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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Platin Mitglied Avatar von lilapple
    Mitglied seit
    11.05.2008
    Beiträge
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    Hallo,

    Ich habe im April Examen und ab Mai nächsten Jahres PJ und bereits jetzt beschäftigt mich die Frage, was ich mit meiner Approbation anfangen möchte, sehr intensiv.
    Schon seit Beginn des Studiums bin ich der Arbeit im OP sehr zugeneigt. Mit den Händen arbeiten, generell das "direkte" Tätigwerden (im Gegensatz zur Inneren), das sind einfach Dinge die mir echt Freude machen. Inzwischen hatte ich verschiedene Nebenjobs als OP Assistenz (Orthopädie, ein bisschen Gyn und Allgemeine, Thorax- und derzeit Handchirurgie), was meine Begeisterung für dieses Fach nicht geschmälert hat.

    Auf der anderen Seite bin ich 26 und mache mir natürlich so meine Gedanken über die nächsten Jahre und darüber, wie ich mir mein weiteres Leben so vorstelle.
    Während des Studiums habe ich außerdem festgestellt, dass mir mein Privatleben mit Hobbys (insbesondere Sport) und mein soziales Umfeld (Freunde treffen etc.) sehr wichtig sind und mir psychisch auch sehr gut tun.

    Wenn man hier so im Forum schmökert, stechen einem die doch recht harten Arbeitsbedingungen speziell in der Chirurgie ja schon ins Auge. 60 h Wochen, Dienste ohne Ende, auch am Wochenende.
    Versteht mich nicht falsch, ich träume nicht ilusionischerweise von einem easy-peasy Leben mit viel Kohle und wenig Arbeit. Aber der Gedanke, mit Anfang 30 nur noch für die Arbeit zu leben macht mir derzeit Bauchschmerzen und auch ein bisschen Angst. Ich meine, es kann schon sein und ich kann es mir generell auch vorstellen, das mir ein Job so viel gibt, dass ich gerne bereit bin übermäßig viel an Zeit und Kraft zu investieren. Aber derzeit erscheint das komplette Streichen meines Privatlebens noch etwas unverhältnismäßig, selbst wenn es sich um meinen Traumjob handelt. Von einem eventuellen Kinderwunsch mal ganz zu schweigen, wann das bei berufstätigem Partner möglich sein soll, ist mir derzeit noch ein Rätsel, aber darum soll es hier mal nicht gehen.

    Ich wollte nun mal in die Runde fragen, und es wäre sehr nett wenn sich insbesondere die Forenmitglieder aus den chirurgischen Fachrichtungen dazu äußern könnten, wie hierzu eure Erfahrungen sind.
    Ist es nun mal eine Entscheidung - Privatleben oder Chirurgie - oder hat sich hieran etwas geändert, bzw kommt es auch auf das Haus an?

    Noch zur Ergänzung: Welche chirurgische Disziplin mich am ehesten reizt, weiß ich derzeit noch nicht sicher, habe jedoch im jetzt kommenden Blockpraktikum + PJ noch Gelegenheit, mir Eindrücke zu verschaffen.
    Derzeit interessiere ich mich sehr für die Plastische Chirurgie, gerade mit dem rekonstruktiven Bereich, aber auch die Handchirurgie halte ich für ein sehr schönes Fach. Generell interessiere ich mich sehr für eine Fachrichtung, die mir den eventuellen Klinikausstieg und das Einsteigen in eine Praxis nach Erlangen des Facharztes offen halten würde.

    Für eure Erfahrungen danke ich euch herzlich im Voraus!



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  2. #2
    unsensibel Avatar von Lava
    Mitglied seit
    20.11.2001
    Ort
    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
    Beiträge
    30.088
    Wie immer gilt auch für diese Frage:

    1.) Ist das hier schon an anderer Stelle mehrfach diskutiert worden

    2.) Gibt es keine Pauschalantwort, weil jede Klinik verschieden ist

    3.) Musst du es wohl selbst herausfinden, wenn du es wirklich wissen willst.

    Ich habe im PJ noch gedacht, dass mir 60 Stunden oder mehr völlig egal sind, solange ich nur meinen Traumjob - Unfallchirurgie - machen kann und dass ich nachts um 2 genauso gern in den OP gehe wie morgens um 10. Mittlerweile ist mir mein Privatleben doch sehr viel wichtiger geworden. Meine derzeitige Stelle ist eigentlich recht human: man kommt häufig pünktlich raus, macht eigentlich selten mehr als anderthalb Überstunden (die sind allerdings leider regelmäßig erforderlich weil die Chefvisite bei uns so spät anfängt) und hat im Schnitt 3 bis 5 Dienste im Monat. Trotzdem: man macht 24h Dienste, man arbeitet an Wochenenden und an Feiertagen. Das ist einfach so und auch wenns weniger ist als anderswo, schränkt einen das bei der Freizeitplanung ein. Sich mit Freunden abzusprechen kann schwierig sein. Umso mehr, wenn die Freunde ebenfalls an Feiertagen und Wochenenden arbeiten. Das gilt allerdings nicht nur in der Chirurgie sondern in den meisten Fachrichtungen.

    Weiterbilder in plastischer Chirurgie sind natürlich sehr viel rarer als Unfall- oder Visceralchirurgie. Dementsprechend würde ich schätzen, dass dort der Druck und das Ellenbogenverhalten höher ist.
    Handchirurgie ist eine 3 jährige Weiterbildung, die sich an den Facharzt anschließt. Ein Jahr kann man sich vom Facharzt anrechnen lassen. Bis du Handchirurg bist, vergehen also mindestens 8 Jahren.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  3. #3
    Platin Mitglied Avatar von lilapple
    Mitglied seit
    11.05.2008
    Beiträge
    608
    Danke für deine Antwort. Speziell diskutiert für die chirurgische Fachrichtung hab ich es eben noch nicht gefunden.
    Und hab die Antwort schon erwartet, natürlich muss man letztendlich seine eigenen Erfahrungen machen, aber ich bin generell ein sehr planungswütiger und tendenziell ungeduldiger Mensch und informiere mich halt gerne im Rahmen der Möglichkeiten vorab.
    Ich hab einfach Angst eine Entscheidung zu treffen / einen Weg einzuschlagen, mit dem ich letztendlich unglücklich werde. Vielleicht ist das etwas idealistisch, aber ich bin derzeit schon noch der Meinung, das man nach einer dermaßen langen Ausbildung doch die Möglichkeit haben sollte, mit seinem Beruf glücklich zu werden..
    Wie die Weiterbildung zum Handchirurgen läuft, weiß ich bereits, bis das zur Debatte stünde, müsste ich ohnehin erst den FA Plastische oder Unfallchirurgie machen, ist also noch irre weit weg.
    Über weitere Erfahrungsberichte würde ich mich dennoch sehr freuen, genial wäre natürlich, wenn ein Assistenzarzt aus Würzburg sich hier im Forum tümmeln würde, aber ich denke da ist die Wahrscheinlichkeit dann doch recht gering ;)



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  4. #4
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
    12.09.2002
    Ort
    Jeg arbejder hjemmefra.
    Beiträge
    38.370
    Weil es bei Berufsanfängern und solchen, die es in naher Zukunft sein werden, gerne vergessen wird: Du bist mit deiner Entscheidung für eine Fachrichtung nicht auf Lebenszeit "verheiratet". Ich würde immer zuerst die Fachrichtung ausprobieren, die mir am besten gefällt. Wenn es dann nicht das ist, was ich mir vorgestellt habe... kein Problem: Fachrichtungswechsel. Das ist allemal besser als verzagt darauf zu warten, dass der perfekte Job im perfekten Fach vorbeikommt oder sich zu Tode zu planen. Und nein, potentielle Chefs haben in der Regel kein Problem damit, dass der/die Bewerber/in schon in einem anderen Fach Erfahrungen gesammelt hat. Da außerdem die Gehaltsstufe normalerweise in den meisten Tarifverträgen nicht über die Zeiten berechnet wird, die man im jeweiligen Fach verbracht hat (auch wenn die Verwaltungen das gerne mal so auslegen) sondern aufgrund der seit der Approbation insgesamt gearbeiteten Zeit festgelegt wird, macht es auch beim Gehalt nichts aus.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  5. #5
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    17.03.2006
    Beiträge
    3.759

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    Erstmal ein Plädoyer die Chirurgie zumindest auszuprobieren:

    Ganz ehrlich: ein Alter von 26 ist doch super. Manche fangen erst mit 30 oder noch älter überhaupt erst an sich für eine Fachrichtung zu entscheiden.
    Und Chirurgie kannst du auch immer brauchen. Was lernst du denn am Anfang? Egal ob Unfall oder Visci oder sonstwas. Du lernst am Anfang die Basics. Und wenn du mal Thoraxdrainagen gelegt hast, Fäden entfernt, Redons gezogen, Wunden beurteilt, Abszesse gespalten, kleinere Eingriffe selbst gemacht usw. Dann hilft dir das doch wenn alles schief läuft immer noch weiter.
    Stell dir vor du wechselst die Seiten und wirst Anästhesist. Dann ist es sinnvoll zu wissen was die Chirurgen so treiben, damit wirst du auch als Anästhesist besser...
    Oder als Internist, praktisch wenn du die kleineren chirurgischen Sachn selbst mahcen kannst. Als Hausarzt sowieso.

    In der jetzigen Zeit der immer stärkeren Spezialisierung hilft einem so ein Zusatzwissen doch immer weiter.

    Und auf der anderen Seite muss ich sagen: Chirurgie ist genial. Ich würde nie was anderes machen wollen.

    Ich war bisher in 3 Häusern und kann berichten dass ich nie 60h pro Woche gearbeitet hab, außer wenn mal mehrere Dienste zusammenkommen. Die Regel sind 0-2 Stunden mehr pro Tag. Je nachdem. Überstunden durfte ich in allen Häusern abfeiern -> mehr freie Tage. Wochenenden sind halt 0-2, im ersten Haus eines, im zweiten Haus null bis 1, jetzt eigentlich immer eines selten zwei.
    Ich hab natürlich auch Nachtdienste. Bei den Chirurgen heißt das an Tag 1 um 15:30 kommen und an Tag 2 um 8:45 gehen. Wiederkommen am Tag 3. Schlafen sind so 3-6h pro Nacht. Die Internisten hingegen haben ein Dreischicht-System und können nicht schlafen. Das würde ich nicht haben wollen. Da bin ich lieber Chirurg und hab die besseren Arbeitszeiten. Bei den Internisten müssen immer 2 von 3 Leuten in beschissenen Schichten arbeiten. Nachmittags von 2-11 oder nachts von 10 bis 8. Damit kann man die Freizeit doch auch knicken.
    Mit unserem System hat man auch mal halbverlängerte Wochenenden. Also bis Montag 15:30 oder ab Donnerstag 8:45. Auch schön.



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