Im Studium empfand ich das Praktikum im Kurs Psychsomatik auch als sehr anstrengend.
Für den Facharzt Allgemeinmedizin muss man den Kurs Psychsomatische Grundversorgung machen - 50h Theorie plus 30h Balintgruppe. Je nach Anbieter kann der Kurs sehr unterhaltsam sein und ist in meinen Augen ein großer Gewinn bei der Behandlung aller Patienten, ganz gleich ob psychosomatische Probleme im Vordergrund stehen.
Worauf du wahrscheinlich eher hinaus willst ist die Psychosomatische Grundversorgung in der Allgemeinmedizinischen Praxis. Deine Zeit ist leider eingeschränkt für lange explorierende Gespräche, wie es dann der Psychotherapeut/Psychosomatiker macht. Meist kratzt man an der Oberfläche, erfährt aber als vertrauensvoller Hausarzt innerhalb weniger Minuten eine ganze Menge. Zumal man den Vorteil hat, dass man ggf. den Patienten seit Jahren betreut und im Idealfall auch die Familienverhältnisse kennt...
Wie sehr du also in der Tiefe und Breite der psychosomatischen Grundversorgung tätig sein willst, kannst du selbst entscheiden. Leider bekommen Patienten nicht so schnell Termine bei oben genannten Spezialisten, so dass du nicht gleich jeden Patienten dorthin überweisen kannst, oftmals auch gar nicht musst oder der Patient das gar nicht will...
Jedenfalls ist der psychomatische Anteil - er spielt natürlich bei jeder Erkrankung eine Rolle! - in der allgemeinmedizinischen Praxis überdurchschnittlich vertreten. Aber definitiv leichter verdaulich als in der Psychomatik/Psychotherapie - Praxis/Klinik.
Wenn das ganze nun gar nichts für dich ist, sei dir gewiss, jeder Facharzt hat damit zu tun, sogar Unfall- oder Allgemeinchirurgen, genauso wie Urologen und Geburtmediziner.