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Sicherlich lernt man viel Blödsinn, aber das Beispiel mit den gramnegativen Bakterien gehört sicherlich nicht dazu. Die werden Euch nämlich spätestens in Mikrobiologie und Pharma noch hin und wieder über den Weg laufen. Und eventuell auch hin und wieder in der Klinik... Und dann gibts da noch ein oder zwei andere Bakterientypen.
Dass das nicht Physikumswissen ist, ist mir auch klar. Aber wenn man nur einfache Fragen stellen würde, könnte auch niemand mehr durchfallen. Was wohl auch nicht Sinn und Zweck des Physikums ist.
In den meisten Bereichen der Medizin wird man wohl nie wieder wissen müssen, was Caspasen sind, wenn man aber ein bißchen Forschung in Richtung Tumoren betreibt, wird man sie aber denke ich ziemlich schnell wieder brauchen, wenn sie - so wie ich das soweit verstanden habe - mit Apoptose zu tun haben. Wer an einer Universitätsklinik arbeiten möchte, wird auch nicht ganz um die Forschung herumkommen. Und man studiert schließlich nicht Ophtalmologie oder Diabetologie sondern Medizin. Dass man mehr als nur das Spezialfach, was man später einmal zu praktizieren gedenkt lernen muss, sollte doch selbstverständlich sein. Allein damit man weiß, zu welchem Facharzt man einen Patienten schicken sollte und ob das im Zweifelsfall sogar obendrein noch schnell gehen muss.
Mich nerven die IMPP Details auch, aber knapp 80% der Fragen kann man ohne übertriebenes Detailwissen beantworten (oder mit Detailwissen, dass sich in den vergangenen Jahren ständig wiederholt hat). Die anderen Fragen sind halt die, die zur eins Fehlen. Wer, wie ich, mit weniger zufrieden ist, muß sie nicht beantworten können. Das war in der Schule doch nicht anders. Ein paar Fragen die leicht waren, viele die mittelschwer und wenige, die wirklich schwer waren und die guten Schüler vom Durchschnitt trennten.
Das eigene Examen kommt einem schwieriger vor, wenn es das dann auch wirklich war, wird die Bestehensgrenze nach unten verlagert - dadurch relativiert sich das alles wieder.
Und wenn man den gegenwärtigen Stand der Forschung betrachtet, dann fragt das IMPP im großen und ganzen doch oberflächliches Wissen ab. Dass die eine oder andere knackige Frage dazukommt ist eigentlich fast unvermeidbar, wenn die Menschen, die sich die Fragen ausdenken sich ein bißchen up-to-date halten. Für die ist es eben Oberflächenwissen.
Was wollte ich damit sagen?
Das Physikum ist nicht unmöglich. Manche müssen mehr, manche weniger lernen. Manche kommen besser, manche schlechter mit der Prüfungssituation und den MC Fragen zurecht. Über die Jahre hinweg war aber kein Physikum so viel schwerer als die anderen. Fragen wiederholen sich wirklich immer nur wenige - nur die Themen bleiben ähnlich. Ansonsten erstmal abwarten wie die Bestehensgrenze ist...