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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #41
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    Hallo, ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und möchte nun auch einmal meinen Senf
    dazugeben.
    Ich bin Interventioneller Radiologe an einer großen Uni-Klinik und möchte einmal über meine
    Erfahrungen schreiben.
    Allgemein: Die Radiologie ist eines der spannendsten und herausragendsten Querschnittsfächer,
    welche es gibt. In keinem anderen Fach kann man so umfassend entweder in die Breite oder in die Tiefe
    gehen; die verschiedenen Subspezialisierungen, welche sich herausgebildet haben belegen dies.
    Gleichwohl durchlebt auch die Radiologie einen Wandel und die anderen klinischen Fächer entdecken,
    auch natürlich im Rahmen der Auslastung von OP-Kapazitäten und der Abrechnungsrelevanz die
    minimalinvasiven Therapien für sich. Das ist gerade in Deutschland, wo es (noch) kein gutes IR-Curriculum
    gibt und die anderen Fachgesellschaften sich nach und nach IR-Inhalte in ihre Ausbildungskataloge schreiben sicher
    nicht unproblematisch. Unser Fokus bleibt aber in der Interdisziplinarität, im Dialog und der Qualität der Versorgung.
    Ich mache Interventionen auch ggf. mit den Gastroenterologen, Gefässchirurgen und Angiologen zusammen.
    Wer die Interventionen macht, entscheidet letzlich die Klinikleitung, so gibt es Kliniken in denen der IR PTAs
    macht und ebenso Kliniken, wo der Angiologe die PTAs macht. Wichtig ist, dass man seinen Job gut macht, dann
    bekommt man, wie in meinem Fall, ggf. auch fächerübergreifend gute Stellenangebote.
    Zur Jobzufriedenheit: das Gehalt bewegt sich als OA incl. Dienste etwas über dem Gehalt eines angestellten FA
    in der Niederlassung, hier gibt es Korrekturbedarf, der aber in Schlüsselpositionen auch nachverhandelt werden kann.
    Aber aus meiner Sicht lebt man nicht für das Geld allein und man kann als "echter Arzt" arbeiten, auf Augenhöhe
    mit allen anderen Disziplinen. Es gibt einem Menschen, nicht nur den ärztlich Tätigen, das Gefühl, ein sinnerfülltes Leben zu führen.
    Nach der Arbeit zu wissen, dass man eine Blutung erfolgreich therapieren konnte, ohne dass der Patienten dem
    OP-/Narkose-risiko ausgesetzt werden musste....hier gibt es viele Beispiele und positive Erlebnisse, die das Vertrauen
    der Patienten und Zuweiser und in die eigene sinnbehaftete Tätigkeit über Jahre stärkt.
    Kommen wir zur Tätigkeit des niedergelassenen Kollegen:
    Mit diesem Thema habe ich mich nach der FA-Prüfung auseinandergesetzt (=Analyse Work-Life-Ballance).
    Hier wird der Arzt zum Unternehmer mit allen Nachteilen und Vorteilen. Der wesentliche Nachteil besteht aus meiner Sicht darin, dass neben dem zeiteffizienten Arbeiten, (Respekt, wer den pers.Kontakt (nicht nur zu Privatpatienten) schafft) kein Einfluss auf die Gewinnerwartung (z.B.neues Produkt, Leistung) besteht, während die Punktewerte immer weiter fallen. Das heisst, es werden mit grosser Wahrscheinlichkeit immer mehr Befunde notwendig sein, um den Umsatz zu halten. Dafür muss man sich über einen langen
    Zeitraum hochstellig verschulden. Vielen Praxen geht es nur noch mit den Privatpatienten wirtschaftlich gut. So etwas würde kein
    Unternehmer am freien Markt machen. Hinzu kommen politische Unsicherheiten, das Thema Bürgerversicherung steht immer wieder
    einmal auf der Agenda. Vorteil: kein Dienste, das ist in der Tat einer der Hauptgründe, warum sich viele für die Niederlassung entscheiden und das sollte man sich gut überlegen. Nachteil: Qualität, die meisten ext. mit zeitoptimierten Protokollen erstellten Befunde mit die mir in den Tumorboards unterkommen sind von grausiger Qualität, wen das nicht stört...
    4 Wochen Urlaub in 3 jahren und 65h/Woche + das ist aus meiner Sicht nicht erstrebenswert aber unternehmertypisch auch in anderen Branchen. Nur die 250k€/Jahr werden sich aus meiner Sicht nicht halten lassen. Hinzu kommt, dass es in den attraktiven
    Regionen keine Kassensitze zu erschwinglichen Preisen gibt, oder dass diese einfach von Unternehmen aufgekauft werden, welche dann FÄ anstellen.

    Also kurzum mein Rat an die heranwachsende Generation von Medizinern:
    Macht das, wohin Euch Euer Herz zieht und probiert ruhig mal was aus. Der Arbeitsmarkt für Mediziner war noch nie so gut.
    Fachlich gut werden könnt ihr nur in dem was ihr liebt, das Geld bzw. die guten Stellenangebote kommen dann von allein.



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  2. #42
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    Aber wie ist es mit der Stellensituation für Einsteiger? Im Raum Köln Bonn soll diese extrem schlecht sein, d.h. freie Stellen sind wirklich rar gesät?!



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  3. #43
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    Ich bin auch nicht direkt in die Radiologie gekommen. 1-2 Jahre Chirurgie oder Innere Medizin schaden niemandem. Die meisten meiner rad. Kollegen haben in anderen Fächern vorher gearbeitet.



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  4. #44
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    Hö? War letztes Jahr im Raum Köln in der Radio zum hospitieren. Da wollten drei Assis aufhören bzw. einer hat sicher aufgehört. Glaube also, man hat bessere Karten als man denkt, wenn man ein wenig rumfragt und sich anbietet.

    Jahre in anderen Disziplinen schaden wahrscheinlich nicht, man lernt ja etwas. Aber die Zeit hätte man genauso gut in den Radio Facharzt stecken können und man hätte Erfahrungen sammeln können. Als Nuki kämpfe ich immer wieder mit dem Gedanken an den Doppelfacharzt. Interventionen sind super, CT/ MRT auch. Bei röntgenbefunden kotze ich irgendwann, müsste man aber durch. Naja, habe noch ein wenig Zeit mich zu entscheiden.



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  5. #45
    Banned
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    Zitat Zitat von Federgt Beitrag anzeigen
    Hö? War letztes Jahr im Raum Köln in der Radio zum hospitieren. Da wollten drei Assis aufhören bzw. einer hat sicher aufgehört. Glaube also, man hat bessere Karten als man denkt, wenn man ein wenig rumfragt und sich anbietet.

    Jahre in anderen Disziplinen schaden wahrscheinlich nicht, man lernt ja etwas. Aber die Zeit hätte man genauso gut in den Radio Facharzt stecken können und man hätte Erfahrungen sammeln können. Als Nuki kämpfe ich immer wieder mit dem Gedanken an den Doppelfacharzt. Interventionen sind super, CT/ MRT auch. Bei röntgenbefunden kotze ich irgendwann, müsste man aber durch. Naja, habe noch ein wenig Zeit mich zu entscheiden.
    Nur weil letztes jahr 3 assistenten aufgehört haben, heißt das ja nicht, dass ein dreiviertel jahr später noch stellen offen sind ;)

    In der radio ist die stellensituation als kompletter anfänger schon zumindest nicht ganz so gut wie in der inneren o.ä. Habe damals etwa 25 bewerbungen geschrieben für 3 vorstellungsgespräche. Waren aber auch viele Initiativbewerbungen dabei. Die Stellen hätte ich dann alle drei bekommen, zwei direkt, eine ein halbes jahr später.

    Ist jetzt nicht so, dass die konkurrenz extrem stark wäre, aber es gibt eben einfach nur eine begrenzte zahl an freien stellen. Wenn du so eine ausfindig machst, hast du als Muttersprachler auch als Anfänger gute Chancen.

    Bei uns sind kürzlich mehrere neue Stellen geschaffen worden, die komplett mit ausländern besetzt wurden. Nicht dass die per se schlechter wären, aber das sprachniveau ist teils so, dass es bis zur vollen dienstfähigkeit sicherlich mehrere jahre dauern wird. Da wäre ein muttersprachler sicher bevorzugt worden, der nach spätestens einem jahr nachtdienste machen kann, weil er zumindest ungefähr begreifen kann, was um ihn rum so passiert.



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