Ja, das ist leider etwas, was man erst nach und nach lernt. Ging mir ähnlich. Ich hatte aber netterweise nie Chefs, die Überstunden "verboten" haben. Einer hat sogar gemeckert, weil ich pünklich gegangen bin
Aber ganz im Ernst: Wenn der Mann von Frau Müller zwar ne infauste Prognose hat, aber ganz sicher nicht in den nächsten Stunden die Welt verlässt, dann wäre es durchaus in Ordnung, sie auf einen Termin zu vertrösten, bei dem du Zeit und Ruhe hast und nicht schon seit 10 Stunden auf Station werkelst und nur noch nach Hause willst. Ich weiß, man möchte solchen Menschen natürlich gerne sofort alles erklären, weil man weiß, wie schlimm das für sie ist. Und man glaubt, dass man ihnen das nich antun kann, länger zu warten. Aber dennoch ist keinem geholfen, wenn man dabei müde und unkonzentriert ist. Finde ich zumindest.
Aber wie gesagt, das Abwägen zwischen "muss ich machen" und "kann bis morgen warten" lernt man erst im Verlauf und setzt irgendwann ganz andere Prioritäten. Das ist echt Erfahrungssache und kommt von ganz alleine irgendwann.
Und es spricht überhaupt nichts dagegen zu sagen "Herr/Frau XYZ, ich bin zwar noch da, aber ich habe jetzt Feierabend". Würde jeder Bäcker/Schreiner/Automechaniker doch auch machen...