Mal wieder so ein Ausbruch, habe ich irgendwo geschrieben, dass man eine Leitlinie nicht hinterfragen darf? Ich habe versucht zumindest eine Quelle aufzutun auf die man sich berufen kann, wenn Dir das nicht passt, dann liefer halt was besseres.
Gründe sollte man nämlich schon richtig gute für eine Leitlinienabweichung haben. Deine Begründung warum ein Heparinperfusor sicherer sein soll gründet auf die Einzelmeinung eines Chirurgen, das ist gut, aber die Begründung würde mich nicht zufriedenstellen und beisst sich einfach mit meiner Erfahrung der PTT Einstellung mittels Heparinperf.. Wenn Du die Behandlung sowieso abgegeben hast (und ja das macht bei Unsicherheiten immmer Sinn), kann es Dir auch egal sein, da Du damit das Risiko abgegeben hast.
Diskussionen machen mir dann Spass wenn jemand auch wirklich nachvollziehbare Quellen liefern kann und nicht einfach nur polemisiert ("die Leitlinie ist schlecht", bzw. "aber der XY hat gesagt, das müsse man so machen"). Das ist mir zu wenig, sorry
Ich bin dann hier mal raus
Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, stell ich mal die Leitlinie der DGK hierher, die dürfte im Zweifelsfall relevanter sein. Von der weiche ich nicht ab .
Und meine Argumentation ist keine Einzelmeinung sondern eine physiologische Tatsache, selbst wenn sie Dir und der DEGAM nicht geläufig ist.
Noch zwei Fragen zu der Thematik.
a) Bei Niereninsuffizienten wird in unserem Haus von Clexane auf unfraktioniertes Heparin umgestellt. Nun bin ich mir total unsicher, welche Dosierung Heparin für welche Indikation die richtige ist. Hier nimmt irgendwie auch jeder der erfahreneren Ärzte unterschiedliche Dosierungen. Hier mal das, was ich mir so (anhand Fachinformationen) gedacht habe:
Prophylaxe bei geringem Risiko (sonst 0,2ml Clexane s.c.): 2x 5000 IE Heparin s.c.?
Prophylaxe bei hohem Risiko (sonst 0,4ml Clexane s.c.): 2x 7500 IE Heparin s.c.?
Bridging einer OAK z.B. bei VHF (sonst INR 2-3 bzw. 2x Clexane 0,x s.c.): 3x 7500 IE Heparin? Oder i.v. nach PTT?
b) Bekommt ein Patient mit Dualer Plättchenhemmung genauso seine 0,2ml bzw. 0,4ml Clexane zur Thromboseprophylaxe oder wird dadurch das Blutungsrisiko zu groß?
So langsam ärgere ich mich ein wenig. Bis jetzt hast Du überhaupt nichts geliefert, ausser Behauptungen und Arroganz (physiologische TAtsachen habe ich bisher niemals negiert und es ist ein wenig plump mir das zu unterstellen). Ich und die DEGAM ist dann auch wirklich putzig. Ganz ohne Urlaub stelle ich mal das Positionspapier der DGK hier rein: http://leitlinien.dgk.org/files/2010...r_Bridging.pdf und oh Wunder auch die DGK positioniert sich wie die DEGAM, was möglicherweise daran liegt, dass beide sich wissenschaftlich damit auseinandergestzt haben. Lies Dir insbesondere mal das Statement zur deutlich besseren Datenlage bei NMHs durch.
Schönen Urlaub noch