Die Freuden und Leiden der jungen Vorklinik-Studenten

[Sternchenhase]

Ja, da hast du Recht.

Aber es gibt trotzdem diese Zeiten, in denen man sich hinterfragt, meistens, wenn man mit Menschen zusammen ist, von denen es scheint, dass ihnen alles wesentlich leichter fällt, als einem selbst. Und auch wenn dieses Studium nicht intellektuell fordernd ist, muss man doch mit dem Zeitdruck und der Masse klarkommen.

Du hast ja bereits ein Studium hinter dir, und bist deswegen auch schon von Anfang an wesentlich organisierter gewesen, bzw. hast schon ein Studium geschafft, und das gibt vermutlich auch nochmal ein bisschen mehr Selbstvertrauen, oder?

[Arrhythmie]

Hm. Zum einen ja, zum anderen auch wiederum nicht. Ich hatte vor meinem Erststudium schonmal einen Medizinstudienplatz, den ich nicht angenommen habe, da ich mir das Studium nicht zugetraut habe. Zu viele Selbstzweifel und zu viele Menschen die mir reingeredet haben. Mit 19 war ich einfach noch nicht soweit meinem eigenen Weg zu vertrauen. Ich war eben leicht beeinflußbar und nicht selbstbewusst genug. Nun hat mich mein Weg quasi "rückgeführt" zur Medizin und ich weiß heute dass ich nichts anderes tun will, als eben jetzt Medizin zu studieren.

Es ist trotzdem `ne zweischneidige Sache, einerseits ärgere ich mich manchmal (eher selten), denn hätte ich sofort Medizin gemacht wär ich lange Arzt und nun vermutlich kurz vor dem Facharzt. (Vielleicht wär ich aber auch gescheitert, wiegesagt mit Anfang 20 war ich schon komplett anders - andere Einstellung etc.. keine Ahnung ob ich durchgehalten hätte)
Andererseits (und diese Seite überwiegt) bin ich ziemlich zufrieden - ich hatte ne tolle Zeit rückblickend, hab viel erlebt, im Ausland gelebt, bin mega viel gereist, hab Studienabschlüsse und eine interessante Ausgangsposition. Wie oft wurde ich in letzter Zeit über soziale Netzwerke aufgrund der Kombination Wirtschaft/Medizin von echt interessanten Arbeitgebern angeschrieben... Bin also mittlerweile mega entspannt was meine berufliche Zukunft angeht - hab ein zweites Standbein & Einblick in eine andere Welt, eine nicht-medizinische Welt. Das ist recht viel Wert und es entspannt. Ja, in der Tat. Ich kenn mich besser und ich weiß was ich leisten kann, wenn ich etwas unbedingt will.

Und was das studieren ansich angeht - ja, ich mach mir schon oft auch Stress. Resultiert daraus dass ich ehrgeizig bin und es manchmal übertreibe. Und anderereits bin ich auch wieder in vielen Situationen -wie ich es beschrieb- mega entspannt. Was soll mir passieren? Ich mache das, was mir jetzt Freude bereitet, bin finanziell abgesichert, hab `ne tolle Familie und schätze meine "zweite Chance" (Medizin) sehr. Ich weiß nun mit Ende 20 was ich will und was ich definitiv nicht will, und aus diesem Medizinstudium müsste man mich jetzt schon rausprügeln. Denn freiwillig geh ich nicht

[Sternchenhase]

Denn freiwillig geh ich nicht

[Kiddo]

kiddo, wo bist du denn gerade in Anatomie, bzw. was hast du denn schon alles gemacht?

Sternchenhase, das kann ich dir momentan selbst nicht so genau sagen. Wir haben zu Beginn des Kurses lange über den Hals gesprochen und da auch schon recht viel präpariert. Das hat mich bei Thorax und Abdomen etwas zurückgeworfen. Thorax hab ich soweit fertig (zumindest grob), Abdomen muss ich heute nacharbeiten.

Wie läuft es bei dir?

[Sternchenhase]

Ich habe Rumpf, Thorax, Abdomen und Becken durch seit heute (Beckenbodenmuskeln sehr schlampig, und männl. Geschlechtsorgane hab ich jetzt auch nicht so genau gemacht). Mir fehlt noch Embryo Herz und Geschlechtsorgane mit Descensus und so.
Hab vorhin mit Kopf angefangen, aber das wird auch nicht so mein Thema...

Ich habe jetzt schon wieder das alles vergessen, was ich am Anfang gelernt habe. Die Woche drauf kann ich nicht lernen (2 BC-Testate; BC-, Psycho-, Anatomie-Seminar; Physio-Referat und Präpkurs natürlich ).
Psycho geht mir momentan echt auf den Keks und ich glaube nicht, dass man Kopf-Hals in 6 Tagen schafft.

Ich hätte einfach mal gerne ein Erfolgserlebnis. Immerhin muss ich kein Versuchsmaterial für den Physio-Versuch "Niere" bereitstellen, dafür bin ich auch schon dankbar.