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Betriebsmedizin rechnet sich doch.
Geändert von arbeiter79 (23.07.2015 um 23:22 Uhr)
Bin jetzt selber kein Hausarzt, aber aus meiner Famulatur würden mir so Sachen einfallen wie
- ständig Hausbesuche
- jeden Tag Schnupfen/Husten/Hals-Aua
- nervige beratunsgresistente Patienten, die man jahrelang betreuen muss und die ständig wegen irgendeinem Mist ankommen
Wobei ich sagen muss, dass ich trotz der oben erwähnten Punkte nach meiner Pflicht-Hausarztfamulatur (auf die ich vorher gar keinen Bock hatte) tatsächlich mehr Sympathie für die Allgemeinmedizin entwickelt habe und diese dann für mich völlig überraschend auf Platz 2. der Berufswünsche aufgerückt ist.
Prinzipiell wäre es in jedem Fach günstig wenn man es mag
Ansonsten warum so negativ? Ich würde es mal rumdrehen in: was ist günstig mitzubringen? Man sollte es mögen eng und langfristig mit Menschen umzugehen. Man sollte Spaß an differentialdiagn. Überlegungen haben. Man sollte Spaß an Kommunikation haben. Man sollte es aushalten können manchmal mit einer gewissen diagnostischen Offenheit hantieren zu müssen. Man sollte in der Lage sein medizinische Verantwortung zu tragen, die Verantwortung in einer Praxis verteilt sich auf deutlich weniger Schultern wie im Krankenhaus (manchmal nur auf eine).
Wenn man in Einzel-, oder als Teilhaber in Gemeinschaftspraxis arbeitet, dann sollte man auch die wirtschaftliche und die Personalverantwortung tragen können (als angestellter Allgemeinmediziner braucht man das jedoch nicht, die Möglichkeit gibt es ja auch).
Ich würde eher mal in einer (oder sogar mehreren) Praxis hospitieren, am besten eine große Praxis, evtl. ja sogar auf dem Land wegen des oft breiteren Spektrums. Die Hospitation sollte zudem lang genug sein, sonst bekommt man evtl. nur ein paar Tage Virusinfektwelle mit, wenn man Pech hat und gerade zur falschen Zeit hospitiert.
Vor Bürokratie braucht man in der Praxis keine Angst haben, die ist deutlich weniger wie in einem Krankenhaus (zumindest wie ich es erlebt habe), zudem kann man einiges delegieren.
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Negative Punkte (Gewichtung muss jeder selbst entscheiden):
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- Es gibt durchaus nervige PAtienten und die kommen auch immer wieder(teilweise täglich), in der Klinik konnte man die sehr gut loswerden bzw. hat sie nur ein mal gesehen
- Man macht viel unmedizinisches, weil immer jeder zu dir kommen kann. 80 % der HAusbersuche sind Händchenhalten, 70 % der konsultationen sind bagatellen
- Man kommt sich ab und an vor wie ein kummerkasten und muss dann auch noch möglichst empathisch sein
- Man ist unternehmer und muss Berge von Papier bewegen, neben der ärztlchen Tätigkeit
- Man ist absolut ausgeliefert der KV und den Krankenkassen, wenn die irgendwann beschließen dass hausärzt
nicht mehr gebraucht werden hast du ein PRoblem (unwahrsheinlich)
Ich finde den Job trotzdem super und würde selbnst als Chefarzt und ärztlicher Direktor nie mehr in der Klinik arbeiten wollen! ;)