1. Famulatur:
Wie so viele in der Anästhesie, in nem Haus der erweiterten Grundversorgung und Traumazentrum. War die mit Abstand beste Famulatur. Ich habe so viel gelernt, handwerklich wie fachlich und durfte unglaublich viel machen. Und das nach dem 5. Semester. Ich war eine Woche mit dem Springer unterwegs und habe so alle Bereiche der Anästhesie mal kennengelernt... Schmerzvisite, die Palliativstation, den Schockraum, schon mal bei Narkosen gewesen, Kaiserschnitte gesehen und Lokalanästhesien spritzen dürfen... die folgenden zwei Wochen war ich mit im OP. Man hat sich super um mich gekümmert, jeden Tag durfte ich ein wenig mehr bei der Einleitung machen, bis ich am Ende allein ran durfte - natürlich unter strenger Aufsicht . Wenn die OP mal länger dauerte, haben mir die Chirurgen den Eingriff erklärt oder der Anästhesist hat mir in den Nachbarsälen ne neue Einleitung gesucht, bei der ich mitmachen konnte. Einmal rief mich sogar der Chef an und meinte, er habe gerade jemanden, der leicht zu intubieren sei, ich könne gern vorbei kommen. Die letzten zwei Wochen hab ich dann auf der Intensivstation verbracht, auch hier hat sich jeder für mich Zeit genommen, mir alles zu erklären, Pflegepersonal, Stationsärzte und auch die Ärzte aus anderen Disziplinen, die Ihre Patienten visitiert haben. So hatte ich täglich mehrere Visiten der gleichen Patienten, war spannend zu sehen, worauf die einzelnen Fachmänner so ihren Fokus haben. Durfe noch alle Patienten körperlich untersuchen und die Befunde dokumentieren. Wenn nichts zu tun war, hat man mit mir CTs und Röntgenbilder befunden geübt. 1x/Woche war noch eine Fortbildung fürs gesamte Team.
2. Famulatur:
In einer Kinderarztpraxis - bei meiner eigenen Kinderärztin
Hat Spaß gemacht, hab viel gesehen und mal ein Bild von der täglichen Routine in einer Praxis bekommen. Selbst machen war hier nicht so drin, da bei dem hohen Patientenumsatz nicht so viel Zeit übrig blieb. Ich aber immer mituntersucht und nach Feierabend wurden mir alle Fragen ausführlich beantwortet.
3. Famulatur:
meine Uniklinik (böser Fehler), Neuropädiatrie. Vom Fach interessant, durfte auch viel mcahen nur leider gab es für das selbst gemachte so gut wie gar kein Feedback. Da wurden Briefe auf der Basis meiner 7.-Semester-Befunde geschrieben, ohne, dass der Schreiberling das Kind jemals zu Gesicht bekommen hatte. Hätte ja auch sein können, meine Untersuchung sei Mist... Insgesamt war das Arbeitsklima dort auch schlecht und Pflege und Ärzte befanden sich irgendwie in einer Art Bürgerkrieg... Die Arbeit mit den Kids hat Spaß gemacht, das drum rum aber eher weniger.
4. Famulatur
Transplantationschirurgie Down Under.
War eine grandiose Zeit, medizinisch gelernt hab ich aber eher weniger Ich durfte alles machen was ich wollte, musste aber nicht. Da passiere es auch schon mal, dass im Fahrstuhl jemand fremdes zu dir sagte "Hey du bist Student? WÜrdest du gern bei ner Hernien-OP assistieren?" Und schwups stand man mit dem Fremden im OP und war erste Assistenz, durfte nähen und ihn ausfragen. Ich bekam viel frei zum Reisen, es war alles eher eine Kann- als eine Musssache. Alle waren super nett und wollten mir unbedingt viel bebringen. Aber insgesamt war das Arbeiten dort sehr chaotisch und unorganisiert und das Tagesprogramm bei weitem nicht so straff wie ich es dann im PJ kennen gelernt habe.
Hätte vielleicht noch mal ein wenig über den Tellerrand schauen sollen im Nachhinein. Gyn hätte mich auch interessiert. Aber seis drum, überall hab ich wertvolle Erfahrungen gesammelt... Und wenn es nur darum geht, mürrische Schwestern für sich zu gewinnen. Famulaturen sollen Spaß machen und sind wirklich eine Tolle Chance, Klinikluft zu schnuppern und auch fachlich viel zu lernen. Macht das beste draus!