Guten Tag, ich darf mich erstmal vorstellen: ich bin pensionierte Sanitätsoffizierin der Bundeswehr (2015), und habe mittlerweile, da ich seit 20 Jahren aus der behandelnden Medizin raus bin, doch erhebliche Wissenslücken. Jetzt in eigener Sache:
ich habe eine Knie-Op hinter mir, wurde gebridged und will das jetzt auf Marcumar zurückfahren (das nehme ich wg VHF). Ich wurde 2x in einer Reha "zurückgefahren", d.h., ich musste mich nicht selber drum kümmern und habe mithin auch vergessen, wie die Kollegen das gemacht haben. Jetzt meine Fragen:

  • Fragen:

    Ist es richtig, daß NMH gegeben werden, bis der INR gut im Zielbereich (2-3) ist?
    Wie ist das mit der Dosishalbierung von NMR - wenn überhaupt? Bei 1,5-1,6, oder gilt das nicht mehr. Ich sollte hier erwähnen, daß ich 94kg wiege.


Für Erleuchtung wäre ich dankbar.



Zitat Zitat von WSkinner Beitrag anzeigen
Thromboseprophylaxe Ziel-INR 2-3 (z.B. VHF)
Bei mit Marcumar antikoagulierten Patienten kommt es ja immer wieder vor, dass die Gerinnung einen INR außerhalb des Zielbereichs ergibt.

1. Frage: Gibt es irgendwo Tabellen, die Dosierungsempfehlungen abhängig vom aktuellen INR geben? Häufig bin ich mir unsicher, wie ich die Marcumar-Dosierung am besten anpassen soll, wie lange man Marcumar eventuell ganz weglassen soll und wann bei Übermarcumarisierung eventuell sogar Vitamin K nötig ist.


Bei einem INR unterhalb von 2 sollte man ja eigentlich zusätzlich ein NMH in therapeutischer Dosierung, z.B. bei 70kg Clexane 0,7 ml (1-0-1) geben.

2. Frage: Nimmt man hierzu einen INR von 2 als „harte“ Grenze oder kann man auch noch bei einem INR von 1,8 oder 1,9 auf eine NMH-Gabe verzichten? Manche Kollegen erhöhen dann einfach die Marcumar-Dosis (ohne zusätzliche Clexane), andere geben bei INR 1,5 – 2,0 nur die halbe Dosis NMH, z.B. bei 70kg Clexane 0,4 ml (1-0-1) und andere starten auch bei INR 1,95 schon mit therapeutischem NMH, z.B. bei 70kg Clexane 0,7 ml (1-0-1).

3. Frage: Wie lange gibt man die zusätzlichen NMH, nur bis zum Erreichen eines INR > 2 oder bis einige Tage mit INR > 2? Letzteres Vorgehen wird manchmal empfohlen, weil durch die deutlich kürzere HWZ von FVII (ca. 5h) im Vergleich zu FII (60 Stunden) wohl trotz einem bereits im therapeutischem Bereich befindlichen INR anfangs noch eine nicht ausreichende Antikoagulation (aufgrund der anfänglich noch hohen FII Aktivität) vorliegen kann.

Danke für Eure Hilfe.