Kurzum: leider ja.
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Ist jetzt zwar OT- aber weil ich das jetzt schon in diversen threads gelesen habe...
Ist es wirklich so, dass man in D in einigen Kliniken weder als Patient noch als Kollege nicht mit einem Arzt kommunizieren kann, weil dieser der deutschen Sprache nicht mächtig ist? Dass Fehler auffallen, einige Wörter unbekannt sind, einige Briefe fehlerhaft sind etc.- klar, verstehe ich. Aber werden tatsächlich Ärzte eingestellt, bei denen die Kommunikation von vornherein unmöglich ist? Hier im Forum klingt es oft nach "Deutschkenntnisse und man ist sofort willkommen".
Ich wundere mich allerdings. Bin zwar erst kurz vorm PJ, aber in all den KHs und Abteilungen, in denen ich bisher war, habe ich damit bisher überhaupt keine Erfahrungen gemacht.
Ich frage mich, wie dann ein Vorstellungsgespräch etc. zustande kommt. Und Ärztemangel hin oder her- aber ist das versicherungstechnisch nicht auch riskant?...Ich meine mich zu erinnern, jemand-glaub es war Frau Pelz- hat von einem Kollegen geschrieben, der einen vom KH angebotenen Kurs nicht machen wollte. So eine Einstellung kann mich sich also leisten?
Also, wird es einfach nur überspitzt ausgedrückt, oder existieren diese Verhältnisse tatsächlich?
Kurzum: leider ja.
Es gibt keinen Ärztemangel. Es gab noch nie mehr Ärzte in Deutschland und wir haben eine der größten pro-Kopf Ärztedichten
weltweit.
Laut statistischem Bundesamt haben wir 37 Ärzte pro 10.000 Einwohnern, die USA (dem "Mutterland der Geld-Effizienz")
24.
"Ende 2012 gab es laut Bundesärztekammer 348.695 berufstätige Mediziner, das waren 1,9 Prozent mehr als 2011. Seit dem Jahr 2002 hat sich die Zahl um 15,8 Prozent erhöht." wikipedia
Es wird nur vom Ärztemangel schwadroniert, um Lohndumping betreiben zu können. Mehr Konkurrenz, weniger Lohn.
Die Erdbeerpflücker haben es vorgemacht und jetzt sind wir bei den Ärzten angelangt.
Mal ganz abgesehen davon, dass die Menschen in Rumänien eventuell auch Ärzte brauchen?!?
Wie kann ich Arzt eine Entscheidung gutheißen, die Menschen in anderen Ländern benachteiligt.
Mensch ist schließlich Mensch. Wir als reiche Industrienation können viel eher strukturelle Probleme in Angriff nehmen, als
die ärmeren Balkanstaaten.
Für Rumänien ist letztendlich die Ausbildung eines Arztes viel teuerer, als für Deutschland.
Wir haben ein Ressourcenproblem. Solange der Internist als realen Stundenlohn 5€ netto kriegt, ist er günstiger als
ein Sekretär. Solange wird ein Arzt die Aufgaben eines Sekretärs mitmachen.
Wo gibts denn 5 Euro Stundenlohn?
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Nun ja, aber einen relativen Mangel muss es ja wohl geben, wenn solche Verhältnisse existieren. Nur weil die Statistik ein Mehr an Ärzte angibt, bedeutet das ja nicht, dass jede Abteilung sich auch daran erfreuen kann. ...Und was bedeutet denn "berufstätige Mediziner"- sind damit alle Mediziner gemeint? Auch die, die patientenfern arbeiten?
Wenn es diese "Not" nicht gäbe, warum dann Ärzte einstellen, die letztendlich mehr Arbeit bedeuten? Durch die Sprachbarriere arbeiten diese doch langsamer, nicht? Briefe müssen öfters korrigiert werden, manche Aufgaben müssen dann von anderen Ärzten übernommen werden etc...also nicht wirklich eine Entlastung für die Abteilung.
Und Stichwort Dumping- der ausländische Arzt wird doch nicht anders bezahlt als seine Kollegen?
Ich beziehe mich auf Ärzte, die ein gravierendes Kommunikationsproblem verursachen...nicht auf Ärzte, denen man die ausländischen Wurzeln anmerkt.
@Thomas24: Wie kommuniziert man dann mit dem Pflegepersonal? Wie macht man die Visite? Röntgenbesprechung, Morgenbesprechung etc...Wie führt man eine Anamnese und Untersuchung durch?!?
Besteht nicht ständig die Gefahr, dass es zu Behandlungsfehlern kommt, weil der Arzt den Hinweis eines Kollegen oder wichtige Infos eines Patienten bei der Anamnese nicht verstanden hat?