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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    03.02.2011
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    Hallo,

    da es hier im Forum schon so viele Erfahrungsberichte zu verschiedenen Ausbildungsberufen zur Wartezeitüberbrückung gibt, aber ich (schon damals) nicht viel zum Ausbildungsberuf MFA gefunden habe, möchte ich das hiermit mal nachholen

    Zuerst einmal - MFA bedeutet "Medizinische(r) Fachangestelle(r)" und ist quasi das, was früher als Arzthelferin bekannt war. Wie ich dazu gekommen bin, ausgerechnet diese Ausbildung zu machen? Nun, nach dem Abi (2012) ging es mir wie vielen hier - der Schnitt reichte nicht für den sofortigen Beginn des Medizinstudiums, also musste eine vorübergehende Alternative/Überbrückung her. Ich habe mich also informiert und da ich mich mit der Pflege nicht wirklich identifizieren konnte und der Ausbildungsbeginn zur GUK für mich ungünstig lag (hätte erst im April anfangen können, d.h. über ein halbes Jahr "nix" zu tun gehabt), fiel das schon mal aus. OTA/MTA etc. hätten mich sehr interessiert, war aber leider nicht wohnortnah möglich (willkommen in der Pampa... äh, auf dem schönen Lande ). Und ein Umzug kam für mich auch nicht in Frage, da ich leider aus keiner Millionärsfamilie komme, sondern mein Geld für das kommende Studium etwas zusammenhalten musste ;)
    Als ich dann eines Tages die Zeitung las, stieß ich rein zufällig auf die Stellenanzeige einer allgemeinmedizinischen Praxis, die eine Auszubildende zur MFA suchte. Ich konnte mir zunächst unter dem Beruf nichts vorstellen, informierte mich aber (hmmm... Arzthelferin. Hm. Wobei das eigentlich gar nicht so schlecht klang. Warum eigentlich nicht?), entschloss mich also dazu, mich einfach mal zu bewerben und wurde tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Nach einem Probearbeitstag war ich mir sicher, dass ich mir diese Ausbildung sehr gut vorstellen könnte und zwar aus folgenden Gründen:

    - in einer allgemeinmedizinischen Praxis hatte ich ein breites Tätigkeitsfeld, d.h. ich würde folgende Dinge lernen und habe sie auch gelernt: Blutentnahme, EKG, Belastungs-EKG, Spirometrie, RR, Impfen, s.c. und i.m.-Injektionen, Infusionen vorbereiten, Verbandwechsel, Inhalationen, Assistieren im OP (Excisionen und andere kleinere Eingriffe, Varizenverödung...), verschiedene Therapieformen wie Iontophorese usw.... Die Liste ist sicher nicht vollständig. Also nix mit Tippse, die nur am Telefon sitzt und sich um die Verwaltung kümmert ;)
    - Patientenkontakt und zwar von jung bis alt; ich habe von Kindervorsorgeuntersuchungen, Jugendarbeitsschutzuntersuchungen bis zu Reha-Anträgen und Demenztests/GBA alles vorbereitet/gemacht und sowohl nette als auch weniger nette () Patienten kennengelernt und das war der Bereich, der mir definitiv am meisten Spaß gemacht und mich auch in meiner Berufs-/Studienwahl bestärkt hat. Ich mag Patienten (auch Oma Müller, die vom Hund der Tochter ihrer Schwägerin erzählt )
    - Verwaltung: gut, war nicht mein Lieblingsgebiet, aber ich habe einen umfassenden Einblick in die Abrechnung, Orgnisation etc. einer Praxis bekommen, was sicher nicht schadet.
    - Ausbildungszeitverkürzung! Mit Abitur ließ sich die Ausbildung um ein ganzes Jahr verkürzen, sodass ich nach nicht mal ganz 2 Jahren fertig sein würde.


    So viel zu den positiven Dingen, es gab auch ein paar Haken ;)

    - Berufschule. Ich gehöre eigentlich nicht zu den arroganten Leuten, die sich wer weiß was einbilden, aber ich wäre hier vor Langeweile fast gestorben und meine Klassenkameradinnen waren stellenweise auch etwas - mhm, naja, nicht mein Fall. Nicht alle, aber doch recht viele ;) Aber vielleicht hatte ich auch nur Pech mit meiner Klasse. Jedenfalls fühlt man sich hier als Abiturient stellenweise doch etwas veräppelt. Und wenn dann Mitschüler im letzten Lehrjahr und keine 3 Monate vor der Abschlussprüfung (!) Dinge loslassen, von wegen ein BZ von 300 sei bei einem Diabetiker voll gut und in Ordnung, dann... . Und das war nicht das Einzige, aber ich will hier jetzt auch nicht über meine ehemalige Mitschüler ablästern ;)
    - Gehalt. Gut, immerhin bekommt man Geld. Allerdings nicht sonderlich viel, ich frage mich, wie manche meiner Mitschüler davon ihr Leben und ihre Wohnung finanziert bekamen (nicht alle lebten daheim).
    - Ausbildung wird nicht an allen Unis angerechnet bzw. manche Unis rechnen pro Halbjahr, sodass eine verkürzte Ausbildung unter Umständen auch von Nachteil sein könnte. Da muss man sich halt selbst informieren bzw. überlegen, wo man hinwill/ob die Wunschuni diese Ausbildung boniert. Und wenn es dann immer noch nicht reicht, kann man ja in dem Beruf noch ein Jahr (mit etwas mehr Gehalt) weiterarbeiten, da dies bei den Halbjahren oft auch anerkannt wird (es heißt oft pro Halbjahr einer anerkannten Ausbildung oder Berufstätigkeit in diesem Beruf oder so ähnlich). Daher muss das kein Negativpunkt sein ;)

    Alles in allem würde ich persönlich diese Ausbildung wieder machen, da ich das Glück hatte, in meiner Praxis viel zu lernen (meine Chefs wussten von meinen Plänen und haben mir auch einiges gezeigt/erklärt, mich mal zu einem Notfallhausbesuch mitgenommen etc. - waren auch sonst super nett!), ich einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit eines niedergelassenen Arztes bekommen habe, jetzt weiß, dass mir der Patientenumgang Spaß macht und die letzten 2 Jahre daher keineswegs "verschwendete" Lebenszeit waren. Ich habe eher das Gefühl, dass mir die Ausbildung gut getan hat und ich einfach nen anderen Blick aufs Leben habe wie damals als frisch gebackener Abiturient

    Aber ich glaube auch, dass das Arbeitsumfeld (wie überall...) stimmen muss, denn wenn man wirklich nur für die Terminvergabe oder sowas zuständig ist, macht es nicht wirklich viel Sinn.. Vorher also abklären, was die Praxis bietet! Ich denke auch, dass man in der allgemeinmedizinischen oder internistischen Praxis das breiteste Spektrum an Untersuchungsmethoden kennenlernt, in Fachgebieten wie HNO oder so lernt man zwar fachspezifische Dinge wie Audiometrie, aber dafür keine Grunddinge wie BE's, EKG oder sowas.

    Klar, rein fachlich lernt man als GUK-Pfleger oder so sicher mehr, aber rein von den Tätigkeiten und durch die Verkürzungsmöglichkeit halte ich diese Ausbildung nicht für die schlechteste Alternative. Und Grunddinge lernt man in der Berufschule auch, so ist es auch nicht. Das Fach Labor war zum Beispiel sehr interessant (Hämoglobinmessung, Leukozytenzählung, Harnsedimentuntersuchung, verschiedene Tests wie Troponin, HCG usw.) und Medizin ebenfalls, nur für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich. Aber das kann man ja im Studium vertiefen ;)

    Und auch Männer können die Ausbildung machen, ich hatte einen Kerl (und fast 30 Mädels) in meiner Klasse. Aber empfehlen würde ich es glaube nicht unbedingt

    Falls jemand Fragen hat, beantworte ich sie gerne!

    Liebe Grüße



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    23.03.2014
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    13
    Hi!

    Danke für deinen kleinen Einblick in die Ausbildung zur MFA. Ich komme durch meinen Abiturschnitt leider auch nicht auf direkten Wege ans Medizinstudium und überlege den Weg über eine Ausbildung zu gehen. Momentan bin ich noch unschlüssig in welche medizinische Ausbildungsrichtung es gehen soll.
    Du hast geschrieben, dass du deine Ausbildung verkürzt hast um ein Jahr. Ich dachte, dass wäre bei medizinischen Ausbildungen nicht möglich oder ist die der MFA da eine Ausnahme? Welche Voraussetzung hast du benötigt um auf zwei Jahr zu verkürzen?

    Danke im Voraus!



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    07.08.2011
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    929
    Ich habe die Operationtstechnischer Assistent Ausbildung gemacht. Hatte MFA Leite in meiner Klasse, die ihre erste Ausbildung als sehr viel weniger medizinisch qualitativ empfanden.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    1
    Hallo zusammen,
    Ich habe eine Frage.
    Die Ausbildung, ergibt sie sehr viel Anatomie?



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  5. #5
    Diamanten Mitglied Avatar von Kiddo
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    Marburg
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    1.962
    Hallo,

    ich habe auch den OTA gemacht und hatte dort zwei MFAs. Sie mussten die kompletten drei Jahre nochmal machen und sie haben ähnliches berichtet wie Sticks schon geschrieben hat. Vor allem in Anatomie haben wir im OTA bedeutend mehr gemacht.

    lg Kiddo
    "Why should it be the poor to die in combat zones? While congress and their children sit safe in their lavish homes?"

    - Anti-Flag -



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