.09.2010
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    FA Pädiatrie
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    389
    Zunächst: Komisches Gefühl, sich bei "an die alten Hasen" angesprochen zu fühlen...

    Zu deinen Fragen
    Ich bin einer von denen, die schon immer in die Kinderheilkunde wollten.
    Entsprechend habe ich dort auch famuliert und mein PJ-Wahlfach gemacht. Zumindest mit den Famulaturen würde ich es heute anders machen. Wenn man nen konkreten Fachwunsch hat (egal für welches Fach), sollte man die Famulaturen lieber nutzen, um nochmal bisschen über den Tellerrand zu gucken. Sieht man in dem Moment, indem man sich für ne Famulatur entscheiden muss, vielleicht nicht unbedingt so, weil man natürlich gern ins "Wunschfach" möchte - zahlt sich aber hinterher aus, glaub ich.

    Im PJ ists glaub ich ganz sinnvoll, das Wunschfach zu wählen, da man da 1. schon bisschen ins Fach reinschnuppert (intensiver als in den Famulaturen) und man 2. schon erste Bande zu potentiellen Arbeitgebern knüpfen kann

    Zum Speziellen der Pädiatrie:
    Was mich jeden Tag aufs Neue reizt, ist die unglaubliche Abwechslung, die dieses Fach bietet. Klar sagt das jeder von seinem Gebiet, aber wenn im Dienst das Telefon bimmelt, kanns von nem anpassungsgestörten Früh- oder Neugeborenen bis zur 17 Jährigen mit Lungenembolie alles sein.
    In der Alterstruktur der Patienten gibt es kein zweites so breites Fach - mit verschiedensten altersspezifischen Erkrankungen (und Normvarianten!!).
    Die Subspezialisierungen entsprechen im Wesentlichen denen der Inneren Medizin (von Geriatrie mal abgesehen ), man sieht die ganze Breite von Erkrankungen, die ein Mensch so haben kann-gerade in der ambulanten Pädiatrie.
    Wer hausärztlich tätig sein möchte, kann dies als niedergelassener Pädiater gut machen - genauso wie intensivmedinisch Interessierte in der Kinderkardio und oder /Neo/Intensivmedizin auf Ihre Kosten kommen.

    Beachten sollte man: Man hat im Grunde immer 2 Patienten, manchmal auch drei (Kind und Mama (oder eben beide Eltern)), denen man in ein und derselben Situation völlig anders gegenüber treten muss. Ist nicht ohne, mitunter anstrengend - kann man aber lernen und dann machts Spass

    Und frei nach Erich Kästner: "Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch"

    Summa summarum: wer gern differentialdiagnostisch denkt, vom 800g-Kind bis zum ausgewachsenen Jugendlichen alles behandeln möchte, genauso wie Ultraschalluntersuchungen aller möglichen Organe bei Jugendlichen gern auch mal Frickeliges macht (i.v.-Zugänge/ZVKs/Intubationen bei Frühgeborenen, LPs bei Neugeborenen etc etc.), nach zig harmlosen Sachen (der klassische Ausschlag bei Virusinfekt) auch mal kritische Situationen (Status asthmaticus/epilepticus/asphyktische Ngb.) meistern möchte, zumindest nen gewissen Draht zu Kindern hat und mit mitunter stressigen, teils nervenden Eltern umgehen kann (die zugegebenermaßen dann doch in der Unterzahl sind...) ist in der Kinderheilkunde gut aufgehoben

    Und das für mich wichtigste Argument: der Großteil aller Kinder wird tatsächlich gesund, im Gegensatz zu den z.B. COPD-Patienten in der Inneren oder den pAVK-Patienten in der Chirurgie, die man aufpäppelt und dann 2 Wochen später wieder aufnehmen muss und wieder und wieder und wieder...

    Zum Fachwechsel:
    Generell ist glaube ich Hintergrundwissen aus JEDEM anderen Fach von Vorteil und sinnvoll, da man wie oben schon gesagt, alles sieht - HNO genauso wie Derma, Auge, Innere und Neuro...
    Ein Kollege ist nach dem FA Innere zu uns gekommen und hat Riesenspaß - durch die Innere-Erfahrung bringt er natürlich vieles mit, sagt aber selbst, dass Innere und Pädiatrie zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind.

    Ob ein Wechsel aus operativen Fächer gut und sinnvoll ist, kann ich nicht sagen - meist sind die Interessenlagen ja auch derart unterschiedlich, dass keiner aus nem operativen Fach diesen Schritt überhaupt erwägen wird
    "Schweres Nachdenken ist schon etwas anderes als das Anpusten von Zierbommeln an einer Stehlampe"
    Max Goldt



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  3. #3
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
    Mitglied seit
    05.04.2003
    Ort
    LV-426
    Semester:
    Ober-Unarzt
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    23.492
    Ich bin eher in der "nicht mehr ganz frisch"-Gruppe tätig:
    Kurze Zusammenfassung:
    Im Studium gab es eine "Black List", also was ich NICHT werden wollte, die wurde variabel gehandhabt, hat aber immernoch bestand
    Irgendwann kam ich per Zufall zu einer Gynfamulatur und das Fach war toll.
    Operieren, konservativ behandeln und meist gewaschene Patientinnen. Geburtshilfe war nicht so 100% meins, aber das wollte ich werden.
    Weitere Famulaturen, PJ-Wahlfach und dann.....war nirgendwo eine Stelle frei.

    Gut, also erstmal chirurgische Grundbildung anstreben und dann in die Gyn. Die Bauchchirurgie war zwar im PJ mein Ekelfach (nicht Hass, aber Ekel), aber da war gerade eine Stelle frei und ich konnte operieren.

    Jetzt mache ich gerade meinen Facharzt für Viszeralchirurgie und schaue, was ich danach noch als 2. FA machen kann.
    "Zurück" in die Gyn möchte ich nicht mehr, mit der Viszeralchirurgie war ich sehr zufrieden, aber ich möchte nicht "bloss" auf VCH beschränkt sein.

    Warum bin ich in der VCH bzw. meiner Abteilung geblieben?

    Operieren. Alles. Von Hacken bis Nacken, alles ausser Knochen und Köpfe. Palliation, kurative Eingriffe (nach einer Appendektomie/Herniotomie/Cholezystektomie sind die meisten Patienten geheilt) und viel interdisziplinäre Arbeit, also weit über den Tellerrand denken.
    Das Patientengut ist von 0-100 (kindliche Leistenhernien, Pylorusstenose) und auch "Wiederkehrer" sind meist dankbar, dass ihnen erneut geholfen wurde, wenn auch wieder mit dem Messer.

    Fachwechsel innerhalb der Chirurgie sind insgesamt problemlos, man muss nur Wissen, dass sich das Patientenklientel und der Blick darauf entsprechend ändert. Von der Chirurgie aus in ein primär konservatives Fach stelle ich mir schwierig vor wenn man FA-Status erreicht hat. Im Rahmen der Weiterbildung passiert das öfter, wenn jemand einfach kein Interesse mehr verspürt.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  4. #4
    DE-Systemprofiteur!
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    04.07.2002
    Ort
    München
    Semester:
    as horsemen pass by
    Beiträge
    3.807
    Naja, im Studium hab ich mir erst mal vieles angesehen, hab in der Chirurgie, Inneren und Anästhesie famuliert, danach wurde mir dann langsam klar, daß ich in Richtung der Inneren gehen werde, was sich im PJ dann weiter herauskristallisierte.
    hatte am Anfang meiner Assizeit die grobe Richtung Kardiologie, Nephrologie oder Rheumatologie im Kopf, daß es dann letztendlich Kardio geworden ist, stellte sich so gegen Ende des common trunk heraus.
    An meinem Fachgebiet mag ich die vielen technischen wie medikamentösen Möglichkeiten zur Therapie, welche den Arbeitstag abwechslungsreich machen, daß die Patienten, im Vergleich zu anderen internistischen Disziplinen nicht so ewig lange bei einem herumliegen, das Altersgefüge etwas besser ist, als z.B. bei den Nephrologen und das Organ an sich. Finde das Herz in seiner ganzen Komplexizität einfach unglaublich spannend und genial konstruiert. Allein die Klappenmorphologie oder das Reizleitungssystem faszinieren mich immer noch wie am ersten Tag.
    Wie gesagt, die Fachentscheidung kam bei mir scheibchenweise und ich denke, das ist die beste Herangehensweise, wenn man sich nicht von anfang an dezidiert sicher ist, welche Disziplin man haben will.
    "Ich habe mein halbes Vermögen für Frauen, Autos und Alkohol ausgegeben, die andere Hälfte habe ich verprasst." ( George Best )



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  5. #5
    Los! Tanz deinen Namen! Avatar von Leelaacoo
    Mitglied seit
    12.09.2003
    Ort
    Wo bin ich? Hier? Wo ist das? Und wieviele?
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    FA
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    Na, da will auch was dazu senfen...alt ist man geworden

    Während des Studiums war ich nich etwas unentschlossen zwischen Innere und Neuro...Neuro war familiär geprägt, Päd zwar auch, aber ich konnte nie gut mit Kiddies (meinte ich zumindest...mein Kleiner ist aktuell, glaub ich, ganz zufrieden). ich muss zugeben, an Neuro hat mich das "Intelektuelle" gereizt (so meinte ich zumindest nach Neuroanatomie und -physiologie, welche meine liebsten Bereiche in der Vorklinik waren...insg. bin ich eher wenig "intelektuell" ). Operative Fächer waren immer "bähh" im Studium...was aber generell an den Chirurgen lag, die ich bis dahin kennengelernt hatte. Gyn sowieso. Auge und Uro und HNO kamen mir langweilig vor, ohne dass ich mich damit tatsächlich befasst hätte). Allgemeinmedizin war noch im Hinterkopf, aber damals dachte ich, mit Innere kann ich ja auch hausärztlich tätig sein (was sich in Ba-Wü ja leider, zumindest vorläufig, geändert hatte, als ich grad frisch mit der WB begann...

    Also famuliert: Innere, war toll, hab sogar noch drangehängt, kleineres Haus, vor allem Diabetologie/ Endokrinologie...da kam auch das Interesse her, dann endokrinologische Ambulanz, diabetologische Dr.Arbeit (niemal nie fertig geworden...hach ja...). Dann Alibi-Famulatur in der Anästhesie (wegen Viggos und so...in einem noch kleineren Haus mit ohne Assistenten....sterbenslangweilig wars da). Was noch...ach ja, Neuro, aber in Österreich...ein Graus wars, lag aber am Personal. Also war Innere klar bis zum PJ...war auch mein erstes Tertial, danach habe ich gleich die Stelle dort angeboten bekommen. Dann kam mein Angstfach Chirurgie...in der Schweiz, war Allg.+ UC...und ....supertoll! Ich war ja vorher fast nie im OP, und wenn, dann ander Uni in 3ter Reihe und mit cholerischen Chefs...und hier wars sehr familiär (ok, auch cholerisch, aber seltsamerweise hat gerade der Chef mich gemocht, obwohl er mich immer runtergemacht hat am Tisch...da ich ja eh nie Chirurgie machen wollte, hats mich nicht gestört...siehe da, es hörte auf und ich durfte ziemlich viel). Bin fast mit Tränen wieder gegangen...DAS war ja nie mein Plan, da fing das gedankenkarussel schon an. Dann kam Neuro...nett, toller Chef, nette Kollegen, spannende Fälle...und viele junge patienten mit sch****-Erkrankungen ohne viel Therapiepotential...lange Tage (war als PJler oft mal bis 20 Uhr da, die Assis grundsätzlich länger), und viel CTs/MRTs ohne Zeit für "schöne" Neurountersuchungen...hätte ich schon machen können...aber ich hatte ja schon die Innere -Stelle und das Psychiatriejahr schreckte mich massiv.

    Also Innere...nach 3 Jahren war die Luft raus, ich hing in der Funktionswarteschlange in der Geriatrie fest, mir war morgens regelrecht übel, die Station zu betreten...Diagnostik durfte ich kaum machen, der OA war total heiß auf Diagramme mit Liegedauern und irgendwelchen DRG-mixed-case-was-weiß-ich....alle alt, Angehörige anstrengend, trotzdem hoher Durchsatz ohne viel Sinn (für mein Verständis). Es wurde nichts diskutiert, einfach gemacht zum abrechnen (was gabs da PEG-Indikationen...wird mir immer noch schlecht...). Auf die ITS durfte ich da grad nicht, da ich ja schon war und Warteschlange...Notarzt fahren war selten möglich, weil die "Älteren" das unter sich aufteilten....Horror. Also hab ich meinen Vertrag auslaufen lassen (war 3 Jahre für common trunk) und habe in die Chirurgie gewechselt...wegen der guten Erinnerung an das Tertial. War nett, hätte ich aber mal lassen sollen...ist einfach nicht meins, auch wenn ich OP immer noch mag und supergerne nähe...aber ich bin einfach konservativ veranlagt (nur fachspezifisch, nicht politisch). Dann bekam ich das Angebot, wieder zuruckzukommen mit so einer halbfesten ITS-Anstellung...und einer Innere/neuro-ITS im Aufbau. Das ist genau meins, ich möchte jetzt nach der Elternzeit noch den Intensivmediziner draufsatteln (wenn es klappt), würde aber auch (wenn fürs Kind besser), auch die hausärztliche Schiene fahren (ggf. noch den Allgemeinmediziner machen). ABER: für mich war die Innere ein Fehler an sich, denn ich möchte nie wieder auf Normalstation arbeiten, wenn es sich vermeiden lässt...dennoch hat es über den Umweg in mein Wunsch"fach" geklappt...man kann also "im Fach" durchaus variieren...

    LG Lee n(die sich auch Anä überlegt hat...aber nun noch ein fach...ich weiß nicht...)

    PS: bitte über die Rechtschriebung hinwegsehen, einhändig geschrieben, da baby im Arm).



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