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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #46
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Index75 Beitrag anzeigen
    Nach der Arbeit zu wissen, dass man eine Blutung erfolgreich therapieren konnte, ohne dass der Patienten dem OP-/Narkose-risiko ausgesetzt werden musste...
    Der Text den ich hier schreiben wollte war länger als der ursprüngliche Text von Index75. Das war dann doch zu viel. Aber ich kann den Satz trotzdem nicht unkommentiert stehen lassen.
    Ich find das sowas von überheblich und realitätsfremd. Ich kenn bisher keine Radiologen mit eigener Betten-Abteilung oder eigener Notaufnahme. Sie sind damit keine patientenführende Fachrichtung. Radiologen sind daher immer Hilfsarbeiter oder Zu-Arbeiter. Nicht die Entscheider für die Therapie. Die Therapieentscheidungen werden von den patientenführenden Fachrichtungen getroffen, zum Beispiel den Internisten oder Chirurgen. Und wenn die Radiologen eben mal nicht die Blutung stillen, dann sind es wieder die Internisten oder Chirurgen die sich darum kümmern müssen. Ok, bei Blutung meist die Chirurgen.
    Und dass OP nicht unbedingt mit Narkose zu tun haben muss... es gäbe noch so viel zu erwidern.



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  2. #47
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    Es gibt sehr wohl bettenführende Radiologien… und Neuroradiologien… weiß ich, hab da gearbeitet. Und die Frage, wer "mal wieder ran muss", wenn "die Anderen es verkackt haben", ist auch keine Einbahnstraße.



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  3. #48
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    Zitat Zitat von anignu Beitrag anzeigen
    Der Text den ich hier schreiben wollte war länger als der ursprüngliche Text von Index75. Das war dann doch zu viel. Aber ich kann den Satz trotzdem nicht unkommentiert stehen lassen.
    Ich find das sowas von überheblich und realitätsfremd. Ich kenn bisher keine Radiologen mit eigener Betten-Abteilung oder eigener Notaufnahme. Sie sind damit keine patientenführende Fachrichtung. Radiologen sind daher immer Hilfsarbeiter oder Zu-Arbeiter. Nicht die Entscheider für die Therapie. Die Therapieentscheidungen werden von den patientenführenden Fachrichtungen getroffen, zum Beispiel den Internisten oder Chirurgen. Und wenn die Radiologen eben mal nicht die Blutung stillen, dann sind es wieder die Internisten oder Chirurgen die sich darum kümmern müssen. Ok, bei Blutung meist die Chirurgen.
    Und dass OP nicht unbedingt mit Narkose zu tun haben muss... es gäbe noch so viel zu erwidern.
    Verstehe überhaupt nicht, was an seinem Satz problematisch war... Da lese ich eher aus deiner Antwort gewisse Komplexe raus...



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  4. #49
    Banned
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    Der Begriff "Hilfsarbeiter" ist offensichtlich sehr subjektiv. Das daran festzumachen, ob eine Abteilung eigene Betten hat, finde ich absolut schwachsinnig. Einer der Hauptgründe, warum ich in die Radio gegangen bin war, dass ich keine Lust auf die ganze Hilfsarbeit auf Station hatte. Die ständigen ewigen Visiten mit Fragen wie "Können wir den Herrn x entlassen oder ist er zu Hause nicht gut genug versorgt? Kriegen wir für Frau y einen Heimplatz? Sollen wir bei Herrn z das Diuretikum doch wieder um 10 mg erhöhen nachdem wir es gesten um 10 mg gesenkt haben? Wann kommen endlich die Angehörigen Von Herr b für das Aufklärungsgespräch und warum hat Hausarzt c immer noch nicht den Medikamentenplan von Patient d gefaxt?" fand ich einfach überhaupt nicht erfüllend.

    Als Radiologin beschäftige ich mich dagegen fast den ganzen Tag mit Tag mit rein medizinischen, meistens hoch therapierelavanten Fragestellungen.

    Eine eigene Notaufnahme brauchen wir nicht, denn wir sind an allen anderen Notaufnahmen beteiligt. Jeder Schockraum läuft mit unserer Beteiligung, so gut wie jeder neurologische Notfall bekommt Bildgebung bei uns, genauso wie jedes akute Abdomen und so gut wie jeder Patient mit kardialen oder pulmonalen Problemen. Nach unserer Diagnose richtet sich dann meistens, was mit dem Patienten weiter passiert. Wir sind die, die die Weichen stellen und dann zu unseren "Hilfsarbeitern" sagen "Hey Chirurg/Internist, der Patient hat eine Appendizitis/Lungenembolie, kümmer dich mal drum." Dann kann der Internist in sein Büchlein schauen wie er unsere Diagnose therapieren kann und sich dann freuen, dass er der "Therapieentscheider" ist. Ist jetzt genauso überspitzt formuliert wie von anignu.
    Aber ohne uns Radiologen würde jede Notaufnahme zusammenbrechen. Wenn keine Internisten mehr da sind, funktioniert die Notaufnahme der anderen Fächer noch weitestgehend. Wenn kein Radiologe im Haus ist, dann ist das für alle Notaufnahmen ein sehr großes Problem. Wenn wir also "Hilfs- und Zuarbeiter" sind, dann sind wir offenbar überaus wichtige Hilfs- und Zuarbeiter.

    Was Interventionen angeht, haben wir in unserer Abteilung keine Betten. Trotzdem visitieren wir unsere Patienten auf den anderen Stationen und kümmern uns um die Folgen unserer Interventionen. Den Rest (die "Hilfsarbeiten") geben wir an die Station ab. Teils bügeln wir mit unseren Interventionen aus, wenn eine andere Fachrichtung Mist gebaut hat, ab und zu muss ein Chirurg ran, wenn wir nicht weiterkommen oder es eine Komplikation gab. Einige Therapien, z.B. onkologische, sind chirurgischen Eingriffen gleichgestellt und oft weniger invasiv, in vielen Fällen muss aber auch gleich ein Chirurg ran. Deshalb gibt es mehr Chirurgen als Radiologen. Die Arbeitsteilung ist insgesamt fair und die Zusammenarbeit zwischen den Fachrichtung läuft bei uns weitestgehend gut. Wenn man natürlich jemanden wie anignu im Haus hat, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es Probleme mit der Zusammenarbeit gibt.

    Fakt ist, dass die Radiologie derzeit eine der wichtigsten, interessantesten, vielseitigsten und besten Fachrichtungen ist. Wir sind keine billigen Hilfsarbeiter, sondern wir sind sehr oft die Voraussetzung dafür, dass ein Arzt einer anderen Fachrichtung überhaupt eine sinnvolle Therapieentscheidung treffen kann.



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  5. #50
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Geringschätzung irgendwelcher anderer Fachrichtungen "Bildergucker" ist mir immer relativ egal gewesen. "Landunter" war immer, wenn der Radiologe nicht greifbar war, ein paar Ärzte weniger im stroke oder Schockraumteam war nie ein Drama...Rein subjektiv für mich ist es so, daß sich die meisten großen Fachrichtungen dann doch bzgl. ihrer Therapie hinter der Radiologie "verschanzen" angefangen von Neurologie zu gefühlt 100% Patientengut, dann Chirurgie und dann Innere. Kliniken, wo man eine Appendicitis auch ohne CT diagnostizierte, sind schon selten gewesen.
    Außerdem sollte ein guter Radiologe fachlich in der Lage sein, auch ohne größere Vorbereitung völlig verschiedene Fallbesprechungen und Konferenzen (z.B. Gefäße, Uro, HNO, Onko, MKG) jeweils aus dem FF zu beherrschen, was per se se eine gewisse Flexibilität, Detailwissen in vielen Fachgebieten und "Übertellerrandguckerei" erfordert.
    Geht man aus dem Krankenhaus raus, wird man relativ schnell feststellen, daß seitens der Überweiser selbst solche simplen Dinge wie V.a. Pneumonie, Erguß, Konkremente oder einfach nur "Schmerzen" zum Radiologen geschickt werden (wenn es noch einen gibt)
    Was die Gefäßchirurgie angeht: in den meisten Häusern, in denen ich gearbeitet habe, wurden zeitkritische Fälle tatsächlich erst mal den Radiologen überantwortet und die Gefäßchirurgie erst dann ins Boot und aus dem Bett geholt, wenn 1) die Radiologie nicht weiterkam und 2) wirklich zeitnah operiert werden mußte (amputieren geht auch am nächsten Morgen noch).
    Das ist auch der Grund, weswegen ich mich immer wundere, wenn Gefäßchirurgen als hochqualifizierte Fachkräfte für allgemein-chirurgische Ambulanzdienste "verheizt" werden, wie es bei anignu der Fall zu sein scheint.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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