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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Administrator Avatar von Brutus
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    Tja, da die Zeit des Abschimmelns auf Feuerwachen oder NEF-Dienstzimmern vorerst vorbei ist, nun ein Fallbeispiel aus dem Krankenhaus(-alltag?).

    Es ist ein schöner Samstagabend. Ihr habt am Wochenende Rufdienst, bislang ist es ruhig.
    Gerade hat Argentinien Belgien glanzlos aus der WM gekickt, und nun freut ihr euch auf Holland gegen Costa-Rica. Aber da habt ihr die Rechnung ohne den Chrirugen gemacht.
    Um halb zehn geht euer Handy und die Pforte verbindet Euch zum Diensthabenden.
    "Hallo! Ich habe hier einen Patienten mit einem Dünndarmileus. Den möchten wir operieren. Wann kannst Du denn da sein?"

    Eine gute 3/4 Stunde später befindet Ihr Euch auf der ITS und seht dort die Schwestern und den Chirurgen relativ entspannt sitzen. Der Patient liegt in der 4!

    Auf geht's!
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  2. #2
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Erstmal: Wie alt ist denn unser Patient?

    Was sagt uns denn der erste Blick auf den Monitor? RR? Puls? Sättigung? Temperatur?
    Und haben wir ein aktuelles Labor? Interessieren würde mich als Anästhesist jetzt vorallem: Hb, K+, Krea, Harnstoff, Harnsäure, CRP, Leukozyten, Lactat? Evt. kapilläre BGA?

    Hat der Patient aktuell Beschwerden? Wenn nein, warum nicht? Hat er schon die ordentliche Dröhnung bekommen? Wie ist der Ileus diagnostiziert wurden? Röntgen-Abdomen?

    Ansonsten: Seit wann hat der Patient Beschwerden? Wann hat er das letzte mal abgeführt? Übelkeit oder Erbrechen? Vorerkrankungen? Medikation? Wann hat der Patient das letzte gegessen und getrunken?



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  3. #3
    Administrator Avatar von Brutus
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    Also in dem Zimmer liegt ein 53j Patient, dem es augenscheinlich nicht gut geht. Ein bißchen kachektisch, müde, abgeschlagen.
    Die Vitalwerte sind aber in einem guten Bereich. Ein bißchen tachykard um 100/min, RR 160/85, SO2 97%. Temperatur bei 37,8°C, ein aktuelles Labor gibt es nicht, aber ein POCT-Labor ist gemacht. Hb bei 16g/dl, CRP 3, Leukos 11. Eine BGA haben wir nicht. Gerinnung: Quick im POCT 65%, allerdings bei einer Abweichung von 20 nach oben oder unten...
    Dem Patienten ist immer noch ziemlich übel, er würgt intermittierend. Seit dem Morgen immer wieder stuhlig erbrochen, Schmerzen im Oberbauch.
    Er wurde erst vom Chirurgen gesehen, im Rö-Abdomen 2 DD-Spiegel. Da im Labor nix wildes war, wurde er zum Internisten geschickt mit V.a. Enteritis. Allerdings hat der Internist dann bei weiter bestehender Überkeit und Erbrechen ein CT anfertigen lassen und dort ist ein DD-Ileus zu sehen, mit DD-Spiegeln und einem Konglomerat / TU im Oberbauch.
    Ansonsten nimmt er keine Medikamente, zuletzt am Morgen getrunken aber nichts gegessen, und seitdem eben "nüchtern" bei fortlaufendem Erbrechen...
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  4. #4
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Naja, das geht ja noch. Bekommen wir von Kollege Chirurg noch Zusatzinfos? Ist der Patient aufgrund dieser Symptomatik aufgenommen worden oder ist er wegen was anderem im Haus? Relevante Begleiterkrankungen?
    Bei stuhligem Erbrechen freut er sich bestimmt auch über eine Magensonde, so er die nicht schon hat....
    So richtig Ileuskrank im Vollbild scheint er ja noch nicht zu sein, dennoch kann er sicher schon mal was an Flüssigkeit bekommen. Die weitere Instrumentierung mit Monitoring und Zugängen würde ich von den Begleiterkrankungen und dem Gesamtzustand abhängig machen; Ileuspatienten können natürlich auch oft lang kompensieren um dann in der Einleitung so richtig abzuschmieren...daher eher großzügig Arterie und ZVK, letzteres aber auch gern in Narkose.



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  5. #5
    Administrator Avatar von Brutus
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    So richtig viel kann der Chirurg auch nicht erzählen. Der Patient gibt an, vor 22 Jahren nach einem Ulcus eine 2/3 Resektion des Magens bekommen zu haben. Seitdem nie wieder Probleme mit dem Magen gehabt. Kein Sodbrennen o.ä.
    Medikamente nimmt er keine ein. Ist seit der Magen-OP nie wirklich krank gewesen. Erst seit heute morgen sei es ihm ständig übel und er müsse immer wieder stuhlig erbrechen. Deswegen sei er am Nachmittag ins KH gegangen (also selbst!).
    Eine MS hat ihm noch niemand gelegt.
    Laut Chirurg hat er aber aufgrund der Schmerzen schon eine Ampulle Dipidolor bekommen. Damit geht es ihm leidlich gut. Die Schmerzen sind deutlich besser, die Übelkeit allerdings nicht.
    Des weiteren habe man Kreuzblut abgenommen und 2 Konserven in Auftrag gegeben. Die sind aber noch nicht da, aber auf dem Weg...
    Der Chirurg möchte so schnell wie möglich in den OP. Und angesichts der Uhrzeit will ihm da auch niemand so wirklich widersprechen. Oder doch?
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