Naja - ihr merkt sicherlich, dass mich das Biostudium extrem verunsichert hat. Ich hab mir damit sprichwörtlich keinen Gefallen getan, wenn ich bedenke dass ich mit Bafög-Schulden um die 14 000 ins Berufsleben als Pfleger starte, um dann noch irgendwie in den Wartezeitjahren das nötige Geld für das Studium zusammenzukratzen.
Und selbst der Beruf des Pflegers verursacht momentan Zweifel nach einem vierwöchigem Praktikum, mich interessiert daran tatsächlich nur der Medizinische Aspekt - ich war fasziniert von den Anästhesiepflegern/Schwestern bzw. den Leuten im OP und auf Intensiv. Allerdings ist die körperliche Arbeit in dem Beruf nicht zu unterschätzen. Ich bin eher der Strich in der Landschaft, vom Körperbau her Auf normalen Stationen hab ich mich so sehr gelangweilt wie noch nie - Denken ist dort praktisch verboten - Etwas was mir nicht wirklich gefallen hat, da ich mich gerne im Beruf weiterentwickeln möchte.
Mir liegt vor allem dieses : Finde den Fehler --> Finde eine Lösung --> Wende Sie an - Denkroutine - und genau das gefällt mir am Arztberuf am meisten
Rein aus meiner emotionalen Sicht würde ich grade sagen, dass ich vor einer Art Torschusspanik stehe: Schlechtes Abitur , Schulden und der Wunsch Medizin zu studieren, weil es mich wahnsinnig interessiert. Aber die Entscheidung muss für mich endlich fallen. Ich komme leider aus einem Elternhaus, dass mich dahingehend leider nicht unterstützen kann - also muss ich mir das alles selbst erarbeiten.
Im Prinzip würde ich sagen: Der große Wille ist da - ein großes Interesse besteht auch - aber die Angst meine jungen Jahre für alles zu investieren ohne zu wissen ob ich jemals einen Studienplatz bekomme (aufgrund der möglichen Reformen, die noch kommen) und dann mit Mitte 30 zu sagen, dass es nun leider zu spät ist sich beruflich neu zu orientieren, falls was schief gehen sollte, sitzt mir leider sehr sehr tief im Nacken. Eben weil ich weiß, dass ich das alles selber schaffen muss.
Als eine feste Persönlichkeit würde ich mich daher im Moment nicht bezeichnen. Ist aber anscheinend nichts unnormales in dem Alter - vor allem nicht mit diesem Lebenslauf.
Würde ich das rein rational betrachten, würde ich sagen dieser Plan ist mehr Wahnsinn als sinnvoll im Moment. Alles andere kommt über die Jahre.
*seufz* Eigentlich hatte ich mir immer vorgenommen NICHT zu den gescheiterten Existenzen zu gehören, die ihr Studium abbrechen und dann lebenslang einen Beruf bzw. Hilfsarbeit ausüben, den/die Sie hassen.
Ich fange langsam schon an zu glauben, dass ich lieber irgendwie noch informatik studieren sollte um wenigstens irgendwas sinvolles in der Tasche zu haben, obwohl ich gar nicht der PC- Typ bin und mich bisher nur Naturwissenschaften wie Bio und Chemie sehr stark interessiert hatten (hier war ich allerdings immer ein ASS - vor allem in Chemie). Aber Wunsch und Arbeitsmarktrealität sind zwei verschiedene Dinge.
Lg Tom