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Umfrageergebnis anzeigen: Sollte in Deutschland eine allgemeine Impfpflicht eingeführt werden?

Teilnehmer
52. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, auf jeden Fall!

    38 73,08%
  • Nein, das ist ein Angriff auf die Selbstbestimmung!

    9 17,31%
  • Allgemeine Impfpflicht, das wäre mir zu krass, aber ich hätte da eine andere Idee...

    5 9,62%
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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Platin Mitglied
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    Ich fände eine allgemeine Impfpflicht nicht gut - im Prinzip ist eine Impfung ja wie eine Blutentnahme "Körperverletzung", die zu Nebenwirkungen führen kann und sollte daher auch von den Erziehungsberechtigten mitgetragen werden.
    Eine Impfpflicht für staatlich finanzierte Gemeinschaftseinrichtungen, in denen andere gefährdet werden könnten, fände ich dagegen richtig und sinnvoll!



  2. #7
    Verklumpungsprüfer
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    An der Biegung des Flusses.
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    Bei solchen Diskussionen gibt's oft (selbt wenn keine dogmatischen Impfgegner mitmischen) sehr schnell ein schönes Durcheinander.

    Ich würde die folgenden Aspekte getrennt betrachten:

    1) Fremdbestimmung eines Kindes zu dessen Schaden durch impfverweigernde Eltern

    Sprich: Eltern sind Impfgegner, enthalten ihrem Kind daher eine eigentich sinnvolle Impfung vor, das Kind nimmt deshalb Schaden.

    Hier könnte eine strikte Impflicht (Strafen für die Eltern bei Nichtimpfenlassen des Kindes plus staatlicher Zwang) oder eine "Impfpflicht light" (Nachteile für die Eltern bei Impfverweigerung wie Verweigerung von Krippenplätzen, finanzielle Nachteile etc.) greifen.

    Wenn man über so etwas nachdenkt, sollte man sich aber auf jeden Fall Gedanken machen, wo so ein Prinzip endet, sprich: welcher potentieller Nachteil für ein Kind durch insuffiziente Eltern rechtfertigt staatliches Eingreifen? Bei Masern hätten wir es mit sehr schwerwiegenden (Tod, langfristige Gesundheitsschäden) aber nicht hochwahrscheinlichen Gefahren für das Kind zu tun, wenn die Eltern fahrlässig eine Impfung verweigern.

    Wenn man hier für staatliche Eingriffe zum Kindeswohl ist, wie sieht es dann bei ganz andersartigen Szenarien elterlichen Fehlverhaltens mit vielleicht (?) weniger schwerwiegenden Konsequenzen für ein Kind aus (ungesunde Ernährung der Kinder durch Eltern, zu wenig Sport, Vermittlung falscher Werte)? Rechtfertigen auch solche Umstände ein staatliches Eingreifen? Also: wo ist die Grenze der staatlichen Fürsorge zum Wohl des Kindes? Ich hab hier noch keine festgelegte Meinung... vielleicht aber Ihr?

    2. Wohl eines Kindes vs. Wohl eines Erwachsenen

    Szenario: Ein Erwachsener lässt sich aus Angst vor Nebenwirkungen (hat vielleicht eine frühere Impfung schlecht vertragen) nicht gegen Masern impfen, bekommt Masern und steckt dann ein < 12 Monate altes Kind ohne Impfschutz an.

    Hier geht es zunächst einmal um Risikovergleiche: leichte Impfnebenwirkungen vs. pot. schwerwiegende Konsequenzen für das Kind mit Masern. Bei dieser Abwägung scheint mir das Pendel zugunsten der Impfung auszuschlagen.

    Daneben ist aber auch die Frage, ob das Wohl eines Kindes einer Gesellschaft prinzipiell wichtiger ist, als das Wohl eines Erwachsenen. Eine derartige Argumentationslinie sehe ich ein bisschen bei Kandra durchschimmern (Zitat: "Und da sollte das Kindeswohl über allem stehen"). Womöglich überinterpretiere ich Kandra, aber ich habe so eine Tendenz in Diskussionen über staatliche Fürsorge zum Kindeswohl andernorts schon rausgehört und halte das für problematisch.

    3. Risikominimierung vs. Kontrollzwang

    Wie groß muss ein Risiko für den Einzelnen sein, um ein verpflichtendes Eingreifen des Staates zu rechtfertigen? Ohne Sicherheitsgurt Autofahren, Rauchen, sich ungesund ernähren, Skifahren abseits der präparierten Pisten, sich ohne Sonnenschutz am Strand lümmeln... wo sind hier die Grenzen für eine Fürsorge des Staates auf Kosten der persönlichen Freiheit? Im Gegensatz zu den Aspekten 1 und 2 geht es hier nur um ein persönliches Risiko und nicht um die Schädigung eines konkreten anderen Mitmenschen, allerdings ist die Gesellschaft mit im Spiel, sofern durch das Riskoverhalten Kosten entstehen, die die "Solidargemeinschaft" (wie solidarisch ist die?) betreffen. Auch hier bin ich unschlüssig...

    Naja... nur mal drei Punkte zur Anregung bei dieser Diskussion.

    Und @Kandra
    Wie ist Deine Idee bei dem Schulverbot konkret zu verstehen? Plädierst Du damit für eine Aufhebung der Schulpflicht oder wäre das nur ein formaler "Trick", um eine Impfpflicht durchzusetzen?



  3. #8
    Dr. ml. Winselstute Avatar von Eilika
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    Endspurt zu... äh ja... zu...
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    @ Mönchen: Und da Schulen zu letzterem gehören, beißt sich da Deine Argumentation etwas...
    Ich würde es gern nach Krankheiten Staffeln, bin insgesamt aber eher dafür. Fände aber zum Beispiel einige Krankheiten (Masern, Diphterie...) wichtiger als andere (Tetanus, Varizellen...)
    Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. (Curt Goetz)



  4. #9
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Flemingulus Beitrag anzeigen
    Und @Kandra
    Wie ist Deine Idee bei dem Schulverbot konkret zu verstehen? Plädierst Du damit für eine Aufhebung der Schulpflicht oder wäre das nur ein formaler "Trick", um eine Impfpflicht durchzusetzen?
    Zweiteres. Eine Aufhebung der Schulpflicht würde den ganzen Esoterikern doch genau in die Karten spielen.

    Ganz ehrlich? Ich habe in einer Kinderarztpraxis famuliert und da war ein Vater mit seinen 3 Kindern (ca. 4,6,9 Jahre), der sie u.a. nicht gegen Tetanus impfen lassen wollte, weil sein "Homöopath meinte, Impfen wäre schlecht für die Entwicklung". Und er würde "die Kinder ja jeden Abend auf Wunden untersuchen und zur Not könnte man ja immer noch nachimpfen".
    Mal abgesehen von dem riesigen Loch in der Argumentationskette, so jemandem sollte man das Sorgerecht entziehen. Und ja, ich weiß, dass dieses Wegnehmen der Kinder meist sehr traumatisch und wirklich nicht gut ist, deswegen bin ich ja für eine Impfpflicht, dann existiert dieses Problem nicht mehr ;)



  5. #10
    Platin Mitglied
    Registriert seit
    01.03.2005
    Beiträge
    513
    @Eilika: naja, es gibt ja auch nicht-staatliche Schulen bzw. Schulen in privater Trägerschaft - könnte mir z.B. vorstellen (ohne jetzt zu tief in die Klischee-Kiste greifen zu wollen ) dass die Kinder beispielsweise in Waldorfschulen gehen könnten.

    Ich fände es insgesamt besser wenn es mehr Aufklärung geben würde und dann mit Zustimmung der Eltern geimpft würde (wobei es natürlich immer Hardcore-Impfgegner geben wird)- könnte mir vorstellen dass nach einem sachlichen Gespräch da doch manche anders denken würden. Könnte ja beispielsweise bei den jeweiligen U-Untersuchungen als "Pflichtaufklärung" durchgeführt werden. Und dann mit Unterschrift der Eltern für volle Übernahme der Verantwortung bei Schäden durch die genannten Erreger.



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